pte20110701003 in Leben

Kinder: Wenig Verständnis für Wahrscheinlichkeiten

Kompetenzen müssen in der Schule gezielter gefördert werden


Würfel: Probleme mit Wahscheinlichkeiten (Foto: aboutpixle.de/Martin Naundorf)
Würfel: Probleme mit Wahscheinlichkeiten (Foto: aboutpixle.de/Martin Naundorf)

München (pte003/01.07.2011/06:10) Grundschulkinder können nicht zwischen wahrscheinlich und unwahrscheinlich unterscheiden, obwohl sie bereits in diesem Alter ausreichende Kompetenzen entwickelt haben. Das zeigt eine Studie der Technischen Universität (TUM) und der Ludwig-Maximilians-Universität in München (LMU). "Offenkundig muss man diese Kompetenzen besser fördern", sagt TUM-Sprecher Klaus Becker im pressetext-Interview. Deshalb sollen neue Methoden entwickelt werden, die im Schulunterricht genutzt werden können.

Denn Wahrscheinlichkeiten müssen im Alltag eingeschätzt werden können - egal ob es um den Einsatz beim Lotto oder die Erfolgschancen medizinischer Therapien geht. Die Grundlagen für diese Fähigkeiten werden im Kindesalter gelegt. "Sogar viele Sechstklässler wählen die falsche Strategie und missachten die Proportionen", sagt TUM-Didaktikerin Kristina Reiss.

99 blaue und ein roter Würfel

Für die Studie wurden 160 Kinder untersucht. Noch in der vierten Klasse halten es viele Kinder für unmöglich, aus einem Sack mit 99 blauen und einem roten Würfel, den roten zu ziehen. "Den Kinder fehlen das Verständnis für Zufall und Wahrscheinlichkeit sowie Strategien, um Daten zu analysieren - obwohl sie in diesem Alter bereits ausgeprägte kognitive Kompetenzen entwickelt haben", sagt LMU-Entwicklungspsychologin Beate Sodian. Warum die Kinder so schlecht einschätzen können, konnten die Forscher derzeit noch nicht ermitteln.

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