EURO 2012: Polen investiert massiv in Infrastruktur
Fußball-EM beschleunigt Bauprojekte um fünf Jahre
Breslau/Warschau (pte030/03.12.2009/13:50) In Polen laufen die Vorbereitungen auf die Fußball-Europameisterschaften 2012 auf Hochtouren. Während das Partnerland Ukraine mit den notwendigen Baumaßnahmen weiter ins Hintertreffen gerät und möglicherweise nicht alle der vorgesehenen vier Spielstätten zugeteilt bekommen wird, treibt Polen seine Infrastrukturprojekte massiv voran. Insgesamt umfasst das Investitionsvolumen für EURO-Projekte in Polen mehr als 25 Mrd. Euro, beachtliche Teile davon sollen über EU-Zuschüsse gedeckt werden.
Hatte Österreich im Zuge der EM 2008 vor allem auf neue Impulse im Tourismussektor gehofft, dreht sich in Polen alles um Infrastruktur. Das bestätigte sich auch im Zuge eines pressetext-Lokalaugenscheins an den Austragungsorten Breslau (Wroclaw) und Warschau.
EURO 2012 als Beschleuniger
Abgesehen von kostspieligen Stadienbauten, die ohne Fußball-EM vielleicht nicht in dieser Art errichtet wären, handelt es sich bei den umfassenden Infrastruktur-Ausbauten um Projekte, die Polen ohnehin geplant hatte. "Die Investitionen brauchen wir sowieso. Die EURO beschleunigt die Maßnahmen nun eigentlich nur", betont Rafal Dutkiewicz, Oberbürgermeister von Breslau, gegenüber pressetext. Für die Region Breslau könne dabei von einer Beschleunigung von ein bis zwei Jahren, in Gesamt-Polen von bis zu fünf Jahren gesprochen werden.
Dass die erforderlichen Infrastrukturmaßnahmen - Straßenbauten, der Ausbau des öffentlichen Verkehrs, zusätzliche Hotels, neue Flughafenterminals und nicht zuletzt die neuen Stadien - zeitgerecht umgesetzt werden, daran besteht in Polen kein Zweifel. "Anfangs hatte man innerhalb Polens seitens der Medien noch Zweifel geäußert, mittlerweile sind diese aber längst ausgeräumt", so Dutkiewicz. Besorgnis herrsche aber nach wie vor, ob es der Ukraine gelingen wird, zeitgerecht voranzukommen.
Organisatoren setzen auf Transparenz
"Es ist das erste Mal, dass in Polen seit dem Niedergang des Kommunismus ein solch großer internationaler Event stattfindet", sagt Marcin Herra, Präsident des polnischen EM-Organisators PL.2012 http://www.2012.org.pl , bei der Präsentation des EURO-2012-Projekts in Warschau. Neben dem massiven Infrastrukturausbau gehe es für Polen im Zuge der Fußball-EM auch um ein besseres Image für das Land sowie um die Professionalisierung großer Projekte. Um Fehler zu vermeiden, habe sich PL.2012 daher auch umfassend bei den Organisatoren der EURO 2008 in Österreich und der Schweiz sowie der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland informiert.
Besonderen Wert legen die Verantwortlichen in Polen auf Transparenz im Zuge der Investitionen und Baumaßnahmen. So sind auf der Webseite von PL.2012 alle Projekte in allen Städten bzw. deren Fortschritt einsehbar. Bauprojekte, die gut im Zeitplan liegen werden mit grünen, jene, die hinterherhinken, mit roten Punkten gekennzeichnet. "Wir prüfen regelmäßig die Fortschritte und treten an jene, die hinter Plan liegen, heran, um sie zur schnelleren Umsetzung bzw. zu auch zu schnelleren Entscheidungen zu motiveren", erklärt Herra.
Der PL.2012-Präsident hofft, dass der europäische Fußballverband UEFA am 11. Dezember die gleichmäßige Spielort-Vergabe von je vier Austragungsstätten in Polen und der Ukraine bekannt geben wird. Laut Insidern ist dies aber immer unwahrscheinlicher, weil wichtige Bauprojekte wie beispielsweise das Stadion in Lemberg noch nicht einmal gestartet seien. Was geschieht, wenn der Ukraine tatsächlich weniger Spielorte zugeteilt werden sollten, darauf möchte in Polen derzeit aber niemand wirklich antworten.
(Ende)| Aussender: | pressetext.austria |
| Ansprechpartner: | Claudia Zettel |
| Tel.: | +43-1-81140-314 |
| E-Mail: | zettel@pressetext.com |


