pte20190204004 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Mobile Game hilft Fremdsprachen lernen

Ansatz nimmt Ängste und fördert Üben der Aussprache


Lerngruppe: Game kann locker machen (Foto: StockSnap, pixabay.com)
Lerngruppe: Game kann locker machen (Foto: StockSnap, pixabay.com)

Montreal (pte004/04.02.2019/06:15) Ein auf kleine Gruppen ausgelegtes Mobile Game kann Studenten dabei unterstützen, Fremdsprachen zu erlernen, so Forscher der Concordia University http://concordia.ca . Das hat ein im Journal "Language Learning & Technology" beschriebenes Experiment mit Studenten belegt. Im Unterricht nach einer Spielsitzung haben die Mobile-Gamer demnach besser abgeschnitten als ihre Kommilitonen. Das spaßige Spiel hilft den Studenten, Ängste zu überwinden und die korrekte Aussprache einer Fremdsprache zu üben.

Unsinn gegen Nervosität

Die Forscher haben mit "Spaceteam ESL" http://spaceteamesl.ca ein Mobile Game entwickelt, um das Erlernen von Englisch als Zweitsprache zu erleichtern. Dabei spielen Nutzer in einer kleinen Gruppe gegeneinander. Diese gibt zufällige - und sinnlose - Kommandos vor, die der Spieler laut aussprechen müssen, etwa, "Ziehe ein braunes Huhn!" Jeder in der Gruppe versucht dann, die Aufgabe durch Interaktion mit Icons auf dem eigenen Bildschirm auszuführen. "Sie müssen wissen, was auf ihrem Bildschirm vorgeht, es laut vorlesen, und Instruktionen lauschen. Das kann etwas hektisch werden, aber im positiven Sinn", meint die Concorida-Doktorandin Jennica Grimshaw.

Sie hat mit einem Professor das Experiment mit Französisch-Muttersprachlern mit bestenfalls mittelmäßigen Englischkenntnissen durchgeführt. Dabei hat sechs Wochen lang eine Gruppe jeweils 15 Minuten lang Spaceteam ESL gespielt, bevor es in den wöchentlichen Englischkurs ging. Eine Kontrollgruppe hat in dieser Zeit klassische Methoden zur Förderung der Sprachbeherrschung genutzt. Der Vergleich hat gezeigt, dass die Gamer im nachfolgenden Unterricht beispielsweise weniger nervös waren, wenn sie Englisch sprechen sollten.

Mit Spaß zum Erfolg

"Ich denke, der Spaß-Aspekt war wichtig. Das hat Ängste genommen", meint Grenshaw. Obwohl das getimte Spiel selbst eigentlich Stress macht, haben sich die Studenten mehr auf ihren Spielerfolg als auf Fehler, die sie machen, konzentriert. Dazu kommt zwangloses Feedback aus der Gruppe. "Sagen wir, Sie sprechen ein Wort falsch aus. Jemand aus dem Team könnte es wiederholen oder mit anderer Aussprache sagen, einfach um zu sehen, ob er es richtig verstanden hat." Wenngleich die Lern-Gamer beim Versuch insgesamt klar besser abgeschnitten haben, galt das aber nicht in allen Bereichen. Beispielsweise half das Spiel nicht, schneller (mehr Silben pro Minute) zu sprechen.

Für Grimshaw ist die Concordia-Entwicklung Spaceteam ESL ein starkes Tool, weil das Spiel sehr gut adaptierbar ist und somit für Fremdsprachlernende vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen geeignet. Neben der englischen gibt es mittlerweile auch eine französische Version. Die Forscher orten allgemein großes Potenzial für den Ansatz. "Mit seinen endlosen Möglichkeiten könnte Mobile Gaming in der Bildung sich als unbezahlbares Tool für Sprache und Entwicklung erweisen", schreiben sie.

(Ende)
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