Kostengünstig vom Plattenbau zum Energiesparhaus
Kasseler Forscher setzen auf österreichische Hightech-Fenster
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uni-kassel.de |
Kassel/Wien (pte023/05.09.2005/12:52) Das von den Kasseler Forschern entwickelte Projekt SOLANOVA zur ökologischen Sanierung der Plattenbauten in Ungarn (pte berichtete http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=050809047 ), nimmt nun neue Formen an: In der entscheidenden Renovierungsphase tritt der Fensterhersteller Internorm http://www.internorm.at als innovativer Projektpartner hinzu. Der größte österreichische Fensterproduzent erfüllt die strengen Kriterien der Forscher. Die modernen Fenster lassen Wohnräume in den Sommermonaten nicht zu warm werden. Der Einsatz kleiner Klimageräte wird dadurch hinfällig.
Dass Geld eine große Rolle dabei spielt, davon kann Projektmanager Andreas Hermelink von der Universität Kassel http://www.uni-kassel.de ein Lied singen. "Es ist uns gelungen die Kosten inklusive der ungarischen Mehrwertsteuer auf 300 Euro pro Quadratmeter inklusive der Ladenetage im Parterre zu senken", erklärt der Experte im Interview mit pressetext. Auf technologischen "Schnickschnack" mussten die Forscher aufgrund der finanziellen Vorgaben verzichten, denn es galt, ein Pilotprojekt zur Sanierung der Plattenbauten für die ehemaligen Ostblockländer zu schaffen, das praktisch überall einfach und günstig angewendet werden könne.
Die Vorgaben waren hart, denn es war auch wesentlich, dass die Bewohner während der Sanierung in den Wohnungen bleiben können. "Die Vorbereitungszeit hat zwei Jahre gedauert. Dabei mussten wir Projektpartner und Finanzierer finden", wie Hermelink berichtet. Hauptgeldgeber sind die EU und das ungarische Umweltministerium. Im Falle des Pilotptojekts in der Industriestadt Dunaujvaros gab der Bauherr, der Fernwärmebetrieb der Stadt, auch noch Geldmittel, so dass die Kosten für die Bewohner niedrig bleiben.
Bis 80 Prozent wollen die Experten die Heizkosten senken. Damit entspricht der Plattenbau der Energieeffizienz eines Super-Niederigenergiehauses. "Bei der Planung der Maßnahmen haben wir alle Register gezogen, um die Belastung für die Bewohner so gering wie möglich zu halten", so Hermelink. Das Gebäude, das für das Pilotprojekt verwendet wurde, ist ein siebengeschossiges Wohnhaus mit einer Ladenetage im Parterre. Zunächst wurde die Fassade isoliert und die Fenster getauscht. Das Kasseler Forscherteam hat im österreichischen Fensterhersteller Internorm einen idealen Projektpartner gefunden. "Die Fenster, die hier verwendet werden, wurden extra für dieses Projekt adaptiert", berichtet Hermelink. Zuvor hatten die Wissenschaftler zahlreiche Untersuchungen hinsichtlich der Ökobilanz und der Herstellungskosten gemacht. Die Fenster sind ein wesentlicher Bestandteil des Projekts wie Hermelink meint.
Ein weiterer zentraler Punkt ist die Heizung: "Wir konnten die Zahl der Heizkörper im Haus um mehr als die Hälfte reduzieren", meint Hermelink stolz. Darüber hinaus ist die Temperatur der neuen Heizkörper wesentlich niedriger. Eine Komfortlüftung sorgt mit eingebautem Wärmetauscher dafür, dass die von außen einströmende Frischluft mit der Wärmeenergie der Abluft erwärmt wird. Geheizt wird, wie in fast allen Plattenbauten mit Fernwärme. "Bis Ende Oktober wird der Umbau fertig sein", so Hermelink. "In der ersten Winterperiode folgen weitere Messungen.
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