pte20210406004 Medien/Kommunikation, Medizin/Wellness

Gamer werden bessere Chirurgen

Wer daddelt, lernt offenbar für die Roboterchirurgie


Controller: Auch ein Chirurgen-Tool (Foto: uottawa.ca)
Controller: Auch ein Chirurgen-Tool (Foto: uottawa.ca)

Ottawa (pte004/06.04.2021/06:10)

Von wegen Games verdummen: Mediziner, die gerne Games wie „Fortnite" oder „Legend of Zelda" spielt, werden wahrscheinlich bessere Chirurgen. Darauf deutet eine Metastudie der University of Ottawa https://uottawa.ca und der University of Toronto https://utoronto.ca hin. Demnach dürfte der Zeitvertrieb, dem so mancher Student ohnehin nachgeht, Fertigkeiten schulen, die im Beruf von Nutzen sind. Dadurch machen sich Gamer beispielsweise besser in der Roboterchirurgie.

Mehr als nur Abschalten

Viele gestresste Stunden schalten bisweilen ab, indem sie die Konsole oder den PC anwerfen und ihre Lieblingsspiele daddeln. Das bringt womöglich zusätzliche Vorteile. „Angesichts der begrenzten Verfügbarkeit von Simulatoren und der leichten Zugänglichkeit von Videospielen sollten Medizinstudenten wissen, dass Games eine wertvolle Zusatzausbildung sein könnten", sagtStudien-Erstautor Arnav Gupta, selbst Medizinstudent in Ottawa. Besonders angehende Chirurgen könnten davon profitieren. Das hat eine Analyse von 16 Studien mit 575 Teilnehmern ergeben, die er und seine Kollegen durchgeführt haben.

„Games wie ‚Fortnite‘ haben das Potenzial, nötige Bewegungen zu verbessern", erklärt Gupta. Besonders in der Roboterchirurgie funktioniert das offenbar gut. Denn Gamer legen laut Studie eine bessere Bewegungsökonomie an den Tag, werden schneller mit Aufgaben fertig und zeigen eine insgesamt bessere Leistung. Auch bei einer Laparoskopie performen Gamer-Chirurgen besser. Als mögliche Lernergänzung bieten Games zudem den Vorteil, dass Studenten bei ihren Lieblingsspielen ganz definitiv motiviert sind, besser zu werden – obwohl es nur ums eigenen Ego und nicht wie am OP-Tisch um Leben und Tod geht.

„Half-Life" kann Leben retten

Zu den Spielen, die laut Analyse besonders nützlich als Lernergänzung für angehende Chirurgen und damit Lebensretter scheinen, zählt mit „Half-Life" ausgerechnet eines der bekanntesten angeblichen Killerspiele. Ebenfalls sehr gut machen sich „Super Monkey Ball", „Rocket League" und "Underground" https://undergroundthegame.com . Letzteres ist ein ein Spiel, das explizit darauf ausgelegt ist, für die Laparoskopie wichtige motorische Fähigkeiten zu trainieren. „Wenngleich Videospiele nie den wert praktischer Erfahrung ersetzen können, haben sie Wert als ergänzendes Tool", betont also Gupta.

Mit der Studie wollen die Forscher Medizinstudenten wohl auch dazu ermuntern, sich zu ihrem Hobby zu bekennen und es produktiv zu nutzen. Denn diese verheimlichen laut Aussendung der Universität oft, dass sie Konsolenbesitzer und -nutzer sind. Dabei sind Schätzungen zufolge heute wohl schon mehr als die Hälfte aller Studenten Gamer.

(Ende)
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