pts20090407020 Technologie/Digitalisierung, Handel/Dienstleistungen

Wirtschaftskrise bringt Hochsaison für Online-Betrüger

Internet Ombudsmann Jahresbericht 2008 und Trends 2009


Wien (pts020/07.04.2009/11:15) Ganze 7.353 Beschwerden bearbeitete der Internet Ombudsmann im Jahr 2008. Das geht aus dem soeben präsentierten Jahresbericht der größten Online-Streitschlichtungsstelle Österreichs hervor. Tendenz weiter stark steigend. Im März 2009 suchten sogar erstmals mehr als 1.000 Online-Konsumenten innerhalb nur eines Monats Hilfe beim Internet-Ombudsmann. Die Experten führen diesen Ansturm auch auf die aktuelle Wirtschaftskrise zurück: Beim Kundenservice wird oft gespart und Online-Anbieter greifen immer öfter zu Tricks, um an zusätzliche Einnahmen zu kommen. Gleichzeitig gehen private Schnäppchenjäger immer mehr Risiken ein, um vermeintlich Kosten zu sparen.

Im Internet tummeln sich immer mehr schwarze Schafe, die auf Kosten der Konsumenten verdienen wollen - und immer mehr Österreicher tappen tatsächlich in eine der zahlreichen Fallen, die es beim Online-Shopping gibt. Das zeigt der aktuelle Jahresbericht des Internet Ombudsmann für 2008 deutlich auf.

2008 wurden 7.353 Beschwerden bearbeitet

Ganze 7.353 Beschwerdefälle wurden 2008 beim Internet Ombudsmann (http://www.ombudsmann.at) mit der Bitte um Unterstützung und außergerichtliche Streitschlichtung gemeldet. Das gelingt den Experten des Internet Ombudsmann auch in den meisten Fällen. Insgesamt löste das Ombudsmann-Team im Jahr 2008 so Streitfälle im Wert von 887.000 Euro.

"Diese Zahlen belegen eindrucksvoll, wie wichtig es ist, dass es mit dem Internet Ombudsmann eine auf E-Commerce spezialisierte Streitschlichtungsstelle gibt, die Konsumenten bei Problemen kostenlos weiter hilft", so Bernhard Jungwirth, Projektleiter Internet Ombudsmann.

Unerfreulicher Rekord im März 2009: Erstmals über 1.000 Beschwerden in einem Monat

Im soeben abgeschlossenen ersten Quartal 2009 stieg die Anzahl der beim Internet Ombudsmann gemeldeten Probleme sprunghaft an. Im März 2009 wurden erstmals in der zehnjährigen Geschichte der Streitschlichtungsstelle über 1.000 Beschwerden innerhalb eines einzigen Monats eingereicht. Im gesamten ersten Quartal waren es 2.757 Beschwerden (1. Quartal 2008: 1.716 Beschwerden).

Jungwirth: "Wenn die negative Entwicklung des ersten Quartals so weiter geht, könnten 2009 über 11.000 Streitschlichtungsfälle mit enormen Schadenssummen auf uns zukommen. Das wäre ein Anstieg von Problemen beim Online-Shopping um beinahe 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr."

Wirtschaftskrise bringt Hochsaison für Online-Betrüger

Eine Erklärung für den dramatischen Anstieg sehen die Experten des Internet Ombudsmann in der Wirtschaftskrise, die eine Hochsaison für unseriöse Online-Anbieter und Betrüger bringt: Preise und Zusatzkosten werden immer öfter verschleiert, gleichzeitig gehen die Konsumenten bei der Suche nach dem billigsten Angebot auch immer öfter vermeidbare Risiken ein.

"Auch Probleme bei der Einhaltung der Lieferzeit und schlechte Kundenbetreuung kommen derzeit wieder öfter vor. Die allgemein schlechte wirtschaftliche Lage dürfte bei vielen Online-Shops Sparmaßnahmen mit sich bringen, die zu Lasten der Kunden gehen", so Jungwirth.

Watchlist des Internet Ombudsmann wird ausgebaut

Im laufenden Jahr wird der Internet Ombudsmann den Schwerpunkt seiner Arbeit auf umfassende Konsumenten-Information für alle Altersgruppen legen, um Probleme schon zu verhindern, bevor sie überhaupt erst entstehen. Die auf http://www.ombudsmann.at einsehbare Watchlist der "schwarzen Schafe" unter den Online-Anbietern wird ausgebaut und stärker kommuniziert werden. Aufgrund der massiv steigenden Beschwerdeanzahl muss auch das Berater- und Fallbearbeitungsteam aufgestockt werden. Dazu gibt es bereits Gespräche mit dem Konsumentenschutzministerium und anderen potenziellen Förderern des Projekts.

Download des Jahresberichts unter: http://www.ombudsmann.at/schlichtung.php/cat/7/aid/20/title/UEber_uns

Über den Internet Ombudsmann
Der Internet Ombudsmann ist eine von der EU-Kommission anerkannte außergerichtliche Streitschlichtungsstelle und wird vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz sowie von der Bundesarbeitskammer gefördert. Die außergerichtliche Streitschlichtung durch den Internet Ombudsmann ist für alle beteiligten Parteien kostenlos. Meldung von Beschwerde-Fällen oder allgemeine Anfragen zu E-Commerce-Themen an den Internet Ombudsmann unter http://www.ombudsmann.at .

Rückfragen:
ÖIAT
Mag. Bernhard Jungwirth
Tel: +43-1-595 2112
E-Mail: jungwirth@oiat.at
http://www.oiat.at

(Ende)
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