pte20110905024 in Leben

Facebook: Jesus avanciert zum Quotenkaiser

Jesus Daily, Jesus Christ und Dios Es Bueno unter den Top-10


Jesus Christus: Vom Religionsstifter zum Fanmagneten (Foto: flickr, MAMJODH)
Jesus Christus: Vom Religionsstifter zum Fanmagneten (Foto: flickr, MAMJODH)

New York (pte024/05.09.2011/13:30) Religiöse Initiativen haben in Social Networks bei den Userzahlen und deren Aktivität derzeit die Nase vorn, insbesondere solche, die sich direkt auf Jesus beziehen: So hat "Jesus Daily" derzeit circa 8,4 Mio. Fans, "Jesus Christ" gehören fast drei Mio. User an. Damit schlagen sie sogar Teenie-Idol Justin Bieber um Längen: 3,4 Mio. Interaktionen erzielte Jesus Daily, Bieber kam nur auf 630.000. Hinsichtlich neuer Fan-Anmeldungen konnte die Initiative den Teenagerschwarm in den vergangenen drei Monaten ebenfalls abhängen. Facebook gibt an, dass zumindest 43 Mio. User Fan einer als religiös zu klassifizierenden Gruppe auf Facebook angehören.

Religiöse Sinnsuche im Trend

Religiöse Diskussionen auf Facebook haben vor allem seit 2010 zugenommen, sagen Vertreter des Social-Media-Riesen. Unter den Top-5 der aktuellen Allfacebook.com-Analyse befinden sich neben "Jesus daily" noch zwei weitere religiöse Seiten, nämlich "The Bible" und das spanische "Dios Es Bueno" ("Gott ist gut"). Inzwischen wird auch diskutiert, inwiefern religiöse Seiten im Internet die Gewohnheiten von religiösen Menschen verändern. Viele Priester rufen dazu auf, trotzdem das Gebet im Stillen zu suchen oder den direkten Kontakt mit Menschen dem virtuellen vorzuziehen, wie Papst Benedikt unlängst forderte.

Paul Wuthe, Chefredakteur der Kathpress http://www.kathpress.at stößt im Gespräch mit pressetext ins gleiche Horn: Interessant seien virtuelle Kontakte "vor allem dort, wo persönliche Kontakte schon bestehen. Die Religion ist so im realen Leben verankert, dass es nicht zu einer virtuellen Religion kommen wird. Der Papst ermutigt aber junge Menschen, den virtuellen Kontinent zu bevölkern. Die Suche nach Sinn ist tief im Menschen verankert und Social Media bietet auch barierefreiere Möglichkeiten. Allerdings sollten solche Medien nicht als Endpunkt einer persönlichen religiösen Sinnsuche gesehen werden."

Größte Medienrevolution seit Martin Luther

Andere sind geradezu euphorisch, wie Reverend Kenneth Lillard, der meint, dass Social Media die "größte Chance für religiöse Führer ist, ihre Mitgliederzahl auszuweiten, seit die Buchdrucker Martin Luther bei der Einleitung der Reformation geholfen haben." "Manche werden das Face-to-Face-Ereignis immer bevorzugen, andere sind eben lieber online", so die nüchterne Betrachtung von Rabbi Laura Baum, die sich seit drei Jahren mit Podcasts und Videos um ihre wachsende jüdische Internetgemeinde kümmert. "Aber viele haben nie zuvor eine Verbindung zum Judentum gespürt", so Baum weiter.

Religiöse Inhalte sind derzeit die erfolgreichsten im Netz, und das zieht natürlich Geschäftemacher an: Die "Jesus Daily"-Gruppe ist laut ihrem Gründer, dem Diätbuchautor Aaron Tabor, trotz des unglaublichen Erfolgs "vorerst noch immer ein Hobby", bei dem es ihm um "Ermunterung" geht. Allerdings gibt es jetzt schon das erste Online-Game namens "Die Reise des Moses". Und manche der Protagonisten der Bewegung, wie zum Beispiel auch der Buchautor Reverend Lillard und Reverend Mark Brown von "Jesus Christ" auf Facebook scheinen sich schon eine passable Existanz gesichert zu haben.

Details zur Allfacebook.com-Analyse unter: http://www.allfacebook.com/jesus-daily-keeps-leading-facebook-page-engagement-2011-08

(Ende)
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