Baugeld vom Pfarrer
Kirchen helfen Familien beim Hausbau / Förderdatenbank mit allen Angeboten
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Aktion pro Eigenheim |
München (pts012/11.10.2007/10:32) Junge Familien mit Kindern können sich den Traum von den eigenen vier Wänden meist nicht aus eigener Kraft erfüllen. Seit Abschaffung der Eigenheimzulage und Erhöhung der Mehrwertsteuer ist der Weg ins Eigenheim noch beschwerlicher geworden. Unterstützung kommt von zunächst unerwarteter Seite: Neben vielen Kommunen fördern nämlich auch die Kirchen die Bildung von Wohneigentum. Sie vergeben Grundstücke im Erbbaurecht oder gewähren Darlehen. Eine Internet-Datenbank der "Aktion pro Eigenheim" zeigt jetzt exklusiv, wo es wie viel "Baugeld vom Pfarrer" für Familien gibt. Damit wird das Angebot "Baugeld vom Bürgermeister" ergänzt, das die kommunalen Förderprogramme von 258 Städten und Gemeinden umfasst.
Wohneigentum verbessert die Lebensbedingungen für Familien und gibt ihnen soziale Sicherheit. Das sehen auch die beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland so. Sie wollen durch Förderung einer breit gestreuten Vermögensbildung in Form von Wohneigentum einen Beitrag zum sozialen Ausgleich der Gesellschaft leisten. Von den 23 evangelischen Landeskirchen und den 27 Diözesen der katholischen Kirche unterstützen jeweils 20 den Eigentumserwerb von Familien. Einen systematischen Überblick über diese Art der Familienförderung gab es bislang nicht. Die "Aktion pro Eigenheim", die sich als Anwalt bauwilliger Familien versteht, hat auf diesem Gebiet einmal mehr Pionierarbeit geleistet und alle kirchlichen Förderangebote zusammen getragen. Die Übersicht zeigt, in dieser Form einmalig, wo es "Baugeld vom Pfarrer" gibt. "Die 'Aktion pro Eigenheim' hat damit einen weiteren Förderschatz gehoben, der bislang weitgehend unentdeckt war und dementsprechend brach lag", erläutert Max Schierer, Präsident des Bundesverbands Deutscher Baustoff-Fachhandel und Mit-Initiator der "Aktion pro Eigenheim".
Siedlungswerke unterstützen Familien mit Darlehen
Wenig bekannt ist zum Beispiel, dass es eine Art "Eigenheimzulage" von kirchlichen Siedlungswerken gibt, die zur Zeit der Wohnungsnot in Deutschland nach 1945 in ihrer heutigen Gestalt entstanden. Die Siedlungswerke von sieben katholischen Diözesen (Köln, Paderborn, Münster, Essen, Hildesheim, Dresden-Meißen, Rottenburg-Stuttgart) vergeben noch heute Darlehen oder Baukostenzuschüsse an bauwillige Familien. Vom Familienheim-Hilfswerk der Erzdiözese Paderborn erhalten Familien mit zwei Kindern ein zinsloses Darlehen von 11.500 Euro. Gefördert werden Neubau und Erwerb von familiengerechten Eigenheimen und Eigentumswohnungen sowie der Ausbau oder die "Großreparatur" vorhandenen Wohneigentums. Das Darlehen ist in elf Jahren zu tilgen, die geförderten Haushalte dürfen über ein Einkommen von maximal 2.380 netto im Monat verfügen. Besonderheit: Für jedes Kind, das nach Stellung des Antrags geboren wird, werden jeweils 800 Euro des Darlehens erlassen. Zu Beginn des Jahres 2007 wurde die Förderung sogar noch kräftig aufgestockt. "Wir haben nach Abschaffung der Eigenheimzulage festgestellt, dass die Zahl der Darlehensanträge deutlich zurückging", erläutert Achim Stumpenhagen von der Hauptabteilung Finanzen der Erzdiözese Paderborn. "Deshalb haben wir beschlossen, das Angebot finanziell noch attraktiver zu machen, um Familien nach dem Wegfall der staatlichen Förderung mehr zu unterstützen", so Stumpenhagen.
Sparen durch Erbbaurecht mit Kinderrabatt
Insgesamt sind direkte Darlehen eher die Ausnahme. Zentrales Förderinstrument der Kirchen ist die Vergabe von Erbbaurechten, denn viele Gemeinden und Stiftungen verfügen über Grundbesitz. Da die Grundstücke in der Regel nicht verkauft werden dürfen, bietet sich das seit 1919 gesetzlich verankerte Erbbaurecht an. 14 Diözesen und 20 Landeskirchen vergeben Erbbaurechte. Die wirtschaftliche Bedeutung des Erbbaurechts liegt in seinem enormen Sparpotenzial: Statt das Grundstück zu kaufen, zahlt man jährliche Erbbauzinsen, die niedriger sind als die Hypothekenzinsen für langfristige Kredite. Das nicht gebundene Geld kann in das Haus investiert werden. Auf diese Weise reicht das Einkommen vieler Familien aus, um ihr Eigenheim solide zu finanzieren. Beispiel Freiburg: Die Erzdiözese berechnet für ihre Grundstücke vier Prozent des Verkehrswertes als Erbbauzins. Für jedes minderjährige Kind verringert sich der Zins in den ersten sieben Jahren um 20 Prozent, maximal um 80 Prozent. Dass sich das lohnt, zeigt die Musterrechnung: Bei einem Grundstückswert von 100.000 Euro beträgt die Belastung bei Kauf 6.000 Euro jährlich (Finanzierung zu sechs Prozent, ohne Tilgung). Bei Nutzung des Erbbaurechts verringert sich die Belastung für eine Familie mit zwei Kindern um 3.600 auf 2.400 Euro jährlich (Erbbauzins 2,4 Prozent, bei 40 Prozent Kinderermäßigung). Die Ersparnis gegenüber dem Grundstückskauf summiert sich in sieben Jahren auf 25.200 Euro.
Fördermittelübersicht ausgebaut
Sämtliche Förderangebote mit allen Konditionen gibt es ab sofort unter http://www.aktion-pro-eigenheim.de im Internet. Die Fördermittel der Kirchen ergänzen den Fördermittelüberblick, den die "Aktion pro Eigenheim" auf ihrem Portal per Suchfunktion und Datenbanken anbietet. Dort kann man bereits bequem und einfach die Förderprogramme von Bund, Ländern und Kreisen sowie, mit dem "Baugeld vom Bürgermeister", exklusiv die Förderangebote für Familien von 258 Kommunen recherchieren. "Damit bauen wir konsequent unser Informationsangebot aus, das Familien den Weg ins Eigenheim erleichtert", betont Max Schierer, Präsident der "Aktion pro Eigenheim".
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