pts20161117025 Medizin/Wellness, Technologie/Digitalisierung

Lean Hospital Management - Pflegeprozessoptimierung im Spital

Pflege auf den Patienten fokussieren, Pflegefachpersonen entlasten, das Spital vorwärts bringen


Datenerfassung am Patientenbett (Foto: CapsaSolution)
Datenerfassung am Patientenbett (Foto: CapsaSolution)

Zürich/Bachenbülach (pts025/17.11.2016/12:05) Das Pflegepersonal in unseren Spitälern ist gefordert: Patienten wünschen vermehrt als anspruchsvolle Kunden wahrgenommen zu werden. Da warten aber tausend weitere kleine und grosse Aufgaben, die - neben einer exzellenten Patientenbetreuung - genauso zuverlässig erledigt sein müssen. Eine Herkules-Aufgabe. Es gibt einen interessanten Lösungsansatz: Lean Hospital Management.

Spitäler sind zur Zeit grossen Herausforderungen ausgesetzt: Freie Spitalwahl, die erhöhte Transparenz und der Kostendruck. Die Spitäler stehen heute im direkten Wettbewerb. Der Patient wird zum anspruchsvollen Kunden, der - neben der medizinischen Spitzenleistung - zunehmend auch die Hotellerie und die persönliche Betreuung, die Atmosphäre des Hauses bewertet. Das Personal an der "Front" sind die Pflegefachkräfte, welche die Zufriedenheit der Patienten in einem hohen Mass beeinflussen. So erstaunt es, dass - gemäss verschiedener Studien - für die direkte Interaktion mit dem Patienten lediglich 20 Prozent der Arbeitszeit zur Verfügung stehen.

Zuviel Zeit verstreicht mit Informationsaustausch, mit langen Laufwegen, Arbeitsunterbrüchen, administrativen Arbeiten, Pflegeutensilien und Medikamenten rüsten usw. Etliche Spitäler haben dies erkannt und ihre Prozesse in der Pflege neu strukturiert. Dabei orientieren sich viele Häuser am "Lean Hospital Management". Gearbeitet wird mit einem mobilen Arbeitsplatz, einem Pflegewagen. Dieser ist mit einem Computer bestückt, wo alle Daten des Patienten abgerufen und mit den neuen Werten, Pflegehandlungen usw. direkt am Spitalbett ergänzt werden können.

Zugleich lassen sich auf diesem Wagen alle gängigen Pflegeutensilien, Messgeräte, Medikamente, Desinfektionsmitteln etc. mitführen. Dies spart sehr viel Zeit: Das ewige Hin- und Her vom Spitalbett ins Stationszimmer, zum Materiallager und zurück kann massiv reduziert werden, was freie Zeit für den Patienten schafft. Die Arbeiten werden in einem vorgegebenen Rhythmus erledigt. Die Visite beim Patienten findet stündlich statt. Das ist für den Patienten angenehm. Er weiss, wann seine Ansprechperson wieder kommt. Zudem werden ihm an einer Infotafel in seinem Zimmer wichtige Informationen angezeigt. Wer ist heute sein Arzt, wo hat er wann welchen Termin, wann ist sein geplantes Austrittsdatum etc. Auch für Besucher sind diese Informationen äusserst wertvoll. Sie geben Sicherheit, viele Rückfragen bei den Pflegenden entfallen. Die Glocke wird weniger betätigt; wiederum ein Element, das Arbeitsunterbrüche reduziert und Zeit frei gibt.

Am sogenannten "Huddleboard", einer Tafel an zentralem Ort, treffen sich die im Einsatz stehenden Ärzte und das Pflegepersonal ebenfalls in einem vorgegebenen Rhythmus. Hier werden alle aktuellen Informationen ausgetauscht und notiert. So kann sofort reagiert werden, wenn sich die Auslastung z.B. wegen eines Notfalls ändert. Informationen über Bettenbelegung, Einsatzpläne und so weiter sind für alle auf einen Blick ersichtlich. Der Pflegealltag wird merklich beruhigt und endlich werden auch Pausen für das Personal eingeplant, die dann auch eingehalten werden. Ein nicht unbedeutendes Element, das bei der Mitarbeiter-Zufriedenheit positiv ausschlägt.

