pts20070612048 Produkte/Innovationen, Unternehmen/Wirtschaft

Münze Österreich AG: Präsentation der Bilanz 2006


Wien (pts048/12.06.2007/14:22) Ein durchaus erfreuliches Betriebsergebnis 2006
Nach dem positiven Effekt der 2 Euro-Gedenk-Ausgabe "50 Jahre Staatsvertrag" im Jahr 2005 war das Geschäftsjahr 2006 der MÜNZE ÖSTERREICH AG von vornherein vorsichtig geplant worden. "Obwohl 2006 kein derartig positiver Einfluss zu verzeichnen war, konnten insgesamt im operativen Bereich Planungsannahmen sogar erheblich überschritten und ein durchaus erfreuliches Betriebsergebnis erzielt werden", lautete das Resümee der MÜNZE ÖSTERREICH-Vorstandsdirektoren Dietmar Spranz und DI Kurt Meyer zu Beginn der Bilanzpressekonferenz. "Das erreichte Betriebsergebnis war zwar nicht über jenem des Vorjahres, fiel aber deutlich besser aus als geplant."

Der im Geschäftsjahr 2006 von der MÜNZE ÖSTERREICH AG erwirtschaftete Umsatz lag mit 182,5 Mio EUR über jenem des Jahres 2005 (176,0 Mio EUR), das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) belief sich auf 15,5 Mio EUR (2005: 28,1 Mio EUR). Das erzielte Finanzergebnis, dieses resultiert im Wesentlichen aus Finanzmitteln zur Vorsorge für bestehende Verpflichtungen zur Rücklösung von Schilling- und Euromünzen, lag vor allem als Folge der Entwicklungen auf den internationalen Rentenmärkten mit 8,0 Mio EUR wesentlich unter dem Wert des Vorjahres (2005: 18,1 Mio EUR).

Der Exportanteil ging bei der MÜNZE ÖSTERREICH AG durch die Entwicklung auf dem japanischen und amerikanischen Markt für Wiener Philharmoniker-Bullionmünzen von 40% auf unter 30% zurück. Gemeinsam mit den Tochterfirmen erzielte die MÜNZE ÖSTERREICH aber immer noch 37% ihrer Erlöse im Ausland.

An die Muttergesellschaft, die Oesterreichische Nationalbank, wird wie zuletzt eine Dividende in der Höhe von 18 Mio EUR ausgeschüttet. 13,2 Mio Euro - im Jahr 2005 waren es 15,9 Mio Euro - werden auf neue Rechnung vorgetragen.

Euro- und Cent-Münzen für die Geldbörse
Die zentrale Aufgabe der MÜNZE ÖSTERREICH ist die Deckung des Münzbedarfs mit Euro- und Cent-Münzen. Mit etwa drei Viertel lag der stückmäßig größte Anteil wieder bei den niedrigen Werten von 1, 2 und 5 Cent. 1-Euro-Münzen wurden deutlich mehr geprägt und ausgeliefert als im Vorjahr, während der Fertigungsauftrag bei den 2-Euro-Stücken nach der im Jahr 2005 ausgegebenen Gedenkausgabe "50 Jahre Staatsvertrag" geringer ausfiel. Auch an Münzen der Werte von 1 bis 5 Cent ergab sich ein geringerer Bedarf. 2006 wurden insgesamt 257,0 Mio Stück Münzen der Werte 1 Cent bis 2 Euro in Umlaufqualität an die Oesterreichische Nationalbank geliefert (2005: 324,0 Mio Stück). Ein gleichzeitig deutlich gestiegener Bedarf an 10-Cent- sowie 1-Euro-Stücken führte dazu, dass der Gesamtnennwert der 2006 produzierten Geldstücke 22,6 Mio EUR erreichte (2005: 26,2 Mio EUR).

MÜNZE ÖSTERREICH und Oesterreichische Nationalbank tauschen Schilling- und Groschenmünzen zeitlich unbefristet gegen Euro. Dieser Rücklauf erfolgte schon in den letzten Jahren auf sehr niedrigem Niveau. 2006 wurden Schilling- und Groschenumlaufmünzen im Wert von 1,8 Mio EUR getauscht, 2005 waren es 2,3 Mio EUR.

