pte20250526019 in Leben

Frühgeburt: Zellfreie RNA für gute Vorhersage

Testergebnisse laut chinesischen Forschern bis zu vier Monate vor dem Geburtstermin möglich


Frühchen: Forscher verbessern die Vorhersage erheblich (Foto: pixabay.com, Sepp)
Frühchen: Forscher verbessern die Vorhersage erheblich (Foto: pixabay.com, Sepp)

Shenzhen (pte019/26.05.2025/10:30)

Vor der 37. Schwangerschaftswoche geborene Kinder verfügen über ein erhebliches Sterberisiko vor dem fünften Lebensjahr. Wen-Jing Wang von BGI Research und Chemming Xu von der Fudan University haben die Vorhersage des Risikos einer Frühgeburt nun anhand von Signaturen zellfreier RNA im Blut (cfRNA) bis zu vier Monate vor dem Geburtstermin verbessert.

851 Blutproben analysiert

Die Forscher haben die Blutproben von 851 Schwangerschaften analysiert. Dabei handelte es sich um 299 Frühgeburten und 552 Kontrollen. Diese Untersuchungen wurden um die 16 Schwangerschaftswoche durchgeführt. In der cfRNA wollten die Experten Marker identifizieren, die mit einer spontanen Frühgeburt in Verbindung stehen. Es konnten wesentliche Änderungen der cfRNA zwischen Frühgeburten und einer zeitgerechten Geburt festgestellt werden. Weltweit kommen jährlich rund 13,4 Mio. Kinder deutlich zu früh auf die Welt.

Laut Wang weist dieser frühe Nachweis der voraussagenden Signale darauf hin, dass bei Frühgeburten ein frühes biologisches Priming vorliegt. Es besteht laut der Fachfrau viel früher als die derzeitige klinische Erfassung. "Dieses erweiterte Zeitfenster könnte zu einer Revolution bei den Präventionsstrategien führen", hofft die Wissenschaftlerin. Praktisch sei, dass das neue Verfahren den gleichen Zeitpunkt der Blutentnahme nutzt wie der nicht invasive Pränataltest. So werde gleichzeitig eine zweifache Testung möglich.

Kosten deutlich abgesenkt

Derzeit sind die Kosten für derartige Tests vergleichweise hoch. Laut Wang soll jedoch der Einsatz von gezielten qRT-PCR Panels hier helfen. Zudem liefere die zirkulierende RNA dynamische und gewebespezifische Erkenntnisse. Die Forscher haben bei Frühgeburten bereits ausgeprägte Muster bei Infektionen und Entzündungen identifiziert. Bevor dieses Diagnoseverfahren breiter eingesetzt werden kann, müssen unter anderem jedoch standardisierte Protokolle für die Handhabung der Proben entwickelt werden, heißt es. RNA sei im Vergleich zu DNA eher instabil.

(Ende)
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