Keine Schönheit durch Akne-Apps
Irreführende Smartphone-Programme müssen Strafe zahlen
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Apps: Nicht jede ist sinnvoll (Foto: flickr, segagman) |
Washington D.C. (pte013/12.09.2011/12:15) Die Akne-App-Anbieter DermApps und Acne Pwner haben unter dem Klage-Druck der US-Bundeshandelskommission (FTC) http://ftc.gov aufgehört, ihre angeblich wissenschaftlich bestätigte Wirksamkeit zu behaupten. "Smartphones machen unser Leben in vielerlei Hinsicht leichter, aber eine App gegen Pickel gibt es leider nicht", so der Vorsitzende der FTC, Jon Leibowitz. Damit hat die FTC erstmals Behauptungen im Gesundheitsbereich bei Mobile Apps angegriffen.
Zwei Anbieter, eine Methode
Sowohl die AcneApp von DermApps als auch die nach ihrem Hersteller benannte Acne-Pwner-App haben behauptet, dass spezielles Licht aus Smartphones Hautunreinheiten kurieren könnte. Es reiche, die kostenpflichtige Applikation nur wenige Minuten am Tag zu aktivieren, so die Hersteller bisher. Dieser verlockenden Aussicht konnten im Fall von Acne Pwner (Kaufpreis: 99 Cent) rund 3.300 pickelgesichtige Jugendliche und Erwachsene nicht widerstehen, im Falle von AcneApp (Kaufpreis: 1,99 Dollar) sogar 11,600.
In die Falle tappten viele wegen der pseudowissenschaftlichen und schwer irreführenden Erklärung: "Diese Applikation wurde von einem Dermatologen entwickelt. Das British Journal of Dermatology hat eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass blaues und rotes Licht P-Akne-Bakterien, die als Hauptgrund für Akne gelten, tötet und damit Hautunreinheiten um 76 Prozent verringert." Teil der zitierten Studie war aber auch, dass zusätzlich spezielle Cremes und Balsame aufgetragen werden müssen, um diesen Effekt zu erreichen.
Saftige Strafen für Hersteller
"Das muss jeder Nutzer selbst entscheiden", so Gregor Wagner vom Forum Mobilkommunikation http://fmk.at im Gespräch mit pressetext. "Mobilfunkbetreiber können Inhalte, die im Internet kursieren, nicht verantworten. Jeder muss selbst entsprechend vorsichtig agieren. Wenn Inhalte gegen Gesetze verstoßen, dann ist das juristisch vollkommen klar. Aber in so einem Fall ist jeder selbst gefragt."
Die Hersteller der Apps dürfen ihre Pseudo-Programme daher nicht mehr öffentlich bewerben. Das Geschäft mit den Nutzlos-Apps dürfte für die beiden Hersteller letztlich in den roten Zahlen enden: Acne Pwner wurde zu 1.700 Dollar, die häufiger downgeloadete AcneApp von DermApps zu 14,294 Dollar Strafe verdonnert.
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