pte20091127031 Sport/Events, Kultur/Lifestyle

Australischer Staat verbietet gefährliche Pferderennen

Steeplechase fordert 20 Pferdeleben in zwei Jahren


Schluss für Steeplechase-Rennen in Victoria (Foto: pixelio.de/Mandy Bremse)
Schluss für Steeplechase-Rennen in Victoria (Foto: pixelio.de/Mandy Bremse)

London/Melbourne (pte031/27.11.2009/16:15) Die berüchtigten Steeplechase Pferderennen, die seit Jahren von Tierschutzorganisationen bekämpft werden, sind ab 2010 im australischen Bundesstaat Victoria verboten, berichtet die BBC. In den vergangenen zwei Jahren hat diese Art des Pferdesports, bei dem es Hürden und Gräben gibt, 20 Pferdeleben gefordert. Die Entscheidung folge einer Neubetrachtung der Sportart. Tierschutzvereine haben die Entscheidung begrüßt.

Organisatoren der Rennen bezeichnen die Entscheidung als Skandal. Die für Pferderennen verantwortlichen Behördenträger argumentieren mit massiven Sicherheitsproblemen und daraus resultierend, mit einem deutlich sinkenden Allgemeininteresse für die Art der Pferderennen.

Breite Ablehnung von Tierschützern

"Steeplechase ist ein Jagdrennen mit allen natürlichen Hindernissen wie Zäunen oder Gräben, das in Großbritannien und in anderen Staaten bis heute durchgeführt wird", so Elke Deininger, Referentin des Deutschen Tierschutzbundes http://www.tierschutzbund.de im pressetext-Interview. Das bekannteste dieser Rennen ist das "Grand National" auf dem Aintree Racecourse in Liverpool.

"Die große Verletzungsgefahr sowohl für den Reiter als auch für das Pferd ist miteingerechnet", meint die Tierschützerin. "Der deutsche Tierschutzbund lehnt solche Veranstaltungen, bei denen Tiere bewusst einem Unfall oder einer Verletzung ausgesetzt sind ab." Auch in Großbritannien und in Australien bezeichneten Tierschützer den Sport nicht nur als Barbarei und Schande, sondern auch als moralisch falsch.

Trotz Sicherheitsmaßnahmen acht tote Pferde

Erst Anfang des Jahres reagierte die Pferdesportindustrie auf die Unfälle im Vorjahr mit zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen. Trotz dieser Änderungen sind in diesem Jahr acht Pferde zu Tode gekommen. Eine anschließende Untersuchung ist dann zum Schluss gekommen, dass diese Art des Pferdesports abgeschafft werden muss. Voraussichtlich wird das Verbot erst Ende 2010 in Kraft treten.

Der benachbarte Bundesstaat Süd-Australien ist dann das einzige australische Land, in dem solche Rennen erlaubt sind. Nach Angaben von BBC feiern die Behörden in Süd-Australien diese Tatsache nicht, sondern haben echte Zweifel über die Zukunft dieser Sportart zum Ausdruck gebracht

Der Name "Steeplechase" leitet sich von frühen Formen des Pferderennens ab, bei denen sich die Reiter an markanten Ortspunkten, den Kirchtürmen - "steeples" orientieren mussten. In Großbritannien wird diese Bezeichnung allerdings kaum mehr für Pferderennen verwendet.

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Aussender: pressetext.austria
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