Vibro-Lenkrad hilft beim Abbiegen
Forscher: Weniger Irrfahrten im Simulator-Test
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Lenkrad: Vibration hilft der Navigation (Foto: pixelio.de, Helene Souza) |
Istanbul (pte003/10.06.2011/06:10) Selbst mit Navigationssystem kommen Autolenker oft nicht direkt an ihr Ziel, wenn sie das zeitgerechte Abbiegen verabsäumen. Abhilfe verspricht ein Projekt an der türkischen Koç University, berichtet der New Scientist. Die Forscher am dortigen Robotics & Mechatronics Laboratory (RML) http://rml.ku.edu.tr setzen darauf, Vibrationsmotoren ähnlich wie in Handys ins Lenkrad zu verbauen. Das liefert fühlbares Feedback, wenn der Fahrer abbiegen soll. In einem Simulatorexperiment hat das Team gezeigt, dass Lenker mit dem zusätzlichen Hilfsmittel für ein Navigationssystem mit Sprachanweisungen viel seltener falsch abbiegen.
Vibrationen gegen Ablenkung
Durch Ablenkungen wie das Autoradio, lärmende Mitfahrende oder lauter Verkehr kann es einem Autolenker passieren, dass er die Ansagen seines Navigationssystems zu spät mitbekommt oder falsch versteht. Der Ansatz des RML-Teams ist nun, dass zusätzlich das Lenkrad passend links oder rechts vibriert, um zum Abbiegen aufzufordern. Um zu zeigen, dass diese kleine Aufmerksamkeitshilfe große Wirkung zeigt, haben die Forscher das System in einem Verkehrssimulator getestet.
Bei dem Experiment haben die Wissenschaftler für alltägliche Störgeräusche wie Fahrzeuglärm und plaundernde Beifahrer gesorgt, um die Navigation durch die virtuelle Stadt zu erschweren. Die zwölf Testpersonen sind unter diesen Bedingungen im Schnitt 3,5 mal pro Fahrt falsch abgebogen. Hatten die Freiwilligen zusätzlich auch das haptische Feedback des Vibro-Lenkrads als Orientierungshilfe, sank die Fehlerquote deutlich - im Schnitt haben sich die Testpersonen dann nur noch ein mal verfahren.
Fühlbar Navigieren
Mit der Idee, Autofahrer durch fühlbare Information zu unterstützen, sind die türkischen Wissenschaftler nicht allein. Im Herbst haben US-Forscher einen ähnlichen Ansatz gezeigt (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/100927023/), der aber auf eine Art Mini-Joystick statt Vibrationsmotoren setzt. Das RML-Team hat seine Motoren übrigens zunächst in einen Lederüberzug für das Lenkrad verbaut. Eine direkte Integration in das Steuer ist aber möglich und wäre nach Ansicht des Teams auch kostengünstig. Näher vorgestellt wird das System Ende Juni im Rahmen der World Haptics Conference http://www.haptics2011.org.
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