pts20080625029 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

FMK-Maier: Oberfeld bleibt beharrlich Beweise schuldig

Neue verwirrende Theorie: Test-Sender über 10 Jahre?


Wien (pts029/25.06.2008/13:56) Vermutungen, Andeutungen und neue Theorien lieferte der Umweltmediziner Dr. Gerd Oberfeld vor dem Landesgericht Salzburg am 23.06.2008, aber keinen einzigen nachhaltigen Anhaltspunkt dafür, dass in Hausmannstätten eine C-Netz-Station bestanden hätte, die er für Krebsfälle verantwortlich macht. Laut neuer Theorie soll es nun ein Test- Sender gewesen sein.

Dr. Oberfeld muss Beweise für seine Annahme vorlegen
"Da es sich hier um einen Zivilprozess auf Widerruf und Unterlassung handelt, gibt es keine Unschuldsvermutung im Sinne einer Beweislastumkehr. Die alleinige Beweislast liegt vielmehr beim Beklagten Dr. Oberfeld. Er muss die Annahmen seiner Studie ausreichend dar- und die Beweise hiefür vorlegen", so die juristische Fachmeinung. Bislang blieb der Umweltmediziner jeglichen tauglichen Beweis schuldig. "Offensichtlich, und das erstaunt aufgrund der Faktenlage nicht, gibt es aus den 10 Jahren - vor dem D-Netz 1994 - kein einziges Bild der vermeintlichen Anlage am Dach, das die Ausführungen Dr. Oberfelds stützen könnte", ist der FMK-Geschäftsführer Maximilian Maier bestürzt darüber, dass Dr. Oberfeld dennoch nicht gezögert hat, von der Existenz einer C-Netz-Anlage ohne weitere kritische Hinterfragung (was es seine Pflicht gewesen wäre) auszugehen.

Auch die Theorie "10 Jahre Test-Sender" ist nicht haltbar
Die neue Behauptung, dass es sich um einen Testsender handelte, der daher in der Wählamtsmappe nicht eingetragen wurde, ist ein neuer Erklärungsversuch von Dr. Oberfeld. "Tatsächlich hat es auch nie ein solcher Test-Sender existiert", zeigen sich die Techniker von mobilkom austria über die nunmehrige Theorie '10 Jahre Test-Sender' erstaunt. "So etwas hat es in der Praxis nicht gegeben. Vorgenommen wurden zu Testzwecken höchstens stundenweise Ausbreitungsmessungen", erklären die C-Netz-Experten.

Natürlich sind Aufzeichnungen des Wählamtes vorhanden
Das C-Netz in Österreich wurde zu einer Zeit (ab 1984) errichtet, als die Österreichische Post- und Telegraphenverwaltung (PTV) noch eine Bundesbehörde war und als einziger Betreiber eines Mobilfunknetzes in Österreich fungierte (Fernmeldemonopol). Nach der Marktöffnung wurden - ab 1996 - das Festnetz- und Mobilfunkgeschäft des ehemaligen Monopolisten PTV/PTA in eine eigene Gesellschaft (für Mobilfunk mobilkom austria und für Festnetz Telekom Austria) ausgelagert, die somit die Nachfolger der Republik Österreich sind. Aus der Zeit vor dieser Privatisierung sind heute noch etwa bei mobilkom austria bzw. beim Telekom Austria - Konzern historische Daten und amtliche Unterlagen über Sendeanlagen vorhanden, allerdings nicht zentral archiviert, sondern etwa bei Wählämtern, wie die "Wählamtsmappe" aus Hausmannstätten oder auch bei einzelnen Beamten der vormaligen PTV, die schon seinerzeit in deren Namen das C-Netz errichtet haben", löst Claudia Übellacker, Leiterin Umweltteam, mobilkom austria, die Verwirrung um das Vorhandensein von Daten auf.

Die vorhandenen Aufzeichnungen der Standorthistorie, die eidesstattlichen Erklärungen der seinerzeit mit dem C-Netz befassten Beamten sowie diese selbst als Zeitzeugen bestätigen eindeutig: Es gab niemals eine C-Netz-Anlage in Hausmannstätten.

Verantwortung und Sorgfaltspflicht eines Beamten und Sachverständigen
Dr. Oberfeld muss sich seiner erhöhten Sorgfaltspflicht bewusst sein, der er aufgrund seines öffentlichen Amtes, seiner Funktionen, seiner Eigenschaft als Sachverständiger und aufgrund der Brisanz der Materie unterliegt. "Die Studie hat eine ungeheure Tragweite, was auch die Emotionen der beim Prozess anwesenden Hausmannstättnerinnen und Hausmannstättnern gezeigt haben. Daher kann und darf es nicht unwidersprochen bleiben, dass eine nichtexistente Mobilfunkanlage Krebs ausgelöst haben: "Dr. Oberfeld wurde sein Irrtum vor Augen geführt und es wurde ihm die Möglichkeit eingeräumt, diese Studie von sich aus zurückzuziehen. Nachdem er aber auf seine 'selbstgeschaffene' Faktenlage weiterhin besteht und diese auch permanent wiederholt, blieb keine andere Wahl als den Rechtsweg zu beschreiten", führt Maximilan Maier vom FMK abschließend aus.

Service:
Die Chronologie zur Causa Dr. Oberfeld sowie die Luftbildaufnahme aus dem Jahr 1989 von Hausmannstätten finden Sie auf der FMK-Website, unter: http://www.fmk.at/content.php?id=366

FMK- Forum Mobilkommunikation
Die freiwillige Brancheninitiative FMK ist Ihr Ansprechpartner bei allen Fragen zu Mobilkommunikation und der Mobilfunk-Infrastruktur. Das FMK vermittelt zwischen Betreibern und Gemeinden, um gemeinsame Lösungen zu finden. Wir liefern Ihnen Zahlen, Daten und Fakten, damit Sie sich Ihre persönliche Meinung über Mobilfunk bilden können. Alcatel-Lucent, Ericsson, FEEI, Hutchison 3G Austria, Kapsch Carrier Com, mobilkom austria, Motorola, Nokia, Nokia Siemens Networks, One, Samsung, Sony Ericsson und T-Mobile unterstützen das FMK.

(Ende)
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