pts20060728012 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Nachwuchswissenschaftler erhalten APOPIS-Preis 2006

Boehringer Ingelheim fördert Forschungsarbeiten zu neurodegenerativen Erkrankungen


Wien (pts012/28.07.2006/10:00) Zum zweiten Mal wurden die von Boehringer Ingelheim geförderten APOPIS-Preise für Nachwuchswissenschaftler auf einem Satellitensymposium vor der ICAD 2006 (10th International Conference on Alzheimer's Disease and Related Disorders) in Madrid, Spanien, vergeben. Die Auszeichnung wird an Nachwuchswissenschaftler für herausragende Forschungsarbeiten zu abnormaler Protein-Aggregation bei neurodegenerativen Erkrankungen im Rahmen des APOPIS-Forschungsprojektes verliehen. APOPIS (Abnormale Proteine bei der Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen) ist ein integriertes Projekt, das die Europäische Union in ihrem sechsten Rahmenprogramm finanziert.

Dr. Regina Fluhrer von der Ludwig-Maximilians-Universität München wurde mit 5.000 Euro für die herausragenden Leistungen einer Einzelforschungsgruppe ausgezeichnet. Ein weiterer Preis in Höhe von 10.000 Euro für ein Gemeinschaftsprojekt innerhalb des Konsortiums ging an Julie van der Zee, Ilse Gijselinck, Samir Kumar-Singh und Marc Cruts aus der Arbeitsgruppe um Prof. Christine van Broeckhoven an der Universität Antwerpen, Belgien, sowie an Dr. Isabelle Le Ber aus der Arbeitsgruppe um Prof. Alexis Brice am Institut Nationale de la Santé et de la Récherche Médicale in Paris, Frankreich. "Mit den APOPIS-Preisen wollen wir einzelne Nachwuchswissenschaftler fördern, aber auch Gemeinschaftsforschungsarbeiten innerhalb des Konsortiums anerkennen", kommentierte Dr. Bernd Sommer, Leiter der ZNS-Forschung, Boehringer Ingelheim GmbH, Deutschland, dem Sponsor des APOPIS-Preises.

Regina Fluhrer wurde für ihre neuen Ergebnisse zu den bei der Alzheimer-Demenz relevanten Grundmechanismen ausgezeichnet. Sie entdeckte einen gemeinsamen Spaltungsmechanismus für die Intramembranproteolyse, d. h. die Spaltung von Proteinen in der Zellmembran. Ein besseres Verstehen der Abbauprozesse durch diese Enzyme kann die zukünftige Entwicklung spezifischer Inhibitoren ermöglichen, welche die Bildung von Beta-Amyloid verhindern könnten, dem wichtigsten Bestandteil der so genannten senilen Plaques und eines der unveränderlichen Kennzeichen von Alzheimer.

Das von Brice und van Broeckhoven geleitete französisch-belgische Team wurde für die Aufklärung der genetischen Ursachen der frontotemporalen Demenz (FTD) ausgezeichnet, der zweithäufigsten Demenzform bei Menschen unter 65 Jahren. Erst kürzlich entdeckte Genmutationen erwiesen sich als die häufigste Einzelursache von FTD in einer Gruppe von 103 belgischen und 208 französischen FTD-Patienten; sie waren für mehr als zehn Prozent aller FTD-Fälle und über 25 Prozent der familiären FTD-Fälle verantwortlich.

"Die Entdeckung des Münchner Forschungsteams beweist die Existenz eines bisher unbekannten biologischen Prinzips, und die genetischen Studien der Forschungsgruppen in Antwerpen und Paris ebnen den Weg für neue Forschungsansätze, die schließlich zu einem besseren Verständnis der Pathogenese der FTD beitragen werden - eine Voraussetzung für die Prävention und/oder Behandlung", erklärte Prof. Dr. Franz Adlkofer von der VERUM-Stiftung in München, Organisator und Koordinator des APOPIS-Projektes. Nach Adlkofer hat das APOPIS-Projekt, das in sechs Monaten offiziell zum Abschluss kommt, bereits die hoch gesteckten Erwartungen erfüllt.

APOPIS ist ein drei Jahre dauerndes integriertes Forschungsprojekt, das von der Europäischen Union mit neun Millionen Euro und der Schweizer Regierung mit weiteren zwei Millionen Euro finanziert wird.

Es stellt eine einzigartige internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der neurodegenerativen Erkrankungen dar und vereint 39 Forschungsgruppen aus 32 europäischen Institutionen in zwölf Ländern. Das Projekt wurde im Januar 2004 gestartet und läuft bis Dezember 2006. Das Projekt hat zum Ziel, die Pathogenese neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer-Demenz, Parkinson-Krankheit, Chorea Huntington, Motorneuron- und Prion-Erkrankungen ("Rinderwahnsinn"/BSE und Creutzfeldt-Jakob-Krankheit) aufzuklären und Methoden für die frühzeitige Diagnose und Therapie dieser Krankheiten zu entwickeln.

Die VERUM-Stiftung für Verhalten und Umwelt mit Sitz in München ist eine wissenschaftliche Non-Profit-Organisation, die sich die Förderung von Wissenschaft und Forschung in den Bereichen Verhalten und Umwelt, soweit die menschliche Gesundheit betroffen ist, zum Ziel gesetzt hat. VERUM unterstützt hauptsächlich Projekte zur Erforschung der physiologischen und pathologischen Prozesses des Alterns auf molekularer, zellulärer und funktionaler Ebene. VERUM will durch verstärkte Forschung auf diesen Gebieten fundierte Grundlagen für präventive medizinische Maßnahmen schaffen. Seit 1992 hat VERUM verschiedene Forschungsprojekte durchgeführt und unterstützt, u. a. REFLEX und DIADEM sowie APOPIS.

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