CIA soll Bin-Laden-Film untersuchen
Republikaner beschuldigt Filmteam und Sony-Pictures
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Weißes Haus: Vorwürfe an Obama (Foto: pixelio.de, Rödi) |
Washington (pte032/11.08.2011/17:36) Peter T. King, republikanischer Vorsitzender des Ausschusses für Homeland Security im Repräsentantenhaus der USA, hat in einem Brief die CIA und das Pentagon dazu aufgefordert, eine Dokumentation über die Ermordung von Osama Bin Laden genauer zu untersuchen, wie US-Medien berichten. Die Filmemacher sollen ungewöhnlich offenen Zugang zu vertraulichem Material gehabt haben.
Republikanische Attacke
Der Film über die Suche nach Bin Laden wird von Sony Pictures produziert. Das Kreativteam, das die Dokumentation realisieren soll, ist durch den Oskar-prämierten Film "The Hurt Locker" bekannt geworden. King zeigt sich in seinem Brief besorgt, dass sensibles Material, wenn es in einem Film veröffentlicht würde, die Sicherheit von US-Truppen im Ausland gefährden könnte. Er behauptet außerdem, Quellen in der CIA hätten ihm eine Zusammenarbeit mit den Filmemachern bestätigt. Ein Sprecher des Weißen Hauses bezeichnete die Anschuldigungen als "lächerlich", bestätigte aber, dass das Filmteam Kontakt mit der Regierung aufgenommen hat.
King zeigte sich besonders erbost darüber, dass der Film kurz vor den Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr erscheinen soll. Konservative US-Internetmedien wittern gar eine Verschwörung größeren Ausmaßes, weil Sony vor ein paar Monaten eine Spendengala für Obama ausgerichtet hat. Es ist in den USA allerdings nicht ungewöhnlich, dass Firmen solche Veranstaltungen organisieren.
"Dass Filme strategisch im Wahlkampf positioniert werden, ist nichts ungewöhnliches, das war auch schon bei "Fahrenheit 911" der Fall. Den Einfluß solcher singulären Maßnahmen würde ich aber nicht überbewerten. Dass Hollywood tendenziell den Demokraten näher steht und sie auch finanziell unterstützt, ist seit langem bekannt", sagt Wahlkampfexperte und USA-Kenner Thomas Hofer im Gespräch mit pressetext.
Stellungnahme
Die Macher der Bin-Laden-Dokumentation äußerten sich auf der Internetseite von Sony Pictures zu dem Vorfall. "Wir arbeiten schon seit Jahren an dem Film, die Handlung spannt sich über drei US-Regierungen. Tatsächlich wurde die gefährliche Suche nach Bin Laden von Personen aus Militär- und Geheimdienstkreisen durchgeführt, die ihr Leben ohne Rücksicht auf Parteipolitik zum Wohle der Allgemeinheit aufs Spiel gesetzt haben. Das Ergebnis war ein amerikanischer Trumpf, heldenhaft und überparteilich, und es gibt keinen Grund anzunehmen, dass unser Film diesen enormen Erfolg anders darstellen wird", heißt es in dem Statement.
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