pte20200410003 Medizin/Wellness, Technologie/Digitalisierung

MRT-Test für Überlebenschancen von Embryos

Neues von der EPFL entwickeltes Gerät namens "EmbyoSpin" für noch winzigere Organismen


Magnetresonanztomograf (Zentrum) für Embryonen (Foto: Alain Herzog, epfl.ch)
Magnetresonanztomograf (Zentrum) für Embryonen (Foto: Alain Herzog, epfl.ch)

Lausanne (pte003/10.04.2020/06:05) Annaida http://annaida.ch , eine Ausgründung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) http://epfl.ch/en , entwickelt einen Magnetresonanztomografen (MRT), der die Biochemie im Inneren von kleinsten Lebewesen sichtbar macht. Er ist als Werkzeug für die künstliche Befruchtung gedacht. Mit den Bildern ist es möglich, die Überlebenschance von Embryos zu beurteilen, bevor sie eingepflanzt werden.

Kleiner als ein Sandkorn

Wenn künstliche Befruchtung Erfolg haben soll, kommt es darauf an, dass der überlebensfähigste Embryo ausgesucht wird. Heute schon lässt sich die äußere Form von Embryonen und ihre genetische Verfassung erkennen. Es gibt jedoch bisher keine Möglichkeit, deren innere Struktur zu beurteilen. Wenn das möglich ist, lässt sich die Wahrscheinlichkeit, dass ein gesundes Baby heranwächst, mit weit größerer Sicherheit bestimmen. "EmbyoSpin" heißt das Gerät, das Ärzten innerhalb von einer Stunde Auskunft über die Überlebensfähigkeit eines Embryos gibt.

Heute eingesetzte MRT sind nicht in der Lage, verlässliche Resultate bei Organismen zu erzielen, die kleiner sind als ein Sandkorn. Mit einigen wenigen Geräten lassen sich so kleine Strukturen in begrenztem Umfang sichtbar machen. Doch diese Geräte sind extrem teuer und aufwendig zu bedienen. "Der neue Sensor kombiniert einfache Bedienbarkeit und beispiellose Leistung auf mikroskopischer Ebene", unterstreicht Annaida-Mitgründer Gora Conley. Das Gerät bilde Objekte 50 Mal genauer ab als die bisher besten MRT. Damit ist es für die Untersuchung von Embryos im frühesten Stadium geeignet.

Elektronik in einem Chip

Die Embryonen werden in eine Art Reaktor mit Mikrokanälen injiziert, der per 3D-Druck hergestellt wird. Er hat einen Durchmesser von nur einem Millimeter. Die zugehörige Elektronik befindet sich in einem einzigen Chip. Er erzeugt das Magnetfeld und die Radiowellen, die bestimmte Moleküle im Embryo anregen. Wenn sie auf Normalniveau zurückfallen, senden sie Signale aus, die aufgefangen werden. Daraus entsteht ein Bild der inneren Struktur und Biochemie. Daraus lässt sich die Überlebenschance des Embryos ermitteln. Dazu sind aber noch weitere Forschungsarbeiten nötig, um die entsprechenden Kriterien festzulegen.

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