pte20111209017 in Business

Sturmwarnung für Österreichs Wirtschaft

Nationalbank schöpft erst für 2013 wieder Hoffnung


Sturm: Österreichs Wirtschaft bricht 2012 ein (Foto: pixelio.de/Tink66)
Sturm: Österreichs Wirtschaft bricht 2012 ein (Foto: pixelio.de/Tink66)

Wien (pte017/09.12.2011/13:15) Während die österreichische Wirtschaft 2011 ein reales BIP-Wachstum von 3,3 Prozent verzeichnet, wird sie 2012 aufgrund der deutlichen Verschlechterung der außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und des Vertrauenseinbruchs nur noch 0,7 Prozent wachsen, wie die Österreichische Nationalbank (OeNB) http://oenb.at prognostiziert. "Wir geben heute eine Sturmwarnung für die österreichische Wirtschaft aus und sehen einen deutlichen Rückgang für 2012", so OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny gegenüber pressetext. Der Banker betont gleichzeitig, dass aufgrund der schwierigen Zeiten Prognosen sehr heikel sind.

Exportwachstum abgekühlt

Für 2013 ist die OeNB dagegen positiver gestimmt: Im Einklang mit der unterstellten Erholung der internationalen Konjunktur und dem angenommenen Abklingen der mit der Staatsschuldenkrise verbundenen Vertrauensverluste wird es im Jahr 2013 zu einer Beschleunigung des Wachstums auf 1,6 Prozent kommen. "Übernächstes Jahr erwarten wir ein stärkeres Wachstum, weil die Weltwirtschaft wieder dazu Impulse gibt", so Nowotny.

Trotz guter wirtschaftlicher Fundamentaldaten wird Österreich als exportorientierte Volkswirtschaft die Folgen der Finanz-, Schulden- und Vertrauenskrise deutlich zu spüren bekommen. Das Exportwachstum hat sich nach einem sehr guten ersten Quartal 2011 bereits abgekühlt. 2012 werden die Ausfuhren nur mehr um 2,9 Prozent wachsen. Im Jahr 2013 sollte die unterstellte Erholung der internationalen Konjunktur jedoch wieder zu einer stärkeren Exportdynamik führen.

Bezüglich der Teuerungsrate sieht Nowotny einen Rückgang. Die HVPI-Inflation erreicht 2011 aufgrund von starken Preissteigerungen bei Energie, Nahrungsmitteln und Dienstleistungen 3,5 Prozent. In den Jahren 2012 und 2013 wird es aufgrund fallender Rohstoffpreise zu einem deutlichen Rückgang der Teuerung kommen.

Abschwächung des Beschäftigungswachstums

Der Budgetsaldo wird sich 2011 vor allem konjunkturbedingt und durch den Wegfall von Einmaleffekten spürbar von minus 4,4 Prozent auf minus 3,1 Prozent des BIP verbessern und in den beiden Folgejahren - ohne weitere Maßnahmen - um die Minus-Drei-Prozent-Grenze pendeln. Der Investitionszyklus verlor zur Jahresmitte wieder an Kraft. Im Zuge des erwarteten Konjunkturabschwungs werden die Unternehmen Investitionspläne aufschieben und ihre Ausrüstungsinvestitionen 2012 Jahr drosseln. Der Investitionszyklus war damit ungewöhnlich kurz und schwach.

Der Arbeitsmarkt konnte im bisherigen Verlauf des Jahres positiv überraschen. In fast allen Wirtschaftssektoren wurden neue Arbeitsplätze geschaffen. Seit der Jahresmitte signalisieren jedoch wichtige Vorlaufindikatoren eine Trendwende am österreichischen Arbeitsmarkt. Das Beschäftigungswachstum wird sich 2012 abschwächen.

(Ende)
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