ptp20251105015 in Leben

Künstlerhofschau 2025 im Steiermarkhof

"Eine Haltung für die Kunst" – Reflexion von Ing. Michaela Lukmann alias ARTHENA MAXX


Werk
Werk "Apollo" als Hommage an 150 Jahre Rainer Maria Rilke von ARTHENA MAXX (Foto: ARTHENA MAXX)

Graz (ptp015/05.11.2025/21:35)

Die diesjährige Künstlerhofschau im Steiermarkhof widmet sich anlässlich des 150. Geburtstags von Rainer Maria Rilke einem außergewöhnlichen kuratorischen Konzept: Unter der Leitung von Mag. phil. Nora Skrabania wird der Dichter nicht über seine Texte, sondern über bildnerische Interpretationen seiner inneren Welt inszeniert. Die Ausstellung verzichtet bewusst auf Zitate, Briefe oder Gedichte und schafft damit Raum für eine visuelle Annäherung an Rilkes Wesen – poetisch, vielschichtig und überraschend leicht.

Diese Entscheidung ist ein klares Signal gegen das bloße Bebildern von Lyrik und für eine Kunst, die Rilke als Resonanzraum ernst nimmt. Die Ausstellung zeigt: Auch das Schwere kann leuchten, auch das Melancholische kann tanzen. Zu sehen ist die Ausstellung bis 15.12.2025 im Steiermarkhof, Ekkehard-Hauer-Straße 33, 8052 Graz, Österreich: https://www.steiermarkhof.at

Als Künstlerin, die sich intensiv mit Rilkes Werk auseinandergesetzt hat, begrüße ich diese Haltung ausdrücklich. Mein eigenes Werk zum "Archaischen Torso Apollos" – eine Towel-Art-Skulptur auf einem dreieckigen Gemälde, verankert auf einem 150 Jahre alten Ziegelstein und durchzogen von der Symbolik des Womenismus by Mikizzaner – wurde in diesem Jahr nicht ausgewählt. Und das ist in Ordnung. Denn was diese Künstlerhofschau auszeichnet, ist ihre kuratorische Unabhängigkeit: Es zählen Werke, nicht Namen. Aussagekraft, nicht Bekanntheitsgrad.

In einer Kunstlandschaft, die oft von Netzwerken und Erwartungshaltungen geprägt ist, ist das ein starkes Statement – für die Kunst und gegen jede Form von Freunderlwirtschaft. Dass mein Werk nicht Teil der Ausstellung ist, schmälert weder mein Selbstverständnis noch mein Standing. Im Gegenteil: Ich sehe es sportlich – als Teil eines professionellen Kunstmarkts, der von Auswahl, Wechsel und Wandel lebt.

Bedauerlich ist jedoch, dass Kuratorin Nora Skrabania in sozialen Medien einem unprofessionellen Shitstorm ausgesetzt war. Diese Reaktionen verfehlen das Niveau, das der Kunstbetrieb verdient, und widersprechen der Haltung der Offenheit und Integrität, die diese Ausstellung verkörpert.

Die Künstlerhofschau ist ein einzigartiges Format: Sie bietet den fünf größten Grazer Kunstvereinen – Werkbund, Künstlerbund Graz, Sezession Graz, Vereinigung der bildnerischen Künstler und der Berufsvereinigung der Bildenden KünstlerInnen Steiermark – jährlich die Möglichkeit, sich zu einem gemeinsamen Thema kuratorisch zu duellieren. Doch sie darf nie zu einer Liste der "Fixstarter" verkommen. Sie muss ein Ort bleiben, an dem kuratorische Sichtweisen frei, mutig und unbeeinflusst agieren können.

Mein Rilke – der "Archaische Torso Apollos" – bleibt mein Beitrag zur Auseinandersetzung mit diesem Jahrhundertdichter. Er gefällt einigen, anderen nicht. So ist es mit Kunst. Aber er bleibt mein Rilke – der Rilke von Arthena MAXX. Ich stelle dieses Werk gerne Rilke-Fans, Bibliotheken oder Institutionen zur Verfügung, die ein Zeichen setzen möchten: für die Kraft der Lyrik, für die Verbindung von Wort und Bild, für die Überdauerung großer Gedanken durch die Zeiten – und als starkes Werk der Frauenkunst des 21. Jahrhunderts.

Die Künstlerhofschau 2025 zeigt neue Namen, neue Stile, neue Perspektiven. Sie fordert heraus, irritiert, inspiriert – und erinnert uns daran, dass Kunst kein statisches System ist, sondern ein lebendiger Organismus. Ich gratuliere Mag. phil. Nora Skrabania zu ihrer klaren, mutigen und integren kuratorischen Entscheidung. Und ich gratuliere Prof. Johannes Baumgartner zur gelungenen Ausstellung 2025.

Im Namen der Plattform Mikizzaner und als Künstlerin Arthena MAXX sage ich: Danke für diesen Schritt in eine neue Ära. Ich freue mich auf die Künstlerhofschau 2026.

(Ende)
Aussender: Blue-Romus-Project GmbH
Ansprechpartner: Michaela Lukmann
Tel.: +43 664 88 90 79 99
E-Mail: news@mikizzaner.at
Website: www.mikizzaner.at
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