pte20200121001 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Ernährungsunsicherheit kostet neun Lebensjahre

Wissenschaftler haben Daten von über 500.000 Kanadiern zu deren Versorgung ausgewertet


Leerer Magen: Lebenserwartung sinkt (Foto: pixelio.de, Stephanie Hofschlaeger)
Leerer Magen: Lebenserwartung sinkt (Foto: pixelio.de, Stephanie Hofschlaeger)

Toronto (pte001/21.01.2020/06:00) Arme Erwachsene, ohne einen ausreichenden Zugang zu Lebensmitteln, sterben laut einer Studie der University of Toronto http://utoronto.ca zehn bis 37 Prozent wahrscheinlicher vorzeitig an jeder Todesursache außer an Krebs. Menschen, die unter einer Ernährungsunsicherheit leiden, sterben in jedem Alter neun Jahre früher. Die Studienergebnisse wurden in "CMAJ" veröffentlicht.

"Community Health Survey"

Die Forscher haben die Daten der "Canadian Community Health Survey" für die Jahre 2005 bis 2017 zu 510.010 Erwachsenen in Kanada ausgewertet. Die Studienteilnehmer wurden in die Kategorien ernährungssicher, leicht, mittel oder schwer ernährungsunsicher aufgeteilt. Am Ende der Studienlaufzeit waren 25.460 Personen vorzeitig gestorben. Personen mit einer hohen Ernährungsunsicherheit starben mit 59,5 Jahren rund neun Jahre jünger als Nichtbetroffene mit 68,9 Jahren.

Die durchschnittliche Lebenserwartung in Kanada lag von 2008 bis 2014 bei 82 Jahren. Ein Tod in oder vor diesem Alter wurde von den Studienautoren als vorzeitig eingestuft. Erwachsene mit einer hohen Ernährungsunsicherheit starben bei allen Ursachen wahrscheinlich früher als bei Krebs. Ein früher Tod durch infektiöse und parasitische Krankheiten, unbeabsichtigte Verletzungen sowie Suizide war doppelt so wahrscheinlich. Frühere Studien haben den Zusammenhang zwischen einer nicht ausreichenden Ernährung und der Gesundheit untersucht, keine hat jedoch laut den Studienautoren die Todesursachen analysiert.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Moritz Bergmann
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: bergmann@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|