Wiener Philharmoniker und Goldbarren
Bei den Goldanlageprodukten insgesamt konnte angesichts des gestiegenen Goldpreises der Verkaufsumsatz auf Vorjahresniveau gehalten werden. Mengenmäßig war hier allerdings eine empfindliche Einbuße zu verzeichnen. Bei den Wiener Philharmonikern war in Stück gerechnet ein starker Rückgang der Verkäufe in den beiden wichtigsten Exportmärkten festzustellen: In Japan sank die Nachfrage nach Goldanlageprodukten vor allem wegen einer mit dem verbesserten Wirtschaftsklima im Land einhergehenden Verlagerung zu anderen Anlageformen (Aktien, Anleihen u. a.). In den USA dagegen war stärker als in Europa zu spüren, dass bei hohem Goldpreisniveau auf dem Sekundärmarkt Verkäufe zur Gewinnrealisierung zu einer Konkurrenzierung mit direkten Verkäufen der MÜNZE ÖSTERREICH führten. "Das ist einerseits eine gute Nachricht, weil ein funktionierender Sekundärmarkt ein starkes Argument für ein Goldanlageprodukt, wie den Wiener Philharmoniker, ist", betonte Spranz. "Für unseren Absatz ist das allerdings ein klarer Nachteil." In solchen Situationen zeigt sich, dass das im Edelmetallbereich von Anfang an verfolgte Konzept einer starken Diversifizierung ein richtiges ist: Noch immer entwickeln sich die drei großen Absatzregionen von Goldanlageprodukten Europa, Japan und Nordamerika immer wieder gegenläufig und daher insgesamt ausgleichend.

Die Menge in Form von Wiener Philharmonikern verkauften Goldes lag 2006 mit 103.600 Unzen deutlich unter dem bereits niedrigen Vorjahreswert von 192.000 Unzen. Die Goldpreisentwicklung führte jedoch dazu, dass der Rückgang beim Umsatz mit 49,2 Mio EUR im Jahr 2006 gegenüber den 71,7 Mio EUR des Vorjahres geringer ausfiel. Bei den Barren, die derzeit nur am heimischen Markt angeboten werden, wurde das Vorjahrsergebnis mengen- wie auch umsatzmäßig erneut übertroffen. In Summe wurden Barren mit einem Gewicht von 110.190 Unzen abgesetzt (2005: 87.942 Unzen). Der erzielte Umsatz erreichte 55,1 Mio EUR (2005: 31,8 Mio EUR).

Sammlermünzen
Der Markt für Sammlermünzen zeigt einen Trend zu den preisgünstigeren Münzausgaben. Auch der hohe Goldpreis und damit einhergehend der höhere Verkaufspreis von Goldsammlermünzen wirken sich nachteilig auf die Verkaufszahlen aus. Insgesamt blieb das Interesse an Sammlermünzen aus Österreich aber auch im Jahr 2006 weitgehend stabil. Der Umsatz im Geschäftsfeld Sammlermünzen lag mit 25,6 Mio EUR etwas unter dem Wert des Vorjahres (27,1 Mio EUR).

Business to Business
Das B2B-Geschäft, das überwiegend den Verkauf von Edelmetallronden - Ronden sind die noch nicht geprägten Münzplättchen - für andere europäische wie außereuropäische Münzstätten und zunehmend auch Prägungen von Edelmetall- und Umlaufmünzen sowie sonstige Leistungen für ausländische Kunden umfasst, ist zu einem wichtigen Kernbereich der MÜNZE ÖSTERREICH geworden.

"In diesem Bereich konnte im Geschäftsjahr 2006 der Umsatz von 13,3 Mio EUR im Jahr 2005 auf 16,5 Mio EUR gesteigert werden", hob Generaldirektor-Stv. DI Kurt Meyer hervor. "Der Hauptabsatzmarkt umfasst mittlerweile ein Gebiet, das sich von Portugal bis Kasachstan und von Griechenland bis Norwegen erstreckt." Der Verkauf von Münzronden aus Gold und Silber lag mit insgesamt 5,4 Mio Stück weit über den Verkaufszahlen des Vorjahres. Die Festigung bestehender Kundenkontakte und eine verbesserte Kundenbindung trugen maßgeblich zu diesem Erfolg bei. Bei den Edelmetallprägungen konnte der Auftragseingang sowohl mengen- als auch umsatzmäßig gegenüber dem Jahr 2005 fast verdoppelt werden. Hervorzuheben sind etwa Silbermünzen für die Vereinigten Arabischen Emirate, Goldprägungen für die Nationalbank von Georgien sowie Silber-Titan-Münzen für die Zentralbank in Luxemburg. "Auch die Einführung eines vollkommen neuen Bargeldsystems in der Republik Aserbaidschan, das beginnend vom Design über die Produktion und logistische Unterstützung bei Banknoten, Umlaufmünzen und Gedenkmünzen wurde von unserem Unternehmen durchgeführt", berichtete Meyer weiter.

