Musik ohne Kopfhörer per Ultraschall genießen
Forscher der Pennsylvania State University nutzen akustisches Phänomen für virtuellen Raum
![]() |
Virtuelles Headset im Labortest: Musikgenuss bald ohne Kopfhörer (Foto: Poornima Tomy, psu.edu) |
University Park/Livermore (pte015/19.03.2025/11:30)
Die eigene Lieblingsmusik in einer Umgebung hören, die diese nicht mag. Das ermöglicht ein System von Forschern der Pennsylvania State University unter der Leitung von Yun Jing. In den virtuellen Raum passen der eigene Kopf und die daran befestigten Ohren, und nur dort ist die Musik zu hören. Wer daneben steht oder sitzt, merkt nichts davon, heißt es in der Konzeptbeschreibung.
Funktion auch im Auto
Die kleine technische Sensation soll auch in kleinen geschlossenen Räumen funktionieren, selbst wenn sie so klein sind wie ein Personenwagen. Das Phänomen beruht darauf, dass der Schall nicht direkt abgestrahlt wird, sondern gewissermaßen huckepack auf zwei Ultraschallwellen reitet, die sich im wählbaren virtuellen Raum treffen, eben an den Ohren desjenigen, der sich das Schallereignis wünscht.
Dort wird das besagte Schallereignis freigesetzt und hörbar. Der Ultraschallstrahl ist dagegen unhörbar. "So entsteht eine Art Privatsphäre für den Menschen, der Musik hören und andere nicht stören möchte", so Jing. Die beiden Ultraschallstrahlen haben eine leicht unterschiedliche Frequenz. Sie werden von einem System namens Akustische Linsen auf den Weg geschickt. Diese hat Xiaoxing Xia vom Lawrence Livermore Laboratory mit einem 3D-Drucker hergestellt.
Schall- und Ruhezonen
"Um das System zu testen, haben wir eine Kopf- und Rumpfattrappe mit Mikrofonen in den Ohren ausgestattet, um herauszufinden, ob diese tatsächlich keinen Schall aufnehmen. Mit einem dritten Mikrofon haben wir die Schnittstelle der beiden Ultraschallstrahlen abgetastet. Tatsächlich war der Schall nur dort zu hören", verdeutlicht Akustik-Postdoc Jia-Xin "Jay" Zhong.
Es klappte auch mit Menschen in einem gut besuchten Gemeinschaftsraum. "Wir haben im Wesentlichen ein virtuelles Headset geschaffen. So können wir Schall- und Ruhezonen schaffen", sagt Zhong. Derzeit können die Entwickler Schall auf ein Ziel in einer Entfernung von etwa einem Meter übertragen. Die Lautstärke beträgt rund 60 Dezibel und entspricht der beim Sprechen. Die Forscher glauben, Entfernung und Lautstärke noch erhöhen zu können, wenn sie den Ultraschall intensivieren.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Wolfgang Kempkens |
Tel.: | +43-1-81140-300 |
E-Mail: | kempkens@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |