pte20210610002 Medien/Kommunikation, Sport/Events

Fußball-EM: Wirbel um Glücksspiel-Werbung

ITV in Großbritannien weigert sich trotz Kritik, Einschaltung ganz aus Programm zu nehmen


Stadion: Am kommenden Freitag startet die Fußball-EM (Foto: pixabay.de, Pexels)
Stadion: Am kommenden Freitag startet die Fußball-EM (Foto: pixabay.de, Pexels)

London (pte002/10.06.2021/06:05)

Während sportlichen Großereignissen wie der kommenden Fußball-Europameisterschaft http://de.uefa.com/uefaeuro-2020/ sollten Werbungen für Glücksspielangebote streng kontrolliert und nur in reduziertem Maße ausgestrahlt werden. Die TV-Sender nehmen ihre Verantwortung in diesem Zusammenhang aber nicht ernst und tun zu wenig, um ihre Zuseher vor potenziellen Schäden zu schützen. Mit dieser Kritik protestiert die britische Organisation Care http://care.org.uk gegen Sender wie ITV http://itvplc.com, die sich weigern, derartige Anzeigen während der EM ganz aus ihrem Programm zu nehmen.

[b]"Schutz von wehrlosen Zusehern"[/b]

„Als CEO einer Organisation, die sich dafür einsetzt, ein stärkeres Bewusstsein für die Gefahren von Glücksspiel zu schaffen und diese durch strengere Gesetze deutlich reduzieren will, bin ich zutiefst enttäuscht über Ihre Reaktion", zitiert der „Guardian" aus einem Brief, den der Care-Leiter Nola Leach kürzlich persönlich an den die ITV-Chefetage adressiert hat. Diese zeige, dass es den Sendern im Grunde lediglich um die Werbeeinnahmen geht und sie kein Interesse daran haben, weitere Aktionen zu setzen, um die Zahl der Einschaltungen für Glücksspielangebote zu senken.

„Wenn Ihnen wirklich etwas an Gerechtigkeit und dem Schutz von wehrlosen Zusehern liegen würde, könnten Sie das einfach demonstrieren, indem Sie Ihre Entscheidung überdenken und zustimmen, jegliche Glücksspielwerbung während der Fußball-Europameisterschaft vom Bildschirm zu verbannen", betont Leach. ITV sei ein besonders wichtiges Medium, wenn es um die Übertragung dieses Mega-Events gehe und könne hier als gutes Beispiel vorangehen. „Wenn Sie die Führungsrolle übernehmen, werden andere Sender nachziehen", ist sich der Care-CEO sicher.

[b]Anzeigen „signifikant reduziert"[/b]

Beim britischen Fernsehnetzwerk weist man unterdessen darauf hin, dass das Ausmaß der Einschaltungen für Glücksspielwerbung während der kommenden Europameisterschaft im Vergleich zur Fußball-WM im Jahr 2018 ohnehin bereits „signifikant reduziert" werden soll. Damals hatte der TV-Sender insgesamt 90 Minuten entsprechender Anzeigen ausgestrahlt und musste sich dafür auch Kritik anhören.

ITV stellt außerdem klar, dass man sich auch an die Vorgaben halten will, die sich die Glücksspielindustrie seit kurzem selbst auferlegt hat. So ist es etwa nun nicht mehr erlaubt, entsprechende Anzeigen während einer Live-Sportübertragung zu senden. „Diese Richtlinie wird von den Sendern einfach umgangen, indem sie die Glücksspielwerbung fünf Minuten vor Anpfiff oder fünf Minuten nach Abpfiff des Spiels schalten", kritisiert Leach.

(Ende)
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