pts20051212017 Bildung/Karriere, Forschung/Entwicklung

Not macht erfinderisch

Europaweiter Schüler-Lehrer-Wettbewerb erfolgreich gestartet


Duisburg (pts017/12.12.2005/11:11) In Deutschland fehlen Facharbeiter. Deshalb hilft Science on Stage Deutschland e.V. im europäischen Kontext dem naturwissenschaftlichen Schulunterricht mit Projekten und Wettbewerben auf die Sprünge. Als zweitgrößter Sponsor mischt jetzt auch das Oberhausener Technologie-Unternehmen Lenord+Bauer mit - denn auf den Nachwuchs kommt es an.

"Ladies and Gentleman, I'm proud to be here and want to present our project ..."
Wenn Matthias Martins technischer Sachverstand ebenso gut ist wie sein Englisch, dann klappt´s auch mit dem elektronischen Hampelmann. Denn der 16-jährige Schüler des Lemgoer Engelbert-Kaempfer-Gymnasiums überzeugte bei der Auftaktveranstaltung zum Science on Stage-Projekt "Innovative Technologien bewegen Europa" am 8. Dezember durch eine bewundernswert flüssige und fachkundige Präsentation der ersten Arbeitsergebnisse seines Teams. Und diese galt es beim Oberhausener Automatisierungsspezialisten und neuen Science on Stage-Partner Lenord+Bauer nun einmal in Englisch zu halten. Wollten doch neben den anwesenden 60 Schülern und Lehrern nordrhein-westfälischer Gymnasien auch die per Videokonferenz zugeschalteten Schulen aus Belgien und der Tschechischen Republik erfahren, wie einfallsreich die deutschen Schüler mit Technologien umgehen. In dieser frühen Projektphase jedoch reichte dem selbstbewussten Jugendlichen, der später "auf jeden Fall" Physik studieren möchte, schon ein klitzekleiner Spickzettel mit Stichworten, um der Konkurrenz wortgewandt einen Warnschuss vor den Bug zu verpassen. Wiewohl sich erst in einem halben Jahr klärt, welche Erfindung 2007 bei der Endausscheidung des ambitionierten Nachwuchsforscher-Wettstreits im französischen Grenoble vorgestellt wird.

Praxisnahe Unterrichtskonzepte etablieren

"Bei diesem gemeinsam mit Lenord+Bauer realisierten ersten Schüler-Lehrer-Wettbewerb, haben wir die Teilnehmerzahl in der Pilotphase bewusst begrenzt", rechtfertigt Stefanie Zweifel, Geschäftsführerin von Science on Stage Deutschland, das überschaubare Tableau. "Aber es lief schon richtig gut an, und darum werden wir das Ganze sicherlich auch weiter ausbauen." Wobei der unmittelbare Kontakt zwischen den wissbegierigen Talenten und der industriellen Praxis natürlich den besonderen Reiz der neuen Kooperation ausmacht. Dennoch geht es dem gemeinnützigen Verein vor allem darum, ein europaweites Lehrer-Netzwerk aufzubauen, um hierzulande gegebenenfalls innovative naturwissenschaftliche Unterrichtskonzepte der europäischen Nachbarn zu übernehmen und längerfristig das Hochschulstudium der entsprechenden Fächer schmackhaft zu machen. Bis zu zehn vergleichbare Projekte veranstaltet Science on Stage pro Jahr und bietet daneben Lehrerfortbildungen an.
"Ich denke, dass außerschulische Partnerschaften unheimlich wichtig sind, um Schüler im mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Kontext auf das zu vorzubereiten, was sie in der Berufswelt erwartet", bekräftigte auch Gastrednerin Heike Götte vom Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW, am Rande der Veranstaltung. Insbesondere die länderübergreifende Kooperation sei ein Paradebeispiel für die Notwendigkeit globaler Verständigung in wirtschaftlichen Fragen.

Konzepte gegen den Facharbeitermangel

Der Hintergrund des gemeinschaftlichen Engagements ist allerdings durchaus alarmierend: Einer aktuellen Studie des Vereins Deutscher Ingenieure zufolge fehlen derzeit rund 15.000 Ingenieure in Deutschland. Und der zu erwartende demographische Knick wird den hiesigen Technologiestandort zweifelsohne weiter schwächen.
"Sowohl Anzahl und Qualität der Bewerber auf hochwertige Jobs haben seit geraumer Zeit deutlich nachgelassen", sorgt sich Hans-Georg Wilk, Geschäftsführer bei Lenord+Bauer. Grund genug für sein Unternehmen, als stärkster Unternehmenssponsor jährlich bis zu 20.000 Euro in die Projekte von Science on Stage zu investieren. Und zwar langfristig - geht es doch um die Förderung des technologischen Nachwuchses. "Wir werden sicherlich nicht direkt davon profitieren", so Wilk weiter. "Denn unsere Unterstützung ist zumindest insofern idealistisch, als sie auch anderen Unternehmen zu neuen hochqualifizierten Mitarbeitern verhelfen könnte." Gleichwohl gehe es darum, ein positives Signal zu setzen und auch Wettbewerber dazu zu ermutigen, es Lenord+Bauer gleichzutun. Letztlich ziehe man ja am selben Strick.
Zum Ende der Kick-off-Veranstaltung nutzt dann auch Karoline Selbach vom Landrat-Lucas-Gymnasium in Leverkusen die Gelegenheit, in die professionell-vertrackte Welt der naturwissenschaftlichen Forschung und Wirtschaft einzutauchen. Mit ihrem Team entwickelt die 18-jährige angehende Studentin der Ingenieurswissenschaften derzeit ein so genanntes Rasterkraftmikroskop, das - so viel verstehen selbst Laien - ausgesprochen kleine Dinge auf einem Computer-Monitor ziemlich gut sichtbar macht. Und das möchten sie und ihre Mitstreiter demnächst auch in abgespeckter Form den Klassenkameraden im Unterricht präsentieren. Nur ein Beispiel, wie außerschulische Projektarbeit den Unterricht bereichern kann.

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