Experiment: Urin-Check-in für Foursquare
"Mark your Territory" erforscht Konzept von Gebietsanspruch
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Mark your Territory: DIY-Projekt als philosophisches Experiment (Foto: MYT) |
Atlanta (pte001/05.11.2011/06:00) Medientechniker Andrew Quitmeyer http://andy.dorkfort.com will die physische Anspruchserhebung auf ein Gebiet mit ihrem digitalen Gegenstück vereinen. Zu diesem Zwecke bastelte er "Mark your Territory" (MYT) http://markyourterritory.org , eine physische Visitenkarte, die an ein Smartphone gekoppelt und durch Anurinieren einen Check-in auf Foursquare veranlasst.
Physiodigitales Philosophie-Experiment
Es wäre seit Urzeiten die natürliche Form, Anspruch auf einen Ort zu erheben, erklärt Quitmeyer im Einführungsvideo zu MYT. Er spricht von einem komplexen System, das unter vielen Bewohnern der Erde Identifikation und Informationsaustausch ermöglicht. Mit der Entwicklung der Sprache, beklagt der Erfinder, wurde dieses System jedoch vom Menschen verlassen und mittlerweile in die digitale Welt verlagert.
Er betrachtet das Location-basierte Social Network Foursquare als den vorläufigen Höhepunkt dieses Verlaufs. Nun will er den Spalt zwischen Evolution und Moderne schließen und das Konzept des Arealbesitzes philosophisch erforschen.
Vielseitiger Informationsträger
Möchte der Nutzer mit Hilfe von MYT einchecken, so muss er sich physisch an den jeweiligen Ort begeben und dort eine kleine Visitenkarte deponieren, die entweder in den Boden gesteckt oder angeklebt werden kann. Sie kann mitsamt dem Sensor unter Zuhilfenahme einer Do-It-Yourself-Anleitung selbst gebastelt werden.
Die Karte wird anschließend per Kabel mit einem Arduino-Board verbunden, das wiederum in Kontakt mit einem Android-Smartphone steht, auf dem eine kostenlos erhältliche App installiert sein muss. Der Nutzer ist nun aufgefordert, auf das Geschäftskärtchen zu urinieren, um den Check-in abzuschließen.
Somit wird der erhobene Gebietsanspruch - auf Foursquare kann man sich durch regelmäßige Besuche einzelner Orte dort den Titel "Bürgermeister" erobern als auch an andere User verlieren - sichtbar, doch auch tierische Anrainer werden auf ihrem Wege über den digitalen-Check-in informiert. Weiters verfärbt sich die Karte je nach pH-Wert des Urins und gibt so einen visuellen Aufschluss über die Essgewohnheiten.
Fragliche Erfolgsaussichten
Beim Basteln der Kärtchen, die aus verrottbarem Material bestehen, können in diese beliebige Pflanzensamen integriert werden. Im Laufe der Zeit kann also auch ein Blick auf die lokale Fauna verraten, wer das jeweilige Areal öfters besucht und es beeinflusst. Dies soll auch einen Ansporn für die Nutzer darstellen.
Während der Versuch in politisch-philosophischer Hinsicht durchaus als interessant betrachtet werden kann, ist mit einer großen Teilnahme bastelwütiger Gesellschaftsforscher wohl eher nicht zu rechnen.
Mark-Your-Territory-App im Android Market:
https://market.android.com/details?id=com.andrewquitmeyer.MarkYourTerritory
Bastelanleitung:
http://www.instructables.com/id/Pee-to-Check-In-to-Foursquare-Mark-Your-Territor/
(Ende)
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