pts20061017016 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

ICT Austria: Wichtige IKT-Forderungen der österr. Wirtschaft an neue Regierung

FEEI installiert mit ICT Austria eine neue IKT-Interessensplattform


Wien (pts016/17.10.2006/10:02) Sinkende IKT-Investitionen beeinträchtigen Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen - Wirtschaft fordert von kommender Bundesregierung verstärkte Maßnahmen zur Förderung der Technologieentwicklung

Wien, 17. Oktober 2006. ICT Austria, eine neue Interessensplattform für die österreichischen IKT-Unternehmen innerhalb des Netzwerkes des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI), präsentiert sich heute der Öffentlichkeit und stellt die Studie des Market Institutes "Forderungen der österreichischen Wirtschaft zur zukünftigen IKT-Politik einer neuen Bundesregierung" vor.

"Die Ergebnisse bestätigen uns deutlich, welch hohen Stellenwert IKT mittlerweile für die heimische Wirtschaft einnimmt. Umso bedenklicher ist es, dass Österreichs Investitionen in IKT-Infrastruktur in den vergangenen fünf Jahren von ursprünglich 3,5 Mrd. EUR pro Jahr um knapp 10% zurückgegangenen sind. Im internationalen Vergleich büßen wir dadurch deutlich an Wettbewerbsfähigkeit ein, wie die aktuellste Ausgabe des Global Competitiveness Reports zeigt. Österreich ist um zwei Plätze auf Rang Nummer 17 abgerutscht", fasst FEEI-Obmann Albert Hochleitner Österreichs IKT-Position im internationalen Umfeld zusammen.

"Die positiven Effekte der Informations- und Kommunikationstechnologien auf Innovationskraft und Wirtschaftswachstum sind unbestritten. Der IKT-Masterplan war ein erster wichtiger Schritt. Jetzt geht es darum, die für die IKT-Industrie relevanten Handlungsempfehlungen umzusetzen. Ziel des neuen FEEI-Partners ICT Austria ist es daher, bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen für den IKT-Ausbau in Österreich maßgeblich mitzuwirken. Damit sollen einerseits die IKT-Unternehmen ein wirtschaftliches Umfeld in Österreich vorfinden, das ihre Positionierung und die Marktentwicklung stärkt. Andererseits wollen wir die zukünftige Positionierung Österreichs als eine der führenden IKT-Nationen unterstützen", ergänzt Rudolf Fischer, Präsident der ICT Austria, die Motive für die Gründung des neuen Partnerverbandes.

Die Ergebnisse der Umfrage im Detail
In der repräsentativen Studie des Linzer Market Institutes zeigen sich generell die österreichischen Unternehmen mit Wirtschaftstandort zufrieden: 86% sehr zufrieden bzw. zufrieden. Als Hauptgrund für die Zufriedenheit wird die gute geografische Lage genannt. Allgemein fordern die Unternehmen von einer neuen Bundesregierung mehr Investitionen in Forschung und die Modernisierung der Bildung. Signifikant ist, dass diese beiden Forderungen deutlich vor der Senkung der Unternehmensbesteuerung liegen.

Einen speziellen Schwerpunkt der Market Befragung bildete das Thema Informations- und Telekommunikationstechnologie. 88% der befragten Unternehmen gaben an, dass es sehr bzw. wichtig ist, dass Österreich zu den Top IKT Ländern zählt. IKT ist aber nicht nur für den Standort sondern auch für den eigenen Unternehmenserfolg sehr wichtig bzw. wichtig (83%).

Die wichtigsten Forderungen der österreichischen Unternehmen an eine neue Bundesregierung in Bezug auf IKT: Forcierung des Breitbandausbaus in den ländlichen Regionen, verstärkte Aktivitäten um die Sicherheit im Internet zu garantieren, Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen an die neue digitale Welt, Forcierung der Aus- und Weiterbildung der Arbeitnehmer im IKT Bereich, Forcierung der Digitalisierung der Verwaltung und Gesundheitswesens und die Förderung des Zugangs für Behinderte, sozial Schwache und Senioren.

Sehr skeptisch sind die Unternehmen in Bezug auf das Erreichen eines IKT Spitzenplatzes im Ländervergleich. Lediglich 1 Prozent der Befragten kann sich vorstellen, dass Österreich im Jahr 2010 zu den Top-5-IKT Nationen zählt.

