pte20090813028 in Business

Konjunkturerholung schürt Angst vor "Double Dip"

US-Haus-Zwangsversteigerungen auf neuem Allzeithoch


US-Zwangsvollstreckungen auf Allzeithoch (Foto: pixelio.de, chocolat01)
US-Zwangsvollstreckungen auf Allzeithoch (Foto: pixelio.de, chocolat01)

Irvine (pte028/13.08.2009/13:55) Ausgerechnet die jüngsten überraschend positiven Wirtschaftsdaten haben Ökonomen und Volkswirtschafter erneut in sorgenvolle Stimmung versetzt. Die plötzlichen Wachstumsraten könnten Vorboten eines sogenannten "Double Dips" sein, so die Befürchtung. Mit dem Begriff wird ein Konjunkturphänomen bezeichnet, wonach ein plötzlicher Wirtschaftsaufschwung inmitten einer Rezession umgehend in einen erneuten Abschwung führt. Wie in der aktuellen Erholungsphase der Fall, ist für einen Double Dip der trügerische und unerwartete Anstieg von Konjunkturdaten typisch. Neben den weiter steigenden Arbeitslosenzahlen bereitet etwa der nach wie vor schwer angeschlagene US-Immobilienmarkt Anlass zur Sorge. Mittlerweile sind die Zwangsvollstreckungen von Eigenheimen auf ein neues Allzeitrekordhoch gestiegen. Der Konjunkturindikator Immobilienpreise zeigt trotz des jüngsten Aufschwungs nach wie vor bedrohliche Schwächen.

"Die Wirtschaft kann sich erst dann nachhaltig erholen, sobald die US-Immobilienpreise die Talsohle erreicht haben", meint ein Konjunkturexperte gegenüber pressetext. Zwar hat sich der Preisverfall zuletzt verlangsamt. Ein Boden sei jedoch noch immer nicht in Sicht. Aufgrund der steigenden Arbeitslosigkeit können immer weniger Eigenheimbesitzer ihre fälligen Häuser-Hypotheken bedienen. Dem Datendienstleister und Immobilienspezialisten RealtyTrac http://www.realtytrac.com zufolge sind die Zwangsversteigerungen daher weiter gestiegen und markieren ein neues Höchstniveau. Dies drückt wiederum auf die Immobilienwerte und führt im Markt zu Schnäppchenpreisen (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090214009/). Solange sich jedoch die größte Volkswirtschaft nicht nachhaltig erholt, könne es auch für den Rest der Welt keinen stabilen Aufschwung geben.

Nach Angaben von RealtyTrac kletterten die Pfändungen von US-Eigenheimen im Juli gegenüber dem Vorjahr um 32 Prozent. Mit 360.149 stiegen die Zwangsvollstreckungen auch im Vergleich zum Vormonat um sieben Prozent weiter an. Besonders die Einwohner im Westen der Vereinigten Staaten sind von überfälligen Krediten belastet. Die vormalige Boomregion weist in Nevada nach wie vor die höchste Dichte und im "Golden State" Kalifornien die höchste Anzahl an Zwangsvollstreckungen auf (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090716015/). Bereits seit fünf Monaten in Folge halten die USA das hohe Level über 300.000 Versteigerungen. Steigt die Arbeitslosigkeit wie weitgehend angenommen weiter an, dürfte die Exekutionsrate auf hohem Niveau bleiben. Ob der Wirtschaft ein neuerlicher Tiefschlag versetzt wird, sei vornehmlich davon abhängig, ob sich die Unternehmen durch Wachstum und Anreize zu Neueinstellungen bewegen lassen.

(Ende)
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