pts20090506032 Unternehmen/Wirtschaft

HDI-Gerling Sach von Finanzkrise unbeeindruckt


Hannover (pts032/06.05.2009/12:59) * Operatives Ergebnis gesteigert
* Kapitalanlageergebnis durch Finanzkrise nur moderat zurückgegangen
* Gerling-Integration erfolgreich abgeschlossen
* Leichter Beitragsrückgang für 2009 erwartet

Ein positives Resümee kann die HDI Gerling Sachversicherungsgruppe mit Blick auf das Geschäftsjahr 2008 ziehen. Zwar ging die aktuelle Finanz- und Wirtschaftkrise auch am Kapitalanlageergebnis der zweitgrößten deutschen Sachversicherungsgruppe nicht ganz spurlos vorüber. Dieser Rückgang konnte jedoch durch ein sehr gutes versicherungstechnisches Ergebnis überkompensiert und damit ein insgesamt verbessertes EBIT in Höhe von 258 (247) Mio. Eur erzielt werden. Die Integration der Gerling-Gesellschaften in die HDI-Gruppe wurde erfolgreich abgeschlossen.

Trotz der widrigen Wettbewerbsverhältnisse verlief das Geschäft der HDI-Gerling Sachversicherungsgruppe insgesamt erfreulich. Die gebuchten Bruttoprämien gingen marktbedingt um rund 1,5% auf 5.896 (5.984) Mio. Eur zurück. Zum einen ist dieser Rückgang auf die anhaltend weichen Marktbedingungen, zum anderen auf die ertragsorientierte Zeichnungspolitik von HDI-Gerling zurückzuführen, aufgrund der auch vorübergehende Marktanteilsverluste in Kauf genommen werden. Durch die gezielte Erhöhung des Selbstbehalts konnten die Nettoprämien um 4,9 % auf 3.864 (3.683) Mio. Eur gesteigert werden.

Aufgrund eines deutlich günstigeren Schadenverlaufs - insbesondere das Industriegeschäft verlief sehr erfreulich - verbesserte sich das versicherungstechnische Ergebnis spürbar auf 135 (-39) Mio. Eur. Die Schaden-/ Kostenquote sank dadurch bei leicht gestiegenen Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb deutlich auf 95,3 (100,0) %. Das Kapitalanlageergebnis reduzierte sich um 28,9 % auf 342 (481) Mio. Eur. Hintergrund sind die Auswirkungen der Finanzmarktkrise, die auch bei der HDI-Gerling Sachversicherungsgruppe erhöhten Abschreibungsbedarf nach sich zog. Im EBIT konnte dieser Effekt jedoch mehr als ausgeglichen und eine Steigerung um 3% gegenüber dem Vorjahr auf 258 (247) Mio. Eur erreicht werden.

"Wir fahren eine sehr konservative Kapitalanlagepolitik. Deshalb sind wir 2008 ohne größere Blessuren durch die Finanzkrise gekommen", erklärt dazu Dr. Christian Hinsch, Vorstandsvorsitzender der HDI-Gerling Sach Serviceholding, der Obergesellschaft der HDI-Gerling Sachversicherungsgruppe, auf der Bilanz-Pressekonferenz. "Diesen Vorteil wollen wir nutzen und die Chancen der Krise als gesundes Unternehmen wahrnehmen. Dazu sind wir nach dem rechtzeitigen Abschluss der Gerling-Integration jetzt in der Lage."

HDI-Gerling Industrie Versicherung AG

Auch im Jahr 2008 war das Industrieversicherungsgeschäft durch einen unverändert harten Wettbewerb gekennzeichnet. Der Markt hatte in der Industrieversicherung - und zwar ausnahmslos in allen Sparten - erneut rückläufige Prämien zu verzeichnen. Trotz dieser schwierigen Marktbedingungen verlief die geschäftliche Entwicklung der HDI-Gerling Industrie Versicherung AG sehr erfreulich.

Die Bruttobeitragseinnahmen der HDI-Gerling Industrie Versicherung AG lagen mit 2.486,2 (2.780,1) Mio. Eur zwar 8,9 % unter dem Vorjahreswert. Dieser Rückgang beruht aber ausschließlich auf der gruppeninternen Verlagerung von einigen internationalen Einheiten mit einem Beitragsvolumen von rund 300 Mio. Eur von der HDI-Gerling Industrie Versicherung AG zur HDI-Gerling International Holding AG.

Im Vergleich zu 2007 zeigt das versicherungstechnische Ergebnis vor Schwankungsrückstellung eine sehr erfreuliche Entwicklung: das Ergebnis stieg im Geschäftsjahr 2008 auf 79,7 (-62.9) Mio. Eur. Die Schaden-/ Kostenquote liegt bei un-gewöhnlich niedrigen 90,1 %, obwohl auch 2008 noch integrationsbedingt auf den ehemaligen Gerling-Haftpflichtbestand Nachreservierungen vorgenommen werden mussten. Das Ergebnis des allgemeinen Geschäfts beläuft sich auf 96,2 (149,2) Mio. Eur.

