pte20110516011 in Leben

Malariaparasiten verhindern selbst Superinfektion

Hormon in der Leber wird gezielt manipuliert


Malaria: Nimmt Wirtskörper ganz für sich ein (Foto: thailand-webnews.de)
Malaria: Nimmt Wirtskörper ganz für sich ein (Foto: thailand-webnews.de)

Oxford (pte011/16.05.2011/11:05) Der Malariaparasit kann sicherstellen, dass er seinen Wirtskörper ganz für sich hat, indem er weitere Infektionen verhindert. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie eines internationalen Wissenschaftlerteams gekommen. Der Parasit vermehrt sich zuerst in der Leber und wandert dann weiter ins Blut. Eine in Nature Medicine http://www.nature.com veröffentlichte Studie mit Mäusen zeigte nun, wie der Parasit einen Eisenmangel in der Leber auslösen und so weitere Infektionen unmöglich machen kann. Rita Tewari von der University of Nottingham http://www.nottingham.ac.uk betonte, dass diese Forschungsergebnisse sehr interessant sind und das Verstehen von Infektionen erleichtern.

Die Wissenschaftler konzentrierten sich auf Superinfektionen. Ein bereits infizierter Patient wird von weiteren Parasiten ebenfalls angesteckt. Menschen in Regionen mit einem hohen Malariarisiko können pro Jahr von bis zu 700 verschiedenen infizierten Moskitos gestochen werden. Bei Experimenten mit Mäusen wiesen die Forscher nach, dass die Parasiten in der Lage waren, im Blut die Produktion des Hormons Hepcidin zu stimulieren, das seinerseits die Eisenwerte reguliert. Damit sanken die Eisenwerte in der Leber und verhinderten, dass sich andere Malariaparasiten in dem Organ vermehrten.

Hal Drakesmith vom Weatherall Institute at Oxford University http://www.imm.ox.ac.uk , einer der Autoren der Studie, erklärte, dass die neuen Forschungsergebnisse dabei helfen könnten diesen natürlichen Abwehrmechanismus zu stärken, um die Gefahr einer Infektion zu verringern. Malaria wird häufig von einer Anämie begleitet, die mit Eisenpräparaten behandelt wird. Erhielten die Versuchstiere der aktuellen Studie Eisen, waren sie anfälliger für weitere Infektionen. Drakesmith betonte, dass man die Gabe von Eisen in Regionen mit einem hohen Malariarisiko überdenken müsse. Das erhöhte Risiko einer Infektion müsse gegen die Vorteile abgewogen werden.

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