Asien wird zum Flugzeug-Besteller Nr. 1
Trotz teurem Kerosin: Rosige Aussichten verleihen zusätzliche Flügel
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Air China: 2011 der größte Flugzeug-Besteller (Foto: FlickrCC/Boeing Dreamscape) |
Singapur/Frankfurt (pte020/03.06.2011/13:40) Die Flugzeug-Flotte im Asien-Pazifik-Raum wächst und wächst, während die Fluglinien in den USA und Europa teilweise abbauen müssen. So skizziert ein Bericht der International Air Transport Association http://iata.org im Vorfeld ihres Jahrestreffens in Singapur die Trends der Branche. "Der Flugverkehr hat in Schwellenländern wieder stärker zugenommen als zuvor vermutet wurde. In den traditionellen westlichen Märkten misstrauen ihm die Kunden noch immer - aufgrund der Sparpolitik der Länder", so IATA-Chefökonom Brian Pearce.
Air China ist größter Besteller
Anzeichen für die Marktstimmung sind die Vorbestellungen neuer Flugzeuge. In Asien werden im laufenden Jahr viele Flotten deutlich aufgestockt. Die die in Hongkong beheimatete Carthay Pacific etwa vergrößert laut "Businessweek" ihren Bestand um zehn Prozent. Singapur Air steigert das Angebot bis März 2012 um sechs Prozent, darunter acht Exemplare des Airbus A380. Auf dieses Flaggschiff setzen heuer erstmals auch Korean Air Lines und China Southern Airlines. China ist in der Liste der 50 größten Besteller gleich neunmal vertreten. Der dortige Branchenführer Air China wird seine Flotte bis 2015 von 400 auf 700 Flugzeuge vergrößern und ist dieses Jahr die Linie mit den meisten Neubestellungen.
Im Westen sieht die Lage ganz anders aus. Ryanair als Marktführer im Lowcost-Bereich will im Winter 80 seiner 300 Flugzeuge in den Winterschlaf schicken, womit die Kapazitäten erstmals zurückgestutzt werden sollen. Delta und die Air France-KLM-Gruppe bieten um neun Prozent weniger Sitzplätze bei Transatlantikflügen, und auch Weltmarktführer United Continental musste die heurigen Ausbaupläne um zwei Prozent wieder fallen lassen. Der US-Anteil am Flugverkehr wird bis 2015 von derzeit 35 auf 27 Prozent sinken. Die IATA führt dies auf den hohen Ölpreis und die Erwartungen der Wirtschaftsentwicklung zurück.
Zweischneidiger Ölpreis
"Steigender Ölpreis kann sich regional sehr unterschiedlich auf Flugzeug-Bestellungen auswirken", erklärt Jürgen Pieper, Analyst bei Metzler Equities, im pressetext-Interview. Zwar mache eine Teuerung beim Sprit die Anschaffung von neuen Fliegern sinnvoll, da diese im Verbrauch günstiger und umweltfreundlicher sind. Den wichtigsten Anreiz bringe jedoch erst eine entsprechende finanzielle Situation. "Flugzeug-Neukäufe erfordern längerfristige Wachstumsperspektiven", so der Experte. Dass diese in Asien gegeben sind, zeigen auch IWF-Prognosen, die für China 9,6 Prozent, für Indien 8,2 Prozent Wachstum allein heuer vorsehen. Zum Vergleich: Europa liegt auf zwei Prozent, die USA mit 2,8 Prozent knapp darüber.
2014 gibt es 3,3 Milliarden Fluggäste
Insgesamt wird der Flugsektor bis 2014 laut IATA-Prognose deutlich zulegen. 3,3 Mrd. Menschen sollen dann bereits in Flugzeuge einsteigen, was die heutige Anzahl um 800 Mio. übertrifft. Knapp die Hälfte dieses Anstiegs - 360 Mio. Menschen - fällt auf den Asien-Pazifik Raum. Der größte Motor ist dabei China mit 181 Mio. zusätzlichen Passagieren bei Binnenflügen und 33 Mio. im internationalen Flugverkehr. Doch auch der Nahe Osten legt mit Wachstumsraten von zehn Prozent jährlich zu und beschert dem internationalen Flugverkehr 80 Mio. zusätzliche Gäste bis 2014.
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