Handydaten sollen Katastrophenhilfe verbessern
Ortung nach Erdbeben in Haiti half bei Koordination
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Handy: Ortung soll Hilfsmaßnahmen unterstützen (Foto: pixelio.de/strauch) |
Solna (pte002/05.09.2011/06:00) Nach der Erdbebenkatastrophe in Haiti im vergangenen Jahr flüchteten hunderttausende Menschen aus der Hauptstadt Port au Prince. Für die Koordination der Hilfsmaßnahmen wurden schon damals Handydaten der Netzbetreiber analysiert - so konnten die Helfer feststellen, wohin wie viele Menschen geflohen waren. Eine Auswertung der Maßnahmen soll nun zeigen, dass die Ortung über Mobiltelefone ein essentielles Werkzeug für die Katastrophenhilfe darstellt, berichtet die BBC. Eine neu gegründete Non-Profit-Organisation soll jetzt die Zusammenarbeit zwischen Netzbetreiben und Hilfsorganisationen intensivieren.
Militärischer Nutzen umstritten
Innerhalb der ersten 19 Tage nach den Erdbeben in Haiti waren bereits 600.000 Menschen aus der Hauptstadt geflohen. Nur durch die Auswertung der Handydaten konnten diese Zahlen erhoben werden, Hilfsmaßnahmen wurden darauf abgestimmt. Als wenig später Cholera ausbrach, konnten die Helfer schnell reagieren. "Wir haben die Handydaten sehr schnell bekommen und konnten bereits nach zwölf Stunden analysieren, wohin sich die Menschen aus den von Cholera betroffenen Gebieten bewegten. So konnten wir erkennen, welche anderen Gebiete bedroht waren", so Linus Bengtsson vom schwedischen Karolinska Institut http://ki.se , das an der Koordination beteiligt war.
In Zukunft sollen Handydaten verstärkt für Katastrophenhilfe eingesetzt werden - im Fall von militärischen Konflikten ist die Nutzung aber umstritten. "In einem Konflikt muss man die Ziele der involvierten Parteien mitbedenken. Die Netzbetreiber dürften eher zurückhaltend sein, sollten sie hierbei ein Risiko sehen", so Bengtsson. "Bei Naturkatastrophen haben alle das gemeinsame Ziel, nämlich den Betroffenen zu helfen."
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