12. Internationaler Suchtkongress zum Thema Kokain und Crack in Wien
300 Fachleute und Wissenschaftler aus 18 Ländern diskutieren über Drogenkonzepte
Wien (pte046/06.09.2000/16:00) Zum ersten Mal findet im Rahmen der europäischen Zusammenarbeit der 12. Internationale Suchtkongress http://www.univie.ac.at/sucht in Wien statt. 300 Fachleute und Wissenschafter aus 18 Ländern tauschen von heute, Mittwoch bis Freitag Erfahrungen aus und diskutieren neue Konzepte der internationalen Suchtforschung.
Die Umstände, die zum Gebrauch dieser Drogen führen, sind vielschichtig. "Raves sind nur die Spitze des Eisberges für den Amphetaminkonsum" ,so Ambros Uchtenhaben, Professor am Institut für Suchtforschung ISF in Zürich http://www.isf.unizh.ch/. Die verschiedenen kulturellen Einflussfaktoren auf den Konsum könnten helfen, zur Interpretation der Veränderungen von Konsummustern beizutragen, so Alfred Springer, Professor am Ludwig Boltzmann-Institut für Suchtforschung in Wien.
Die Schwerpunkte des Kongresses sind Kokain und Kultur, interdisziplinäre Forschung, Epidemiologie, präventive bzw. therapeutische Konzepte und die Reaktion auf den Drogenkonsum in den Metropolen Deutschlands. "In einigen Städten Deutschlands verbreitet sich Crack immer mehr", so Michael Krausz, Professor am Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg http://www.uni-hamburg.de . "Ein wichtiges Thema ist auch der augenfällige Unterschied in der Bedeutung des Kokainkonsums zwischen den USA und Europa und warum sich dieser gerade jetzt angleicht", so Uchtenhagen. Kokain ist das illegale Suchtmittel Nummer eins in den USA. Aber auch in Europa steigt der Kokainkonsum.
Die Unterschiede innerhalb der Suchtgruppen wirken sich auch auf die therapeutischen Konsequenzen aus, so hängen die Erfolge von der Motivation des Betroffenen ab. Uchtenhagen sagte dazu: "Motivierte Patienten bleiben innerhalb eines Jahres bis zu 60 Prozent rückfallsfrei". Ziel soll es laut Krausz sein, alle wirkenden Therapiemöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Das differenzierte Angebot müsse, bedingt durch die unterschiedlichen Suchtgruppen, in Zukunft auf deren Bedürfnisse zugeschnitten werden. Krausz betont ferner, dass das Gesundheitsrisiko zum kleineren Teil von den Substanzen selbst bedingt ist. "Das Risiko ist vielmehr durch Überdosierung, unsaubere Injektionen und einen schlechten Informationsstand der Betroffenen gegeben", so Krausz.
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