pts20080905014 Bildung/Karriere, Technologie/Digitalisierung

Österreichische Studie zur Zukunft der Bildung

Microsoft-Studie zur Zukunft der Bildung am Europäischen Forum Alpbach


Wien (pts014/05.09.2008/10:00) Am 27. August 2008 wurde im Rahmen der diesjährigen Wirtschaftsgespräche des Europäischen Forum Alpbach die von Microsoft Österreich beauftragte Studie von Franz Kühmayer zur "Zukunft der Bildung" vorgestellt. Im Anschluss daran diskutierte ein hochkarätiges Board unter der Leitung von Kurier Karriere Ressortleiterin Sandra Baierl vor und mit dem zahlreichen Publikum. Bei einer spontan durchgeführten Befragung des Publikums beurteilte die Hälfte das heimische Bildungssystem als gerade einmal "Genügend".

Die präsentierte Studie von Unternehmensberater Franz Kühmayer basiert auf umfangreichen Befragungen von interessenspolitischen, bildungspolitischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträgern aus Österreich sowie den Erkenntnissen internationaler Experten. "Die Welt hat sich verändert - es reicht heute nicht mehr, zu prüfen, ob etwas richtig gelernt wurde. Es geht vielmehr darum, ob das Richtige gelernt wurde", skizziert Studienautor Franz Kühmayer. Kern der Ergebnisse der Studie ist die Empfehlung zur Entwicklung eines potentialorientierten Bildungssystems. Dieses bereitet auf den nachhaltigen Wandel in Gesellschaft und Wirtschaft durch gezielte inhaltliche und strukturelle Schwerpunktsetzungen vor. Diese umfassen u.a. folgende Punkte:
- Einen grundlegenden Perspektivenwechsel, um die individuellen Talente und Anforderungen des Einzelnen in den Mittelpunkt zu rücken.
- Die Veränderung des Lernens in drei Dimensionen: Länge (lebenslang), Breite (neue Kompetenzfelder), Tiefe (neue Unterrichtsformen)
- Die Schule der Zukunft muss sich zum Ziel setzen, Leadership für das eigene Privatleben, für die berufliche Karriere und für die Gesellschaft zu lehren.
- IT kann im Umfeld der Kreativität die Rolle des Mediums übernehmen und die des Werkzeugs.
- Dazu sind bestehende Grenzen zu überwinden, beispielsweise im Bereich sozialer Barrieren und auch sich verändernder Rollenbilder etwa der Lehrer.
Im potenzialorientierten Bildungssystem, das sich aus der Wissensgesellschaft ableitet, werden soziales Lernen, Kritik- & Demokratiefähigkeit und solidarisches Handeln in Arbeits- & Privatleben unterstützt. Eine solide Grundausbildung, soziale und persönliche Kompetenzen, humanistische Allgemeinbildung, Medienkompetenz und Kreativität sind gleichberechtigte Partner.

"Ich kann eigentlich alles, was in dieser Studie steht unterschreiben", erklärt Erwin Niederwieser, Abgeordneter zum Nationalrat und SPÖ-Bildungssprecher. "Ich sehe, dass es einen großen Bedarf gibt - auch wenn die Situation nicht so schlecht ist. Allerdings haben Neuerungen auch immer viel höhere Hürden zu nehmen als das Bestehende. Eindeutig ist, dass der Output unseres Bildungssystems bei den derzeit eingesetzten Geldmittel nicht zufriedenstellend ist."

Heimisches Bildungssystem mit Entwicklungsbedarf
"Österreichs Schulen stecken immer noch in den 70er Jahren. Die Schüler und Lehrer fühlen sich in diesem System derzeit nicht wohl. Deshalb ist es hart an der Zeit, sich Gedanken zu machen. Ich plädiere für Schulautonomie auf der einen und externe Ergebniskontrolle via Bildungsstandards auf der anderen Seite als Eckpunkte einer neuen Form der Schulsteuerung", erklärt Herbert Paierl, Vorstandsdirektor der Unternehmens Invest AG und Präsident des management club.