IKT-Infrastruktur fördert die Innovationskraft und Wirtschaftswachstum
In Österreich erwirtschaftet der IKT-Sektor jährlich ca. 15 Mrd. EUR, das sind rund 6 % des BIP. Rechnet man das Businessumfeld von IKT mit ein so ergibt das einen Betrag von 30 Mrd. EUR oder 12,5% des BIP. "Der IKT-Bereich hat sich damit zu einem wichtigen Eckpfeiler der österreichischen Volkswirtschaft entwickelt. Gelingt es uns eine erfolgreiche Entwicklung zu forcieren, hätte dies nicht nur positive Auswirkungen auf die Informations- und Kommunikationstechnologie sondern auch auf den Wirtschaftsstandort Österreich in Form von Erhöhung der Standortattraktivität, Investitionssteigerungen, Auftrags- und Produktionszuwächse, Schaffung von Arbeitsplätzen", unterstreicht Hochleitner die Bedeutung von entsprechenden Maßnahmen von Seiten der Politik. Gleichzeitig erinnerte der FEEI-Obmann auch daran, dass ebenso komplementäre Investitionen, wie z.B. in Forschung und Entwicklung bzw. in Aus- und Weiterbildung, gefördert werden müssen. Ohne diese können sich die positiven Effekte der IKT-Investitionen auf die Produktivität der Unternehmen nicht voll entfalten.

ICT Austria - ein dynamischer Wirtschaftszweig benötigt eine starke Stimme
Die österreichische Elektro- und Elektronikindustrie nimmt bei der Modernisierung und Weiterentwicklung verschiedenster Infrastruktur-Bereiche aufgrund ihrer "Nutzer-Produzenten"-Doppelrolle einen Sonderstatus unter den Industriezweigen ein: Als "Nutzer" ist sie, wie jeder Wirtschaftszweig, auf das Vorhandensein und die Nutzungsmöglichkeit der entsprechenden Einrichtungen vor Ort angewiesen. Als exportorientierte Industrie benötigt sie darüber hinaus die infrastrukturelle Anbindung an die internationalen Märkte. Zugleich ist die Elektro- und Elektronikindustrie aber auch der bedeutendste Produzent von Infrastruktur in den Bereichen Verkehr, Energie, Informations- und Kommunikationstechnologien und Netzwerkinfrastruktur.

Für die beiden letztgenannten Bereiche wurde nun mit der ICT Austria ein neuer Netzwerkpartner des Fachverbandes der Elektro- und Elektronikindustrie aus der Taufe gehoben. Ziel von ICT Austria ist es, sich intensiv und effizient mit den laufenden Aktivitäten am IKT-Sektor auseinanderzusetzen bzw. maßgeblich bei der Ausgestaltung von Rahmenbedingungen und Umsetzungsmaßnahmen mitzuwirken. Dadurch soll eine erfolgreiche wirtschaftliche Positionierung gewährleistet und die zukünftige Position Österreichs als eines der führenden Länder im IKT-Bereich unterstützt werden. Die Gründungsmitglieder sind Alcatel Austria AG, Ericsson Austria GmbH, Hewlett-Packard GmbH, Kapsch AG, Siemens AG Österreich, Telekom Austria AG.

Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie
Der FEEI vertritt in Österreich die Interessen von rund 300 Unternehmen mit ca. 57.000 Beschäftigten und einem Produktionswert von mehr als 10 Milliarden Euro (Stand 2005). Gemeinsam mit seinen Netzwerkpartnern - dazu gehören u. a. die Fachhochschule Technikum Wien, das Forum Mobilkommunikation (FMK), das Umweltforum Haushalt (UFH), das Umweltforum Starterbatterien (UFS), der Verband Alternativer Telekom-Netzbetreiber (VAT), Verband der Bahnindustrie (VBI) und nun auch der ICT Austria - ist es das oberstes Ziel des FEEI, die Position der österreichischen Elektro- und Elektronikindustrie im weltweit geführten Standortwettbewerb zu stärken.

Rückfragehinweis:

ICT Austria
Mag. Christian Eggenreiter
Tel: 01/588 39-61
http://www.ictaustria.at

(Ende)
Aussender: ICT Austria
Ansprechpartner: Kathrin Mück-Puelacher
Tel.: 01/ 588 39-29
E-Mail: mueck@feei.at
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