Im außerordentlichen Ergebnis zeigten sich noch Integrationseffekte, namentlich Erträge aus der Veräußerung der Erneuerungsrechte an die lokale Gesellschaft in den Niederlanden sowie Aufwendungen aus Beratungsleistungen. Der Steueraufwand entfällt im Wesentlichen auf die lokalen Ergebnisse der Auslandsniederlassungen. Auf Basis des bestehenden Ergebnisabführungsvertrages wurde ein Gewinn in Höhe von 150,1 (182,8) Mio. Eur an die HDI-Gerling Sach Serviceholding AG abgeführt.

HDI-Gerling Firmen- und Privat Versicherung AG

Die HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung AG war 2008 in ihrem Markt der Firmen- und gehobenen Privatversicherung erneut einem harten Verdrängungswettbewerb ausgesetzt. Die einzelnen Versicherungssparten des Unternehmens entwickelten sich dabei uneinheitlich.

In der privaten Kraftfahrzeugversicherung ist die Entwicklung trotz einer nahezu konstanten Durchschnittsprämie von einem deutlichen Beitragsrückgang geprägt. Zudem schlug sich der Anstieg der Schadenquote in der Kaskoversicherung negativ nieder. In den anderen Sparten des Privatkundengeschäfts gab es nur geringfügige Veränderungen in der Beitragsentwicklung.

Im Schaden- und Haftpflichtbereich des Firmensegments konnte der Bestand trotz des zunehmenden Wettbewerbsdrucks durch neu in den Markt tretende Anbieter leicht ausgebaut werden. Insbesondere durch teilweise Umsatz gebundene Policen konnten Beitragsrückgänge in diesem Segment vermieden werden.

Die Bruttobeitragseinnahmen der HDI-Gerling Firmen und Privat Versicherung AG gingen vor diesem Hintergrund um 5,0% auf 761 (801) Mio. Eur zurück. Bei einem merklichen Rückgang der Aufwendungen für Versicherungsfälle auf 445 (494) Mio. Eur konnten sowohl die Schaden- als auch die Kostenquote jedoch reduziert werden, so dass sich eine Schaden-/ Kostenquote von 97,7 (106,3) % ergab.

Das versicherungstechnische Geschäft schloss nach Schwankungsrückstellung insgesamt mit einem Verlust in Höhe von 5,6 (- 49,6) Mio. Eur ab und das operative Ergebnis verbesserte sich erheblich von - 80 Mio. Eur auf 37 Mio. Eur. Aufgrund des auf 23,4 (- 15,6) Mio. Eur deutlich verbesserten Ergebnisses des allgemeinen Geschäftes und des verminderten Steueraufwandes von 0,4 (5,4) Mio. Eur wurde unter Berücksichtigung des Ausgleichs des Verlustvortrages aus früheren Jahren in Höhe von 4,5 Mio. Eur an die HDI-Gerling Sach Serviceholding AG ein Gewinn in Höhe von 12,9 Mio. Eur abgeführt. Im Vorjahr ergab sich eine Verlustübernahme der HDI-Gerling Sach Serviceholding AG in Höhe von 70,7 Mio. Eur.

HDI Direkt Versicherung AG

Auch die HDI Direkt Versicherung AG war dem Verdrängungswettbewerb im Privatkundengeschäft ausgesetzt. Zwar konnte bei dem in den vergangenen Jahren zu verzeichnenden Rückgang der Vertragsstückzahlen in der Kraftfahrtsparte eine Trendwende zum Positiven erreicht werden, wobei dem Vertriebsweg Internet mit der Marke HDI24 ein entscheidender Anteil zukommt. Dennoch waren die Beitragseinnahmen leicht rückläufig, da das Preisniveau der HDI Kfz-Tarife wie auch das allgemeine Tarifniveau in der Kraftfahrzeugversicherung am Markt weiter zurückging.

Über alle Sparten verzeichnete die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2008 einen leichten Rückgang der Bruttobeitragseinnahmen auf 582 (590) Mio. Eur. Bei von 406 Mio. Eur auf 358 Mio. Eur deutlich gesunkenen Aufwendungen für Versicherungsfälle ergab sich für die HDI Direkt Versicherung AG eine Schaden-/ Kostenquote von 97,2 (105,3) %.

Die Gesellschaft erzielte aus dem versicherungstechnischen Geschäft vor Schwankungsrückstellung mit 12,6 (-25,8) Mio. Eur ein gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessertes Ergebnis. Auch im Berichtsjahr trugen Entnahmen aus den Schwankungsrückstellungen mit 30,7 (73,8) Mio. Eur zu dem positiven versicherungstechnischen Gesamtergebnis von 43,3 (47,9) Mio. Eur bei. Das operative Ergebnis stieg von 13 Mio. Eur im Jahr 2007 auf 41 Mio. Eur im Geschäftsjahr 2008 an.

