pts20060208132 Politik/Recht, Handel/Dienstleistungen

Gewerbeverein: Wirtschaft: Verschont uns von einem Bush-Besuch in Wien!

Bush besucht die EU; Brüsseler sind im Umgang mit ihm geübt - also bitte dorthin


Wien (pts132/08.02.2006/21:15) George W. Bush will nach Wien kommen. Die Wiener Wirtschaft kann diesem Ansinnen gar nichts abgewinnen. Für mehr als einen Tag ist nicht nur die Innenstadt sondern auch ganz Wien verkehrsmäßig und damit auch wirtschaftlich lahm gelegt. Ein ökonomischer oder Prestige mäßiger Nutzen kann mit einem Bush-Besuch in keiner Weise erzielt werden - selbst wenn man die berühmte Umwegsrentabilität bemüht - so der Österreichische Gewerbeverein (ÖGV).

Der SPIEGEL berichtete im März 2005 über die Verkehrshindernisse, die sich ergaben, als der US-Präsident Mainz besuchte. Im Vorhinein schrieb die Stadt auf ihrer Homepage noch: "Für die Stadt Mainz ist der bevorstehende Besuch des amerikanischen Präsidenten Freude und Ehre zugleich". Im Nachhinein wurde klar, was das Sicherheitsrisiko Bush an Verkehrshindernissen bedeutet und welcher wirtschaftliche Verlust damit einher ging.

Ende Juni ist ja immerhin schon Hochzeit des Sommertourismus in Wien. Ein Ausweichen der Touristen vor den Bush-Horden wäre unausbleiblich.

Mit einem Bush-Besuch sind weiters verbunden:
+ Eine massive Verstimmung der arabischen Welt bis hin zu einer Attentatsgefährdung der Wiener Bevölkerung.
+ Kundgebungen von Bush-Gegnern.
+ Ein Sperren des Luftraums über Wien und damit des Flughafens.
+ Enorme Kosten, um für die Sicherheit eines einzigen Mannes zu sorgen.

Auf der Haben-Seite ist dagegen nichts zu verbuchen. So wie heute - bevor Sie diese Aussendung gelesen haben - keiner mehr weiß, dass Bush am 23. Februar 2005 in Mainz war, so wird sein Besuch drei Wochen später auch von niemanden mehr mit Wien in Zusammenhang gebracht werden. Die Ehre und Freude eines Bush-Besuchs bei der Wirtschaft ist enden wollend.

Der Sitz der EU ist Brüssel. Dort kann man professionell mit dem bemannten Sicherheitsrisiko Bush umgehen. Und die Brüsseler bekommen ja auch eine Menge Geldes und Jobs von den Resteuropäern dafür, dass sie das EU-Headquarter stellen. Also möge George W. Bush samt Entourage sich dorthin begeben.

Die Wirtschaft hat bei ihren Entscheidungen nach ökonomischen Kriterien - unter Einbeziehen allfälligen ideellen Zusatznutzens - vorzugehen. Ein wirtschaftlicher oder politischer Nutzen eines Bush-Besuchs ist nicht erkennbar.

Bush darf gerne Brüsseler Gastfreundschaft genießen. Die heimische Wirtschaft lehnt einen Bush-Besuch vehement ab. Die Kosten, die jeder einzelne Betrieb dafür zu zahlen hat, stehen in keinem Verhältnis zum Nullvorteil seines Besuches.

(Ende)
Aussender: Österreichischer Gewerbeverein
Ansprechpartner: Herwig Kainz
Tel.: +43/1/587 36 33
E-Mail: h.kainz@gewerbeverein.at
|