Katastrophenserie belastet japanische Wirtschaft
Stimmung bei Unternehmen im Keller, aber besser als erwartet
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Tsunami-Schäden: Japan-Desaster macht Industrie zu schaffen (Foto: flickr.com, DVIDSHUB) |
Tokio (pte013/04.04.2011/10:56) Die Katastrophenserie in Japan lastet schwer auf den Schultern der dortigen Wirtschaft. Nach dem starken Erdbeben mit Tsunami und aufgrund des atomaren Desasters im Kraftwerk Fukushima ist der Pessimismus bei den Unternehmen kräftig gewachsen, wie die japanische Notenbank Bank of Japan (BoJ) http://www.boj.or.jp aufzeigt. Ihre Stimmung ist zwar besser als angesichts der Tragweite der Krise zu erwarten, was Experten an den vorgelegten Daten zweifeln lässt. Dennoch herrscht im angelaufenen zweiten Quartal Skepsis bei den Firmen.
Eine ganze Reihe an Industriezweigen hat die Auswirkungen der Unglücksserie direkt zu spüren bekommen. Lieferengpässe machten in Folge sogar einigen Sektoren weltweit zu schaffen. Insbesondere die Elektronik- und Chipindustrie sowie Japans Autokonzerne waren stark betroffen. Der weltweit größte Hersteller Toyota hat dabei noch das Glück eines ansonsten wieder positiven Umfelds, wie Metzler-Equities-Analyst Jürgen Pieper gegenüber pressetext verdeutlicht (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/110401008/).
Keine kollektive Panik
Viele Firmen mussten im Zuge von Stromsparmaßnahmen teilweise die Produktion stilllegen. Die Panel-Hersteller haben beispielsweise mit Preiserhöhungen reagiert, die in den kommenden drei Monaten spürbar sein werden (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/110401001/). Für den Zeitraum haben sich die Erwartungen der gesamten Industrie - insbesondere der Konzerne - deutlich verschlechtert, wie die BoJ zeigt. Im Vorfeld der Katastrophen hatte sich die Stimmung in der japanischen Wirtschaft noch verbessert.
Vor dem folgenschweren Erdbeben am 11. März kletterte der von der BoJ erhobene Tankan-Index gegenüber dem vierten Quartal 2010 noch von fünf auf sechs Punkte, bei großen Dienstleistern stieg der Wert von einem auf drei Zähler. In der Prognose für die kommenden Monate bis Juni notierte das Stimmungsbarometer noch mit zwei Punkten im Plus. Angesichts der Katastrophe ist der Wert jedoch auf minus zwei Punkte abgerutscht, woran ein stark steigender Pessimismus deutlich wird. In eine kollektive Panik verfallen die Japaner aber nach wie vor nicht - auch nicht in der Wirtschaft.
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