pts20050630043 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

FMK-Barmüller: Sperrzonen bedrohen Mobilfunk- und WLAN-Versorgung in NÖ

Pläne von SPÖ-Klubobmann Weninger sind neuer Tiefpunkt in der Mobilfunkdebatte


Wien (pts043/30.06.2005/14:24) "Der soeben bekannt gewordene Plan des Klubobmanns der niederösterreichischen Sozialdemokraten Hannes Weninger, Mobilfunkanlagen aus Ortszentren zu verbannen, ist ein neuer Tiefpunkt in der Debatte rund um Lenkungseffekte bei der Errichtung von Mobilfunkinfrastruktur", zeigte sich heute Thomas Barmüller, Geschäftsführer des Forum Mobilkommunikation, angesichts dieser inhaltlichen Unkenntnis betreffend mobiler Kommunikationstechnologien betroffen. "Mobilfunkanlagen außerhalb der Ortszentren, also weit weg von den Kunden, zu bauen erzeugt genau den gegenteiligen Effekt. Um nämlich in diesem Fall - wenn technisch überhaupt machbar - trotzdem ausreichende Netzversorgung gewährleisten zu können, müssten stattdessen mehrere Standorte am Ortsrand errichtet werden, die wiederum höhere Immissionen mit sich bringen. Darüber hinaus verschlechtern die geforderten Mobilfunksperrzonen insgesamt die Versorgungsqualität drastisch. In Wahrheit würde erst eine Umsetzung des SPÖ-Planes den Mastenwildwuchs bringen, den Klubobmann Weninger jetzt zu Unrecht kritisiert", erklärte Barmüller.

Noch dramatischere Auswirkungen hätte der Weninger-Plan, der konsequenterweise ja auch andere Funktechnologien berücksichtigen müsste, laut Barmüller auf WLAN-Standorte der niederösterreichischen Nökom-Tochter Wavenet in Ortszentren. Aufgrund der niedrigen Reichweite dieser Funktechnik würde eine Verbannung aus Ortszentren einer Abschaltung dieser Technologie gleichkommen. Denn dort, wo im Normallfall WLAN-Versorgung nachgefragt ist, dürfte sie nicht installiert werden.

Mobilfunkanlagen müssen in der Nähe der Kunden errichtet werden
Mobilfunk ist Zweiwegkommunikation. Sowohl Mobilfunkanlagen als auch Mobiltelefone senden und empfangen elektromagnetische Felder. Je näher ein Mobiltelefon bei einer Mobilfunkanlage ist, desto geringer ist dabei die erforderliche Sendeleistung, um zur Basisstation zurück zu funken. Mobilfunkanlagen arbeiten mit sehr geringen Sendeleistungen, deshalb ist ein relativ engmaschiges Netz an Basisstationen notwendig, um in Gebieten mit vielen Mobilfunkkunden eine gute Netzqualität sicher zu stellen. Das funktioniert ähnlich wie bei Straßenlaternen, die in kurzen Abständen stehen müssen, um eine Straße vollständig auszuleuchten. Deshalb gewährleisten nur Mobilfunkanlagen in der Nähe der Nutzer ein "flüsterndes System", in dem niedrige Sendeleistungen ausreichen. Dadurch unterscheidet sich der Mobilfunk vom Rundfunk (Einwegkommunikation), bei dem wenige Sendeanlagen genügen, die dafür mit sehr hoher Leistung betrieben werden. Stehen Mobilfunkanlagen weit weg von den Nutzern, kann das sogar höhere Immissionen, mehr Standorte und insgesamt schlechtere Netzversorgung bedeuten.

Forum Mobilkommunikation
Das Forum Mobilkommunikation (FMK) ist die Brancheninitiative aller österreichischen Mobilfunkbetreiber, der Mobilfunkindustrie und des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI). Es beschäftigt sich intensiv mit dem Thema "Mobilfunk und Gesundheit" und mit allen Fragen, die mit dem Aufbau der österreichischen Mobilfunknetze zusammenhängen.

Wien, am 30. Juni 2005

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