Positiv entwickelte sich auch weiterhin die seitens der MÜNZE ÖSTERREICH international angebotene Serviceleistung für Metallrecycling. Durch engagiertes Auftreten am Markt und intensive Kontakte mit Zentralbanken und Münzstätten gelang eine Umsatzsteigerung bei edlen wie unedlen Metallen.

Hinweis auf die Eigenkapitalausstattung und auf die Finanzanlagen
Für die grundsätzlich für alle Münzen bestehenden Rücklösungsverpflichtungen kann seitens der MÜNZE ÖSTERREICH nur für bereits außer Kurs gesetzte Münzen durch eine Rückstellung, also einer Verbindlichkeitsposition, Vorsorge getroffen werden. Für die noch nicht rückgelösten Schilling-Münzen wurde 2006 erstmals von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Generell muss diese Vorsorge im Rahmen des Eigenkapitals gebildet werden. Die mit 76,7% der Bilanzsumme relativ hohe Eigenkapitalausstattung der MÜNZE ÖSTERREICH ist im Lichte dieser Vorsorgeerfordernisse zu sehen. Auch das nicht unerhebliche Finanzvermögen, das diesen Deckungserfordernissen gegenüber steht, ist durch diese Zweckbindung betriebsnotwendig und angemessen.

Der Ausblick auf das Jahr 2007
Bei den Umlaufmünzen liegt der Prägebedarf für 2007 mengen- und wertmäßig über jenem von 2006. Neben dem weiter zugenommenen Bedarf an 1-Euro-Münzen wird die diesjährige Ausgabe von 9 Mio Stück 2-Euro-Gedenk-Prägungen "Der Vertrag von Rom" den Erlös in dieser Sparte deutlich heben. Erstmals brachten im März 2007 alle Euro-Länder gleichzeitig Münzen zu einem gemeinsamen Thema heraus. All diese 2-Euro-Stücke tragen als Novum bereits die neue gemeinsame Wertseite mit der erweiterten EU-Landkarte sowie gemeinsame Designelemente auf den nationalen Seiten.. Dieses Design wurde unter führender Beteiligung der MÜNZE ÖSTERREICH erarbeitet.

Bei den Goldanlageprodukten sind auch heuer keine signifikant verbesserten Marktaussichten festzustellen. Der Goldpreis hält sich weiter auf sehr hohem Niveau. Experten und viele Anleger erwarten für die nächsten Monate eher steigende Preise. Bei den Wiener Philharmonikern war nach dem überaus schwachen Jahr 2006 zuletzt wieder eine Belebung in Stück und Unzen zu verzeichnen. Die Bestellungen lagen deutlich über jenen der ersten Monate 2006. Während die Nachfrage in Europa etwa der des Vorjahres 2006 entsprach, war in Nordamerika und auch in Japan eine leicht verstärkte Nachfrage wahrzunehmen. Bei den Goldbarren wurden stückmäßig mehr Barren als 2006 verkauft, doch liegt die Menge an Gold etwa ein Viertel unter jener des Vorjahres.

Die Aussichten im Bereich des B2B-Geschäftes sind auch in diesem Jahr sehr gut. Erst vergangene Woche konnte mit der Zentralbank von Malaysia ein Auftrag über eine noch in diesem Jahr auszuliefernde, erhebliche Menge von Umlaufmünzen vertraglich fixiert werden. Bereits zu Beginn des Jahres konnten zwei bedeutende Aufträge über Ronden aus Edelmetallen von Kunden, die bisher nur kleinere Mengen von der MÜNZE ÖSTERREICH bezogen hatten, akquiriert werden.

Was das erwartete Gesamtergebnis für das laufende Geschäftsjahr 2007 anbelangt, wird dieses nach Auskunft der MÜNZE ÖSTERREICH-Vorstandsdirektoren mit etwa 45 Mio EUR erwartet: "Dies entspräche einer Verdreifachung dessen was wir 2005 erzielen konnten."

(Ende)
Aussender: Münze Österreich AG
Ansprechpartner: Heidemarie Neuherz
Tel.: +41-1-71715153
E-Mail: Heidi.Neuherz@Austrian-Mint.at
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