pts20040624021 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

FH Technikum Wien an Bord des "Mobilitäts-Busses"

Führende Wiener FH entwickelte Mobilitätscheck für Aktion "Fit für 50 plus"


Wien (pts021/24.06.2004/11:42) Noch bis Anfang August tourt im Rahmen der Aktion "Fit für 50 plus" der "Mobilitäts-Bus" durch Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, das Burgenland und die Steiermark. Die Initiative von Sport-Staatssekretär Karl Schweitzer, die unter dem Motto "Gesund und fit - mobil in allen Lebenslagen - mobil bis ins hohe Alter" steht, ist bestrebt, Menschen in der zweiten Lebenshälfte Bewegung und Sport näher zu bringen, um ihre koordinativen Fähigkeiten zu verbessern. Damit soll im Besonderen Stürzen vorgebeugt werden, auf die 80 Prozent der Heimeinweisungen von Seniorinnen und Senioren zurückzuführen sind.

Der Mobilitätscheck der FH Technikum Wien
Der Mobilitätscheck, der im Zuge der Roadshow des "Mobiltäts-Busses" von Studentinnen und Studenten des Studiengangs "Sports Equipment Technology/Sportgerätetechnik" der FH Technikum Wien betreut wird, erfolgt in drei Schritten. Die untersuchten Personen füllen zuerst einen "Sturzgefahr-Fragebogen" aus, in dem u. a. ihre Neigung zu Stürzen und ihre allgemeine gesundheitliche Verfassung erhoben wird.

Danach wird eine Gleichgewichtsmessung auf Basis der Posturographie vorgenommen. Das ist eine biomedizinische Messtechnik, die koordinative Fähigkeiten misst und diese trainingsspezifisch interpretiert. Dabei stehen die untersuchten Personen auf Druckmessplatten, die die geringsten Gleichgewichtsverlagerungen des Körpers wahrnehmen. Die Untersuchung ist keine körperliche Belastung für die Probanden, sie müssen lediglich ihre Schuhe ablegen. Nach mehreren Untersuchungsanordnungen, die insgesamt nur ca. fünf Minuten dauern, können Rückschlüsse auf Funktionen der Gehirnansteuerungen, Balance und Ganzkörperkoordination jedes Menschen gezogen werden. Die Verteilung der drei so genannten posturalen Feedbackschleifen "somatosensorisch" (betrifft die Sensoren des Körpers), "visuell" und "vestibulär" (betrifft das Gleichgewichtsorgan im Innenohr) gibt Auskunft, wie sie ihre Bewegungsabläufe steuern und kontrollieren. Im Idealfall sind die Anteile der Feedbackschleifen gleichmäßig verteilt.

Im letzten Schritt durchlaufen die untersuchten Personen einen Mobiltäts-Parcours, in dem etwaigen koordinativen Defiziten, die zuvor auf Basis der Feedbackschleifen ermittelt wurden, mit gezieltem Training begegnet werden kann. Einige der eingesetzten Trainingsgeräte wurden an der FH Technikum Wien gefertigt, z. B. die so genannten "Instabilitätsschlapfen". Dabei muss man in Schuhen die Balance halten, auf deren Sohle sich eine verschiebbare Halbkugel befindet. Die meisten Übungen sind einfach und ohne großen Aufwand auch Zuhause durchzuführen: z. B. Jonglieren mit Tüchern, mit geschlossenen Augen entlang einer am Boden liegenden Schnur gehen etc. Durch ein gezieltes Trainingsprogramm können so Bewegungen und Ausgleichbewegungen ökonomisiert und optimiert werden, wodurch sich die Sturzgefahr von älteren Menschen signifikant reduzieren lässt. In einem Fußparcours wird darüber hinaus die Sensomotorik der Füße gezielt trainiert.

Innovative Messtechnik an der FH Technikum Wien entwickelt
In der Medizin wird die Messtechnik der Posturographie in der Neuropathologie z.B. zur Parkinsonfrüherkennung eingesetzt. An der FH Technikum Wien wurde am Studiengang "Sports Equipment Technology/Sportgerätetechnik" eine verbesserte Form der Anwendung dieser Messtechnik entwickelt, die speziell Mobilität und Bewegungssteuerung untersucht. Verantwortlich für diese innovative Technik zeichnen Studiengangsleiter Dr. Anton Sabo und sein Stellvertreter Dr. Martin Reichel. Dieses Posturographie-System misst mit 4 unabhängigen Platten (Interactive Balance System), eingebaut in 2 fußgroßen Plattformen, die auftretende Vertikalkraft an beiden Fersen und Ballen der untersuchten Personen. Mit großem Erfolg wird diese Messtechnik auch im Spitzensport eingesetzt, u.a. bei einigen Nationalmannschaften Österreichs, im Fußball beim Champions-League-Sieger 2003 AC-Milan.

Die weiteren Stationen des "Mobilitäts-Busses" sind abrufbar unter:
http://www.fitfueroesterreich.at/fitfuer50plus/fitfuer50plus1.htm

Rückfragehinweis:

Ing. MMag. Dr. Anton Sabo
Studiengangsleiter Sports Equipment Technology/Sportgerätetechnik
Tel.: 01/333 40 77-370, E-Mail: sabo@technikum-wien.at

Allgemeine Informationen: Susanne Cochlar, Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 01/588 39-57, E-Mail: cochlar@technikum-wien.at

Die FH Technikum Wien, www.technikum-wien.at , ein Netzwerkpartner des FEEI (Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie), ist eine der führenden technischen Fachhochschulen Österreichs. Den 1.500 Studierenden wird praxisrelevantes, zukunftsorientiertes Wissen vermittelt, wobei individuelle Entwicklungsmöglichkeiten besonders gefördert werden. Durch die enge Verbindung von Wirtschaft und Wissenschaft werden die StudentInnen optimal auf ihre Karriere vorbereitet. Primäres Ziel ist es, hochqualifizierte TechnikerInnen im Bereich neuer Technologien auszubilden und durch innovative Entwicklungen den Wirtschaftsstandort Wien auch in Zukunft zu sichern.

(Ende)
Aussender: Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI)
Ansprechpartner: Susanne Cochlar, FH Technikum Wien
Tel.: +43/1/588 39-57
E-Mail: susanne.cochlar@technikum-wien.at
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