pte20190409024 Auto/Verkehr, Forschung/Entwicklung

Hybrid-Lkw sagt Emissionen den Kampf an

Statt aus Batterien kommt der Strom bei der neuen MIT-Innovation aus Flex-Fuel-Motoren


Lkw auf einem US-Highway: künftig emissionsarm unterwegs (Foto: mit.edu)
Lkw auf einem US-Highway: künftig emissionsarm unterwegs (Foto: mit.edu)

Cambridge (pte024/09.04.2019/13:30) Schwere Lastkraftwagen sollen künftig emissionsfrei, zumindest aber emissionsarm fahren. Daniel Cohn und Leslie Bromberg vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) http://mit.edu haben hierzu einen neuen Hybridantrieb konzipiert, mit dem sich die gleiche Reichweite erzielen lässt wie mit einem Diesel-Lkw. Es ist eine Kombination aus Elektro- und einem Flex-Fuel-Motor, der einen Generator zur Stromerzeugung antreibt. Letzterer kann mit Ethanol, Methanol, Benzin oder beliebigen Gemischen aus diesen Kraftstoffen betrieben werden.

90 Prozent weniger NOx

Derartige Hybridfahrzeuge emittieren 90 Prozent weniger Stickoxide (NOx) als Diesel-Lkw. Stickoxide sind in hohen Konzentrationen gesundheitsschädlich. "Wir haben jahrelang nach Wegen gesucht, Lkw umweltverträglicher zu machen", sagt Cohn. "Wir waren von Anfang an sicher, dass es nur mit Verbrennungsmotoren geht, deren Kraftstoffgemisch mit Zündkerzen gezündet werden." Diese seien von vorherein umweltverträglicher als Dieselmotoren.

In Flex-Fuel-Motoren fanden die Experten den idealen Antrieb. Die zusätzlichen Kosten für einen Hybrid auf dieser Basis seien gering, ebenso jene für Batterien. Verglichen mit einem rein elektrisch angetriebenen Lkw mit hoher Reichweite, dessen Akkus zehn bis 15 Tonnen wiegen müssten, benötigt der Hybrid-Lkw nur einen kleinen Batterieblock, sodass er ähnlich viel Nutzlast transportieren kann wie Diesel-Lkw. Er dient vor allem dazu, Bremsenergie zu speichern.

Flex-Fuel-Motoren seien in den vergangenen Jahren so effizient geworden, dass sie mit Dieselantrieben konkurrieren könnten, nicht zuletzt wegen gestiegener Dieselpreise. Da der Verbrennungsmotor im MIT-Konzept ständig mit optimaler Drehzahl läuft, seien die Emissionen geringer, als wenn sich bei einem direkten Antrieb die Drehzahl häufig ändere, sagt Bromberg.

Hybrid-Lkw löst Probleme

"Wir wissen nicht, was dringender ist: Die Reduzierung von Klimagasen oder die Emissionen von gesundheitsgefährdenden Schadstoffen", so Cohn. In den USA gehe es vor allem um den Kampf gegen den Klimawandel, in Ländern wie Indien oder China sei die Luftverschmutzung das größere Problem. "Mit unserer Lösung lässt sich beides lösen."

(Ende)
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