pts20100812021 Politik/Recht, Medizin/Wellness

Hauptverband schmückt sich mit fremden Federn

Huber: "'Ökotool' gesetzlich nicht gedeckt"


Wien (pts021/12.08.2010/16:15) Pharmig Generalsekretär Huber reagiert auf die heute in der Tageszeitung "Der Standard" zitierten Äußerung von Hauptverbandspräsident Hans Jörg Schelling verwundert. Präsident Schelling kündigt Einsparungen von bis zu Eur 275 Mio. an. Als Ursache dafür nennt er die Entwicklung der Medikamentenkosten. "Soweit richtig. Die Argumentation, die Ursache dafür würde im Ökotool liegen, ist aber schlichtweg falsch. Das Ökotool ist weder gesetzlich gedeckt noch flächendeckend im Einsatz."

Die wahre Ursache für den starken Rückgang bei den Medikamentenausgaben ist wesentlich trivialer und seit langem vorherzusagen:
"Weil Patente auf Medikamente ablaufen, ersparen sich die Kassen bis 2013 mindestens 900 Millionen Euro, ohne etwas dafür tun zu müssen. Auch der Hauptverband weiß das. Das hindert ihn aber nicht daran, sich mit fremden Federn zu schmücken und angebliche Konsolidierungsmaßnahmen als eigene Leistung zu loben", so Huber.

Das von Schelling gepriesene "Ökotool" ist gesetzlich nicht gedeckt. Schellings Vision von Ärzten, die ihre Therapieentscheidung nur noch nach einem von der Sozialversicherung vorgegebenen Computerprogramm machen dürfen und bei Nichterreichen der Sparziele bestraft werden, ist eine Horrorvision. Das könnte das Ende der freien Therapiewahl bedeuten und damit massiv die Rechte der Patienten in Österreich beschneiden.

"Entscheidend ist, dass der Patient das Medikament mit dem größten therapeutischen Nutzen bekommt. Diese Entscheidung liegt beim Arzt und im Sinne der Qualität unseres Gesundheitssystems muss das auch so bleiben", so Huber abschließend.

(Ende)
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