pte20060909010 in Forschung

Schiebel: "Liebe zur Technik als Grundstein zum Erfolg"

"Über die Größe des Unternehmens entscheiden unsere Kunden"


"Bin sehr stolz, dass unser Hubschrauber im Museum of Modern Arts steht" - Hans Georg Schiebel

Wr. Neustadt/Wien (pte010/09.09.2006/13:40) Schiebel Elektronische Geräte http://www.schiebel.net , Entwickler und Hersteller des unbemannten Hubschraubers Camcopter S-100, hat diese Woche einen neuen Produktionsstandort südlich von Wien eröffnet. In diesem Rahmen konnte konnte pressetext exklusiv mit Hans Georg Schiebel, Vorstand der Schiebel Industries AG, über Firmengeschichte und -zukunft sowie über das Image von Unternehmen, die an militärische Einrichtungen liefern, sprechen.

pressetext: Herr Schiebel, was macht den Erfolg des Unternehmens aus?
Schiebel: Das ist eine gute Frage. Ich bin der Meinung, es ist die Begeisterung für das, was wir tun. In der 55-jährigen Firmengeschichte hat sich der Kurs des Unternehmens einige Male geändert und gelegentlich auch das Sortiment. Wir haben alles, was wir getan haben, wir mit sehr viel Liebe zur Technik getan. Ich denke das ist ein Grundstein des Erfolges.

pressetext: Was waren die Meilensteine in der Unternehmensgeschichte?
Schiebel: Der erste Meilenstein war sicherlich, als mein Vater in den 60er Jahren mit der Elektronik begonnen hat. Zuvor wurden von Schiebel primär elektromechanische Geräte produziert. Ein weiterer interessanter Meilenstein war der Einstieg in das Minensuchgerätegeschäft Anfang der 80er Jahre. Mitte der 90er Jahre habe ich die Liebe zu den unbemannten Hubschraubern entdeckt, die damals jedoch als Trägerplattform für Minensuchgeräte gedacht waren - das war der logische Fortschritt in der Geschäftsentwicklung. Wie heute zu sehen ist, ist es dann ganz anders gekommen und der Camcopter ist zu einem Produkt geworden, das breite Einsatzmöglichkeiten bietet. Primär wird er derzeit von unseren Kunden zur Beobachtung und Luftüberwachung eingesetzt.

pressetext: Wer sind die Hauptabnehmer für den Camcopter?
Schiebel: Unserer primären Abnehmer sind Regierungen. Die Einsatzgebiete des Camcopters sind jedoch vielfältig. Er ist auch für zivile Anwendungen, wie Verkehrsüberwachung, Landvermessung, wissenschaftliche und landwirtschaftliche Einsätze oder Filmaufnahmen geeignet.

pressetext: Equipment für Grenzüberwachung und Militär - das klingt nach einer Rüstungsfirma. Sind sie das?
Schiebel: Nein, das sind wir nicht. Es gibt viele zivile Flugzeug- und Hubschrauberhersteller, die auch an Militärs liefern und deshalb noch keine Rüstungsfirmen sind. Momentan ist das bei uns ähnlich. Im Kern ist der Camcopter aber ein ziviles Produkt wie jeder andere Hubschrauber und genauso für zivile Anwendungen nutzbar. Die Militärs der Welt haben wahrscheinlich insgesamt mehr Hubschrauber als es weltweit zivile Helikopter gibt.

pressetext: Wie soll es weitergehen mit dem Unternehmen? Sind in nächster Zeit weitere Expansionen geplant?
Schiebel: Natürlich, wir stehen nicht still und orientieren uns am Markt. Die Größe unseres Unternehmens entscheiden jedoch nicht wir, sondern unsere Kunden - das hat schon mein Vater gesagt. Konkrete Pläne gibt es derzeit allerdings nicht. Wir haben nun einen neuen Produktionsstandort im südlichen Niederösterreich, auf den wir sehr stolz sind - weiters haben wir ein Werk in Abu Dhabi. Kurzfristig sehe ich also keine Notwendigkeit für weitere Expansionen.

pressetext: Was kommt nach dem Camcopter?
Schiebel: Ich weiß es noch nicht genau, denke aber schon darüber nach. Es gibt einige spannende Bereiche, die uns interessieren und die wir uns auch weiter ansehen werden. Jedoch haben wir derzeit nichts Konkretes ins Auge gefasst. Vor allem mit dem Hintergrund, dass der Betrieb in Wr. Neustadt nun gerade anläuft und wir mit dem Verkauf des Camcopters überaus zufrieden sind. Was mir persönlich sehr gut gefällt ist, dass einer unserer Hubschrauber als Ausstellungsstück im Museum of Modern Arts in New York hängt. Gerade beim Camcopter war es nicht das Design der Anspruch, sondern wir haben uns bemüht, den Hubschrauber mechanisch, technisch und aerodynamisch gut zu machen. Das ist uns gelungen und er ist obendrein noch schön geworden.

(Ende)
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