pts20050825003 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Österreichs IKT-Branche 2004 um sechs Prozent gewachsen

Die größten IKT-Unternehmen erzielten 2004 einen Gesamtumsatz von 27,9 Mrd Euro


Computerwelt
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Wien (pts003/25.08.2005/09:04) Eine Untersuchung der IT-Wochenzeitung http://www.computerwelt.at COMPUTERWELT nahm die Geschäfte der größten IT-Unternehmen mit Sitz in Österreich unter die Lupe. Das Ergebnis: Insgesamt weisen die TOP 1001 einen IT-Umsatz von zusammen 27,8 Mrd. Euro auf. Im Vergleich mit dem Jahr 2003 zeigte sich erneut eine deutliche Aufwärtstendenz: Der Umsatz stieg bei den TOP-Unternehmen um 5,99 Prozent. Damit konnte die Vorjahrs-Steigerung von 5,04 Prozent erneut übertroffen werden. Die Computerwelt Datensammlung, die in einem eigenen Sonderheft veröffentlicht wird, ist nahezu eine Vollerhebung der gesamten Branche. Chefredakteur Edmund Lindau: "Die Daten der Computerwelt zählen mittlerweile zu den genauesten innerhalb der Branche. Unsere Redakteure haben freiwillige Angaben der Unternehmen genauestens überprüft und mit Unternehmensberichten, sowie Zahlen des KSV und Dun & Bradstreet verglichen."

Den größten Umsatz machte auch im Jahr 2004 wieder die Siemens-Gruppe mit 3,67 Mrd. Euro (+ 7,43 Prozent gegenüber dem Vorjahr), wobei der Anteil der IKT-Sparten innerhalb der Gruppe nur 46 Prozent beträgt. Größtes reines IKT-Unternehmen ist an zweiter Stelle des Rankings die Telekom Austria mit 2,18 Mrd. Euro (- 0,59 Prozent zum Vorjahr), vor der Mobilkom Austria mit 2,12 Mrd. Euro Umsatz (+ 4,69 Prozent). Auf den TOP 10 Plätzen folgen Philips, T-Mobile, IBM, One, Infineon, HP und Telering. Wachstumskaiser gegenüber dem Vorjahr wurde Siemens mit einem Zuwachs von 254,1 Mio. Euro, vor Infineon (+ 163,9 Mio. Euro), Telering (+ 153,40 Mio. Euro) und der Mobilkom Austria (+ 95,3 Mio. Euro).

Insgesamt gesehen ist der Umsatz-Anteil der Dienstleister am größten: In Prozent am Gesamtumsatz gesehen wurden im Tätigkeitsfeld Dienstleistung im Jahr 2004 rund 45,81 Prozent (Vorjahr 46,45 Prozent) erwirtschaftet. Die Hersteller kamen auf 25,15 Prozent (Vorjahr 25,16 Prozent), der Großhandel auf 20,14 Prozent (Vorjahr: 19,76) und der Einzelhandel auf 8,90 Prozent (Vorjahr: 8,64 Prozent) vom IT-Gesamtkuchen.

Auf die einzelnen IT-Sparten verteilt wird der Umsatz bereits zu 52,77 Prozent im Bereich Telekommunikation/Telekom-Dienstleistung gemacht. Es folgen die Bereiche Software mit 11,21 und IKT-Services mit 10,65 Prozent. Überraschend gering der Prozentanteil der "klassischen" IT-Bereiche Hardware (7,09 Prozent), Wartung/Support (4,85 Prozent), Netzwerke (2,64 Prozent), ITK-Einzel und -Großhandel (2,41 Prozent) und Zubehör (0,28 Prozent). Der restliche Umsatz verteilt sich auf Beratung (3,52 Prozent), Peripherie-Herstellung (3,55 Prozent), Schulung/Training (0,92 Prozent), Zubehör/Verbrauchsmaterial (0,25 Prozent), bzw. Entsorgung/Recycling (0,10 Prozent).

Insgesamt waren Ende des Vorjahres 89.062 Mitarbeiter in den TOP 1001 IT-Unternehmen Österreichs beschäftigt, ein Plus von 2,56 Prozent zum Vorjahr (86.841). Am meisten IT-Mitarbeiter konnte mit 512 der dritte Wiener Gemeindebezirk dazugewinnen, vor 4040 Linz mit 159 Mitarbeitern aus 7 Unternehmen, und 9500 Villach mit 109 Mitarbeitern aus fünf Unternehmen. Die größten Verluste gab es mit 482 verlorenen Stellen im zweiten Bezirk, vor dem elften Bezirk mit minus 131 und dem 10. Bezirk mit minus 128 Jobs. Das größte Plus an neuen Mitarbeitern gab es mit 874 bei den Dienstleistungsfirmen.

Stärkste Postleitzahlenregion ist nach wie vor durch die Telekom Austria der zweite Wiener Gemeindebezirk: 6,1 Mrd. Euro (Vorjahr: 5,7 Mrd. Euro) wurden dort im Jahr 2004 umgesetzt. An zweiter Stelle folgt der 21. Bezirk (Siemens) mit 4,8 Mrd. Umsatz, vor dem dritten Bezirk mit 2,6 Mrd. Euro. Danach folgen der zwölfte und der 23. Bezirk. Erst an 7. Stelle kommt mit Villach (Infineon, SEZ) eine Region aus den Bundesländern. Insgesamt kommen 22,5 Mrd. Euro (Vorjahr: 21,2 Mrd. Euro) Gesamtumsatz von in Wien ansässigen IT-Unternehmen, was die enorme Bedeutung von Wien als IT-Metropole verdeutlicht: Genau vier Fünftel des IT-Gesamtumsatzes wird in der Bundeshauptstadt erwirtschaftet.

Bestes Gründungsjahr bleibt das Jahr 1998 mit einer Summe von 3,8 Mrd. im Vorjahr erwirtschafteten Euros, vor 1996 mit 2,3 Mrd. Euro und 1999 mit 1,4 Mrd. Dies verdeutlicht die hohe Bedeutung der Dotcom-Aufbruchsjahre für die österreichische IT-Branche. Die in den Folgejahren zur Zeit der Krise 2000-2002 gegründeten Unternehmen bleiben mit ihren heutigen Umsätzen dagegen weit abgeschlagen im hinteren Drittel.

Die Untersuchung wurde von der COMPUTERWELT in Zusammenarbeit mit dem IT-Marketing-Dienstleister JOTA erstellt, der die telefonische Nachbetreuung übernahm. Über 1.250 österreichische IT-Unternehmen beantworteten insgesamt den personalisierten elektronischen Fragebogen mit Umsätzen, Anzahl der Mitarbeiter und Umsatz-Anteilen in einzelnen IT-Branchenzweigen. Die Redaktion ergänzte fehlende oder unplausible Werte durch Nachrufe bzw. Schätzungen anhand von Firmenberichten, sowie aktuelle Unternehmensdaten des Kreditschutzverbandes bzw. Dun & Bradstreet. Insgesamt befinden sich derzeit knapp 6.400 Unternehmen in die Datenbank www.top1001.at. Für die Datenkontrolle und -Analyse kam mit der Software "InfoZoom" ein Tool zum Einsatz, das bereits bei zahlreichen Unternehmen zur Konsolidierung von Daten genutzt wird und auf http://www.top1001.at live getestet werden kann.

(Ende)
Aussender: Computerwelt
Ansprechpartner: Mag. Roland Kissling
Tel.: +43 1 5230508-51
E-Mail: roland.kissling@itverlag.at
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