Ähnlich urteilt auch Josef Lucyshyn, Direktor des Bundesinstituts für Bildungsforschung, Innovation und Entwicklung des Österreichischen Schulwesens (BIFIE): "Das Bildungssystem hat sich in den letzten 30 Jahren entwickelt, aber nicht dahin, wo wir es heute brauchen. Wir haben es in den letzten Jahren nicht geschafft, das Lernen auf das Individuum zu konzentrieren. Österreich ist daher bildungspolitisch gefordert, eine Bestandsaufnahme und anschließend eine Reform des Bildungssystems zu machen."

Der Computer als Unterstützung für die Zukunft der Bildung
Ein eindeutiges Hilfsmittel auf dem Weg zur Zukunft der Bildung ist die IT. "Der Computer stellt ein einzigartiges Werkzeug für den Einsatz im Unterricht dar. Die Chance erschließt sich aber nicht alleine durch das Aufstellen von PCs im Klassenzimmer", erklärt Alexander Hahnefeld, Leiter Human Resources Microsoft Österreich. Als konkrete Neuerungen wurden dazu im Rahmen der Diskussion die Bildung von Netzwerken unter den Schulen, aber auch der Einsatz von neuen, schülerzentrierten Lernmethoden und -prozessen mit Hilfe der IT genannt. Auch der Abbau von Benutzungsbarrieren mittels IT und die Integration von permanenten Lernkreisläufen, Benchmarks und Qualitätssicherungsmaßnahmen wurden angesprochen.

"Bildung beginnt aber nicht erst in der Schule, auch wenn das fälschlich oft so beurteilt wird. Der Kindergarten wird heute in Österreich noch immer nicht als Bildungseinrichtung gesehen. Dabei wird hier Wesentliches geleistet", bestätigt Gertrude Schatzdorfer, Geschäftsführende Gesellschafterin Schatzdorfer Gerätebau GmbH & Co. KG, die selbst ausgebildete Pädagogin ist. Unternehmen wie zum Beispiel Microsoft haben das bereits erkannt und unterstützen seit Jahren neben Schülern und Lehrern auch Pädagogen und Kinder im Vorschulalter dabei, für die Zukunft fit zu werden. Mit dem Microsoft Projekt "Schlaumäuse - Kinder entdecken Sprache" fördert Microsoft zum Beispiel die Sprachentwicklung von Kindern in österreichischen Kindergärten - mehr als 15.000 Kinder haben inzwischen von diesem Projekt profitiert.

Einen breiten Diskussionsprozess initiieren
Der Kindergarten stellt dabei im Bildungssystem nur einen, ersten Schritt dar. "Bildung ist die Voraussetzung für berufliche Flexibilität und Qualität der Leistung. In Zeiten, wo es entscheidend ist, sich den Trends der Wirtschaft in der Aus- und Weiterbildung kontinuierlich anzupassen, müssen alle am Bildungsprozess beteiligten Personen die richtigen Werkzeuge dazu haben. Das trifft insbesondere auf Hard- und Software und den richtigen Umgang mit der modernen IT zu. Als führendes Unternehmen der IT-Industrie ist sich Microsoft seiner Verantwortung hinsichtlich Unterstützung und Förderung der Bildung bewusst. Daher engagiert sich Microsoft kontinuierlich international aber auch vor allem lokal. Die diskutierte Studie zur Zukunft der Bildung ist Teil dieser Unterstützung. Sie soll zur Diskussion und Entwicklung unseres Bildungssystems beitragen", fasst Alexander Hahnefeld, Human Ressources Manager bei Microsoft Österreich abschließend zusammen.

Die Executive Summary und die ausführliche Studie "Zukunft der Bildung" unter: http://www.reflections.at/bildung/

(Ende)
Aussender: Microsoft Österreich
Ansprechpartner: Thomas Lutz
Tel.: 01 610 64 145
E-Mail: tlutz@microsoft.com
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