pte20110526012 in Forschung

Toyota: Geisterfahrtwarnung fürs Navigationssystem

Auto-Positionserkennung für mehr Verkehrssicherheit startet in Japan


Toyota-Navi: In Japan mit Geisterfahrt-Warnung (Foto: flickr.com/kimubert)
Toyota-Navi: In Japan mit Geisterfahrt-Warnung (Foto: flickr.com/kimubert)

Toyota City/Wien (pte012/26.05.2011/11:50) Der Autobauer Toyota hat heute, Donnerstag, eine Geisterfahrtwarnung für seine Onboard-Navigationssysteme angekündigt. Die in Japan startende Lösung verspricht mehr Sicherheit auf wichtigen Verkehrsadern. Denn falls Fahrzeugsensor-Daten auf eine Falschfahrt hindeuten, bekommt der Lenker eine entsprechende Warnmeldung am Navi-Bildschirm gezeigt und wird auch per Sprachausgabe auf die mögliche Gefahr aufmerksam gemacht.

"Dieser Ansatz ist wirklich interessant, weil hier der Geisterfahrer selbst gewarnt wird", meint Klaus Machata vom Kuratorium für Verkehrssicherheit http://www.kfv.at im Gespräch mit pressetext. Eine derartige Funktionalität ist bei Fahrerassistenz-Systemen noch nicht verbreitet. Für den Erfolg des Systems wird nach Ansicht des Experten entscheidend sein, ob die Positionsbestimmung präzise genug ist.

Richtig gewarnt

Das in Zusammenarbeit mit den Zulieferern Aisin AW http://www.aisin-aw.co.jp/en/ und Denso http://www.globaldenso.com/en/ entwickelte System setzt auf eine Kombination aus Sensoren, um die Fahrzeugposition genau zu bestimmen. Dazu zählen unter anderem GPS, eine Geschwindigkeitsmessung sowie ein Gyroskop, das die Fahrtrichtung ermittelt. Zudem berücksichtigt die Lösung etwaige Aktualisierungen im Kartenmaterial. Kommt das System zum Schluss, dass der Fahrer eine Autobahn oder eine Mautstraße gegen die Fahrtrichtung befährt, erfolgt die optische und akustische Warnung.

"Das Problem an solch einem System ist, dass es wirklich wasserdicht sein muss", sagt Machata. Es gilt, trotz der Ungenauigkeit der GPS-Positionierung Fehlalarme zu vermeiden. Wenn ein Lenker in die richtige Richtung fährt und das System anschlägt, könnte das nämlich zu einer gefährlichen Fehlreaktionen führen. Zudem verweist der Experte auf das Problem von Autobahn-Baustellenbereichen mit Fahrbahnwechsel, wo der Verkehr also beabsichtigt gegen die an sich normale Fahrtrichtung fließt.

Vorreiter Japan

Toyota zählt jedenfalls mit Nissan, das Ende 2010 eine ähnliche Lösung in Japan vorgestellt hat, zu den ersten Herstellern, die eine Geisterfahrt-Warnung kommerziell anbieten. Das heute vorgestellte System wird ab erstem Juni Bestandteil von Navigationssystemen, die japanische Toyota-Händler als Zubehör anbieten. Konkrete Pläne für einen internationalen Start gibt es noch nicht, heißt es gegenüber pressetext. Allerdings will der Konzern prüfen, ob in anderen Regionen eine entsprechende Nachfrage besteht. Falls ja, sind passende Umsetzungen nicht ausgeschlossen.

(Ende)
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