Die mobilen Pflegewagen spielen im Lean Hospital Management eine bedeutende Rolle. Sie sind der ständige Begleiter und sollten demnach ergonomisch hervorragend konzipiert sein. Höhenverstellbarkeit, Einstellung der Arbeitsfläche, Bildschirm etc. müssen einfach auf die im Dienst stehende Person angepasst werden können. Laufleichtigkeit und eine optimale Stromversorgung sind ebenfalls zu beachten. Zudem muss mit dem Wagen je nach Bedarf stationsspezifisches Zubehör - auch elektronische Messgeräte - mitgeführt werden.

Dank normierten Behältern können logistische Arbeiten wie zum Beispiel das Bereitstellen von Pflegesets und Medikamenten von der hoch qualifizierten Pflegefachperson zu einer Logistikstelle delegiert werden. So werden zum Beispiel Medikamente in der Spitalapotheke auf den Patienten hin gerüstet, mit Barcode gesichert und in eine solche Norm-Box abgefüllt. Die Box wird mit allen auf der Visitenrunde relevanten Portionen bestückt ins Stationszimmer geliefert und dort in den entsprechenden Pflegewagen geschoben. Erst beim Patienten kommt die Medikamenten-Ration über die Hand der Pflegefachperson zum Patienten. Neben der Entlastung der Pflege kann die Medikamenten-Sicherheit, dank elektronischen Kontrollmechanismen, so deutlich erhöht werden.

Die Spital-Hygiene ist ein wichtiges Thema. Die verschiedenen Wagenbestandteile müssen einfach gereinigt und desinfiziert werden können. Eine periodische Wartung mit Reinigung der tieferliegenden Teile sollte vom Anbieter als Dienstleistung erbracht werden. Das verhindert technische Ausfälle und der Wagen bleibt für Jahre ein zuverlässiger Partner in der Pflege.

Erste Erfahrungen in Spitälern, wo nach dem Lean Hospital Konzept gearbeitet wird, fallen durchwegs positiv aus. Es wird eine markante Beruhigung auf den Stationen festgestellt. Die Patientensicherheit verbessert sich, weil einzelne Tätigkeiten strukturierter ablaufen und weniger Unterbrüche den Arbeitsfluss stören. Pflegende sind dadurch weniger gestresst, Fehlerquellen werden minimiert, die Arbeit ist planbarer, Kapazitätsengpässe sind früher erkennbar. Im Spitalzimmer macht sich dies in einer beruhigten, harmonischeren Atmosphäre bemerkbar. Ein Gewinn für den Patienten, der dies zu schätzen weiss!

Natürlich hat alles zwei Seiten: Das Pflegepersonal muss sich an diese neue Arbeitsweise gewöhnen. Nicht allen Menschen liegt eine strukturierte Arbeitsweise, bei der vieles notiert und ersichtlich wird. So kann es durchaus zu Personalwechsel bei der Einführung kommen. Und auch mit dem neuen System bleibt beim Patienten, der stündlich besucht wird, nicht unendlich Zeit für ausschweifende Gespräche. Er wird dies verstehen, denn es geht nicht allzu lange und er erhält - ganz sicher - wieder Besuch von seiner zuständigen Pflegefachperson.

WAGNER VISUELL AG ist langjähriger Anbieter von Kommunikations- und Organisationsmitteln im Gesundheitswesen. Wir haben die Digitalisierung nah an der Pflege mit verfolgt. Mit eigens entwickelten PC-Visitenwagen sind wir an der Prozessoptimierung seit der ersten Stunde beteiligt. Wie kein anderer Anbieter kennen wir die Anforderungen, gehen auf neue Konzepte ein und passen unsere Produkte laufend den spezifischen Bedürfnissen der einzelnen Spitäler, Abteilungen/Stationen an. Wir bieten Know-how und Produkte von höchster Qualität. Profitieren Sie von unserem Wissen!



(Ende)
Aussender: WAGNER VISUELL AG
Ansprechpartner: Beat Wittwer
Tel.: +41 (0)44 864 40 80
E-Mail: beat.wittwer@wagner-visuell.ch
Website: www.wagner-visuell.ch
|