pts20110429011 Forschung/Entwicklung, Bildung/Karriere

bfi Wien: Töchtertag im Berufsausbildungszentrum

Mehr Frauen in die Technik - Berufsorientierung als Entscheidungshilfe


Wien (pts011/29.04.2011/11:30) Im Rahmen des 10. Wiener Töchtertags am 28.4.2011 kamen wieder 40 Mädchen bzw. Schülerinnen aus Hauptschulen, Kooperativen Mittelschulen und AHS zu Berufsinformation und Workshops ins Berufsausbildungszentrum des bfi Wien. Das BAZ verfügt über bestens eingerichtete Werkstätten für die Facharbeiter/innen-Intensivausbildungen für Metall-, Elektroberufe, Tischlerei und Baugewerbe (Auftrag des AMS). Bei diesen Ausbildungen liegt die Frauenquote z.B. bei den EDV-Techniker/innen bei 15 %, im Metallbereich bei 14,6 %, im Elektrobereich bei 8,3 % und bei den Bauberufen bei 2,2 %. Von den 107 Ausbilder/innen sind immerhin 22 Frauen (23,4 %) - Role-Models auch für die Mädchen am Töchtertag!

Alexis, 13, aus einer AHS hat sich zum Töchtertag für das BAZ entschieden, "um einmal zu schauen, was es alles im technischen und handwerklichen Bereich gibt." Für ihre berufliche Zukunft stellt sie sich eine "kreative Arbeit" vor. Julia, 13, aus einer KMS macht es "Spaß mit den Händen zu arbeiten", und sie interessiert sich besonders für Mechatronik. Beide haben mit Begeisterung Werkstücke im Malerbereich bzw. Stuckateurmodelle hergestellt. Petra, 29, gelernte Malerin macht hier mit der Facharbeiter/innen-Intensivausbildung ihren zweiten Lehrabschluss für Trockenbau und Stuckatur, leitete mit den Ausbilder/innen die Mädchen an und möchte später als Trainerin arbeiten.

Mag. Tanja Wehsely, Gemeinderätin und Landtagsabgeordnete besuchte gemeinsam mit der Geschäftsführung des bfi Wien, Mag. Franz-Josef-Lackinger und Dr. Valerie Höllinger die Mädchen im BAZ.
"Es freut mich, dass immer mehr Betriebe beim Töchtertag mitmachen und speziell auch die Ausbildungseinrichtung BAZ, wo es eine große Palette an technischen und handwerklichen Berufsausbildungen gibt. Die Zusammenarbeit mit den Schulen im Vorfeld des Töchtertag ist besonders wichtig und sollte noch ausgebaut werden, sodass immer mehr Mädchen die Chance bekommen, sich im technischen Bereich im Detail zu informieren," so Wehsely.

Erfolge durch Berufsorientierung im nicht-traditionellen Bereich

Gestartet wurde mit dem Töchtertag 2002 mit 200 Mädchen - eine Initiative der Frauenstadträtin Sandra Frauenberger und der Frauenabteilung der Stadt Wien in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Wien und des Wiener Stadtschulrats. Mittlerweile besuchen jährlich ca. 3000 Mädchen die engagierten Unternehmen (mehr als 160) unterschiedlicher Branchen. Laut der SORA-Studie sind 91 % der über 3000 befragten Mädchen sehr zufrieden mit dem Wiener Töchtertag. Auch sieht man schon einen positiven Trend: von 2002 bis 2010 sank die Zahl der Mädchen, die in die traditionellen Berufe drängen, also Einzelhandelskauffrau (18 %), Friseurin (13 %) oder Bürokauffrau (16,5 %) werden wollen, von 57,5 auf 47,7% (Lehrlingsstatistik Wirtschaftskammer Wien). Von Siemens z.B. weiß Wehsely zu berichten, dass schon einige Mädchen nach dem Töchtertag eine Lehre im IT-Bereich begonnen haben.

Und die Zahl der Studentinnen an der Technischen Universität stieg zwischen 2002 und 2009 von 22,4 auf 25%, so die Informationen aus dem Töchtertagbüro.

Industrie und Gewerbe brauchen qualifizierte Techniker/innen und Handwerker/innen. Der wirtschaftliche Erfolg hängt von den überdurchschnittlich motivierten und leistungsbereiten Mitarbeiter/innen ab. Und hohe Motivation findet man bei den Frauen, die sich entgegen den üblichen Berufslaufbahnen ganz bewusst für die Technik entschieden haben!
Gründe genug, um auf allen Ebenen früh genug Information und Beratung anzubieten und weibliche Vorbilder in nicht-traditionellen Berufen und Betriebe, die Frauen fördern, hervorzuheben.

(Ende)
Aussender: Berufsförderungsinstitut Wien
Ansprechpartner: Mag. Gabriele Masuch
Tel.: 01/81178-10385
E-Mail: g.masuch@bfi-wien.or.at
Website: www.bfi-wien.at
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