Britische Armee: Bärenfellmützen vor dem Aus
Vivienne Westwood und Stella McCartney mit Neudesign beauftragt
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Echtfellmützen sollen durch synthetische Modelle ersetzt werden (Foto:pixelio.de/Jürgen Reitböck) |
London (pte027/02.09.2008/13:30) Geht es nach dem Willen der Tierschutzorganisation Peta http://www.peta.de , soll bald schon Schluss sein mit den Bärenfellmützen der Britischen Armee http://www.army.mod.uk aus echtem Fell. Nach Jahren der Debatten zeigt sich nun auch das Verteidigungsministerium gesprächsbereit. Heute, Dienstag, werden sich peta-Vertreter mit der Ministerin für Defence Procurement, Baronin Ann Tylor, treffen, um mit ihr über ein mögliches Nachfolgemodell zu sprechen. Dass sich Baronin Tylor persönlich Zeit für das Thema nimmt, wird in internen Kreisen als positives Zeichen gewertet. "Man scheint sich nun auch im Verteidigungsministerium seiner Verantwortung bewusst geworden zu sein. Schließlich werden jährlich 100 Schwarzbären in Kanada für die Produktion neuer Bärenfellmützen geschossen", erläutert eine Peta-Sprecherin auf pressetext-Nachfrage. Designvorschläge für ein synthetisches Nachfolgeprodukt sollen die Designerinnen Vivienne Westwood und Stella McCartney liefern.
Seit mehreren Jahrhunderten tragen die Wachposten am Buckingham Palace in London Bärenfellmützen aus echtem Schwarzbärenfell. "Die meisten Leute denken, dass die Mützen aus künstlichem Fell gemacht sind und wenn sie dann erfahren, dass es Echthaar ist, sind sie schockiert", meint Robbie LeBlanc, Direktor von Peta in Europa. Denn für die Produktion einer einzelnen Mützen ist das Fell eines ausgewachsenen Schwarzbärens notwendig.
Bereits in der Vergangenheit hatte Peta mehrfach Anläufe unternommen, die Echtfellmützen durch synthetische zu ersetzen. "Uns geht es nicht darum, die Mützen zu verbannen, sondern darum, dass für sie nicht weiterhin wehrlose Bären abgeschlachtet werden", so Peta weiter. Bisherige Vorschläge für Alternativmodelle seien vom Verteidigungsministerium immer damit abgelehnt worden, dass die Mützen nicht robust und wasserbeständig genug gewesen wären. Um nicht nur die funktionalen, sondern auch den ästhetischen Gesichtspunkte einer neuen Kopfbedeckung der Leibgarde der Queen zu gewährleisten, hat Peta die Designerinnen Vivienne Westwood und Stella McCartney um Entwürfe gebeten. "Wir hoffen, dass diese nun dem Ministerium gefallen und wir bald eine zufriedenstellende Lösung finden werden", erklärt Peta.
Wie die BBC in ihrer Onlineausgabe berichtet, hat die Auseinandersetzung unlängst höchste Regierungskreise erreicht. So hat sich der Comedian Ricky Gervais in einem offenen Brief an Premierminister Gordon Brown gewandt. "Ich verstehe und anerkenne die Bedeutung von Uniformen, aber im 21. Jahrhundert weiterhin Echtfell zu verwenden ist trotz Rücksicht auf Traditionen unentschuldbar", heißt es in diesem Brief.
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