pts20070105006 Medizin/Wellness, Politik/Recht

Mit dem Tierarzt kam die Pferdeseuche

Tabuthema "falschpositive Laborbefunde" - Anzahl der unnötigerweise getöteten Pferde unbekannt


Augsburg (pts006/05.01.2007/09:30) Seit 30 Jahren ist bekannt, dass Impfungen bei Pferden Antikörper erzeugen können, die zur Fehldiagnose "Equine infektiöse Anämie" (EIA), umgangssprachlich auch "Pferdeseuche" genannt, führen können. Beim jüngsten Fall auf einem Hof bei Jena in Thüringen waren 11 Pferde mit dem als sicher geltenden "Coggins-Test" EIA-positiv getestet und aufgrund dieser Diagnose beinahe getötet worden - ein Schicksal, das bisher 19 Pferde in Thüringen ereilt hat. Nur der entschiedene Wiederstand der Tierhalter führte dazu, dass Nachtests vorgenommen wurden, die dann negativ verliefen.

Wie die medizinische Fachzeitschrift "impf-report" in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, waren alle 11 betroffenen Tiere nur wenige Tage vor dem Test entweder gegen Influenza geimpft oder medikamentös behandelt worden. Der "impf-report" sieht dies als die wahrscheinliche Ursache der Fehldiagnose an.

Wie der Herausgeber des Magazins, Hans U. P. Tolzin, weiter ausführt, halten weder die zuständige Bundesbehörde, das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems noch die Thüringische Landesregierung es bis heute für nötig, Amtsärzte, Labore und Tierhalter auf die Möglichkeit von falschpositiven Laborbefunden und ihre Ursachen hinzuweisen. Da auch die bisherigen Fälle von Pferdeseuche nicht auf mögliche Fehldiagnosen hin untersucht worden seien, könne man die Anzahl der unnötigerweise getöteten Tiere - und das Ausmass einer ebenso unnötigen Panikmache wegen angeblicher Ausbrüche der Pferdeseuche - nicht abschätzen.

Weitere Infos: http://www.impf-report.de

(Ende)
Aussender: "impf-report"
Ansprechpartner: Hans U. P. Tolzin
Tel.: +49 (0)821 8108626
E-Mail: redaktion@impf-report.de
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