Im allgemeinen Geschäft wurde mit 28,0 (38,7) Mio. Eur wieder ein positives Ergebnis erwirtschaftet. Nach der außerordentlichen hohen Gewinnabführung 2007 konnte auch 2008 mit 70,7 (108,6) Mio. Eur ein erfreulicher Gewinn an die HDI-Gerling Sach Serviceholding AG abgeführt werden.

HDI-Gerling International Holding AG

Die HDI-Gerling International Holding AG ist zuständig für die Steuerung der im Ausland angesiedelten, rechtlich selbst-ständigen HDI-Gerling- und HDI Versicherungsgesellschaften der HDI-Gerling Sachversicherungsgruppe.

Trotz der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise verzeichnete die HDI International Holding AG in den meisten ihrer Märkte im Geschäftsjahr 2008 ein Wachstum. Zudem konnte das Bruttobeitragsvolumen durch Zukäufe in den Ziel- und Wachstumsmärkten Chile und Ukraine in Höhe von 33,2 Mio. Eur erhöht werden. Mit einem Bruttobeitragsvolumen von 2.077,5 (1.716,6) Mio. Eur konnte die Gruppe im Geschäftsjahr 2008 erstmals die 2-Milliarden-Euro-Grenze überschreiten.

Bei der Zeichnung von Neugeschäft achtete die HDI-Gerling International Gruppe unverändert auf angemessene Profitabilität. Gleichwohl belasteten die Entwicklungen an den Finanzmärkten das operative Ergebnis. Im Geschäftsjahr 2008 beläuft sich das operative Ergebnis auf 44,4 (98,4) Mio. Eur.

Besonders erfolgreich ist die HDI Seguros S.A. in Brasilien, die ihr Netzwerk stark ausgebaut hat und sich inzwischen als führender Kfz-Versicherer in einigen Bundesstaaten unter den drei ersten Anbietern platzieren konnte. Die Gesellschaft versichert dort inzwischen über 900.000 Fahrzeuge. Ebenso besonders erfolgreich war in den vergangenen Jahren in Hinblick auf Wachstum und Ertrag die österreichische HDI Versicherung AG, welche im Jahr 2008 zum vierten Mal in Folge als bester Kfz-Versicherer des Landes ausgezeichnet wurde. Auch die polnische HDI Asekuracja wurde 2008 in nationalen Kunden- und Vermittlerumfragen zum besten Schaden/Unfallversicherer in ihrem Sitzland gewählt.

Die Schadenquote netto liegt im Nicht-Leben-Bereich für das Geschäftsjahr 2008 bei 68,0 %; die Schaden-/ Kostenquote wird in Höhe von 99,2 % ausgewiesen. Infolge des beschriebenen Kapitalmarktumfelds verschlechterte sich das Kapitalanlageergebnis auf 78,9 (87,2) Mio. EUR. Diese Entwicklung war in erster Linie auf die gestiegenen Wertminderungen auf Kapitalanlagen zurückzuführen. Der aufgrund des Ergebnisabführungsvertrages an die HDI-Gerling Sach Serviceholding abgeführte Gewinn liegt bei 29,1 (28,2) Mio. Eur.

Ausblick

Unterstützt durch eine moderate Schadenentwicklung in den Vorjahren hält im laufenden Jahr 2009 der unverändert intensive Preiswettbewerb am deutschen Versicherungsmarkt an.

Auswirkungen aus der weltweiten Finanzkrise werden in der Versicherungstechnik in geringerem Umfang schon 2009, aufgrund des zu erwartenden Rückgangs bei der Nachfrage im privaten und gewerblichen Konsum sowie bei den Investitionsgütern in verstärktem Maße ab dem Jahr 2010 spürbar sein.

Die HDI International Holding AG tritt mit der Unterzeichnung einer Vereinbarung über den Kauf der Genworth Seguros México, S.A. de C.V. zu Beginn des Geschäftsjahres 2009 in den mexikanischen Privatkunden-Markt ein und hat damit einen weiteren wichtigen Schritt im Rahmen ihrer Wachstumsstrategie auf dem lateinamerikanischen Versicherungsmarkt verwirklicht.

Die HDI-Gerling Sach-Versicherungsgruppe insgesamt rechnet für 2009 mit einem geringfügig niedrigeren Beitragsaufkommen und wird an ihrer Strategie einer ertrags-orientierten Zeichnungspolitik festhalten.

(Anmerkung: Die in dieser Presseinformation dargestellten Zahlenwerte basieren für die HDI-Gerling Sachversicherungsgruppe auf IFRS, für die Einzelgesellschaften und die HDI-Gerling International Holding AG auf den nach HGB bzw. den jeweiligen national gültigen Rechnungslegungsvorschriften.)

(Ende)
Aussender: HDI-Gerling Sach Serviceholding AG
Ansprechpartner: Andreas Ahrenbeck
Tel.: +49 (0) 511 645-4746
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