pte20110826027 in Leben

SVP provoziert erneut mit untergriffigen Inseraten

Bischofskonferenz kritisiert Pauschalanschuldigung gegen Kosovaren


Integration: Kommt in SVP-Inseraten nicht vor (Foto: pixelio.de, D. Schütz)
Integration: Kommt in SVP-Inseraten nicht vor (Foto: pixelio.de, D. Schütz)

Bern (pte027/26.08.2011/13:50) Die Schweizer Volkspartei (SVP) http://www.svp.ch hat schon des Öfteren mit populistischen Inseraten für Aufsehen gesorgt. Jetzt schaltet die Partei eine Anzeige mit dem Titel "Kosovaren schlitzen Schweizer auf" in diversen eidgenössischen Medien. Die Schweizer Bischofskonferenz http://www.bischoefe.ch kritisiert die Kampagne und fordert Medien auf, die Hetzschrift nicht zu veröffentlichen. Der Chef des Schweizer Presserats http://www.presserat.ch , Dominique von Burg, sieht die Angelegenheit im Gespräch mit pressetext etwas differenzierter.

Unterschiedliche Reaktionen

Das Inserat der SVP wirbt für die Volksinitiative "Masseneinwanderung stoppen". Im Inserat werden tragische Einzelschicksale ausgeschlachtet. Der kurze Text berichtet von zwei Schweizern, die von Kosovaren mit Messern angegriffen worden sind. Die Überschrift suggeriert, dass solche Verbrechen häufig vorkommen. Diese Pauschalverdächtigung erweckte auch die Aufmerksamkeit der Schweizer Bischofskonferenz. "Die Publikation dieses Inserates stellt einen erneuten Dammbruch in der politischen Kultur der Schweiz dar", heißt es in einer Aussendung. Die Bischöfe kritisoeren Medien, die die Anzeige veröffentlichen.

"Ohne für den Presserat zu sprechen, bin ich für ein sehr hohes Maß an Freiheit bei politischen Inseraten. So wird ein Thema Teil des gesellschaftlichen Diskurses. Das ist besser, als Diskussionen künstlich zu unterbinden. Natürlich liebe ich solche Inserate nicht, aber die Meinungsfreiheit geht normalerweise vor", sagt von Burg. Für Fälle, in denen die Politik doch über die Stränge schlägt, gibt es adäquate Mittel. "Es bleibt immer noch der juristische Weg. Betroffene können Anzeige erstatten", so von Burg. Der Presserat selbst ist für Inserate nicht verantwortlich. Er beschäftigt sich ausschließlich mit redaktionellen Inhalten.

(Ende)
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