Deutsche sehen sozialen Zusammenhalt gefährdet
Trotz guter Wirtschaftsaussichten sind Bürger pessimistisch
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Kursverfall: Deutsche befürchten Rückgang des sozialen Staates (Foto: aboutpixel.de/Rainer Sturm) |
Berlin (pte017/11.04.2011/13:05) Über 70 Prozent der Bundesbürger sehen die Soziale Marktwirtschaft in Deutschland derzeit verwirklicht. In die Zukunft blicken die Menschen aber mit großer Skepsis. Eine Umfrage nach der Zukunftsvision im Auftrag der Bertelsmann Stiftung http://www.bertelsmann-stiftung.de ergab, dass die Bürger die wirtschaftliche Entwicklung für das Jahr 2020 positiv bewerten. Die sozialen Sicherungssysteme betreffend, sind die Menschen hierzulande jedoch pessimistisch.
Der soziale Zusammenhalt werde abnehmen, sind die Befragten überzeugt. "Sozialer Zusammenhalt zeichnet sich für mich im Kern dadurch aus, dass es in der Gesellschaft ein Mindestmaß an gegenseitiger Rücksichtnahme und Toleranz gibt und keine Ellenbogenmentalität", erklärt Thieß Petersen, Autor der Studie, den Begriff im Gespräch mit pressetext.
Zunahme von Kriminalität und Gewaltbereitschaft
Voraussetzung für einen guten sozialen Zusammenhalt ist, dass die Einkommen und Vermögen nicht zu stark auseinanderdriften. Es darf keine Personengruppe geben, die vom Arbeits- oder Bildungssystem ausgegrenzt wird. 63 Prozent der Deutschen glauben aber, dass die Einkommensunterschiede größer werden. Ebensoviele glauben an den Ausfall der gesetzlichen Rentenversicherung.
Das heißt jedoch nicht, dass die Menschen meinen, Deutschland werde insgesamt ärmer. "Aber bei aller Freude über das große Vertrauen in die Wirtschaftskraft unseres Landes müssen wir erhebliche Anstrengungen unternehmen, damit der soziale Zusammenhalt nicht verloren geht", sagt Gunter Thielen, Mitautor der Studie. Ein Rückgang des gesellschaftlichen Zusammenhalts erhöhe die Gefahr sozialer Spannungen.
Kriminalität, Gewaltbereitschaft und Korruption
Das führt zu einem Anstieg von Kriminalität, Gewaltbereitschaft und Korruption. Eine wachsende Distanz zwischen Politik und Bürgern kann außerdem zu einer zunehmenden Politikerverdrossenheit und schließlich zu einer politischer Apathie führen. "Ich sehe aber eher eine Politikerverdrossenheit, keine Politikverdrossenheit", sagt Petersen. Die Menschen wünschten sich eine stärkere Eingebundenheit in politische Entscheidungsprozesse. 90 Prozent der Befragten fordern dies in der Umfrage vom Staat.
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