pts20051201014 Produkte/Innovationen, Unternehmen/Wirtschaft

Erfreuliches Wachstum bei NÖ Patentanmeldungen

Informationstag des Österreichischen Patentamts im WIFI Mödling


Wien/Mödling (pts014/01.12.2005/09:44) Im Jahr 2004 wurden beim Österreichischen Patentamt 322 Patente von niederösterreichischen Unternehmen angemeldet, im Vergleich zum Jahr 2000 ein Zuwachs von über zwölf Prozent. Damit ist in den vergangen vier Jahren die Zahl der Patentanmeldungen kontinuierlich gestiegen und hat im Jahr 2004 seine vorläufige Höchstmarke erreicht. Trotz dieser Zuwachsraten ist auch Niederösterreich von Doppelforschungen - also Erfindungen, die bereits rechtlich geschützt sind - betroffen. Zur Vermeidung von Doppelforschungen hat das Österreichische Patentamt im Rahmen der bundesweiten Veranstaltungsreihe "gedanken.gut.geschützt" gestern, Mittwoch, in Mödling Station gemacht. Über 80 Unternehmer/innen ließen sich von den Experten im WIFI informieren und im persönlichen Gespräch beraten.

"Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung des Landes Niederösterreich und der Wirtschaftskammer Niederösterreich wollen wir Klein- und Mittelbetriebe (KMU) für die Problematik der Doppelforschung und die Bedeutung von Schutzrechten für Innovationen sensibilisieren", erklärte Dr. Friedrich Rödler, Präsident des Österreichischen Patentamts. Nach der Eröffnung durch Mag. Eduard Mainoni, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, informierte DI Christian Kögl vom Patentamt über Rechtsschutzmöglichkeiten und den Recherchenservice serv.ip, http://www.patentamt/servip . "Im Rahmen dieses Service haben wir im Jahr 2004 rund 1.800 Gutachten erstellt. Damit konnten wir viele Unternehmen im Vorfeld ihrer Entwicklungstätigkeit über den aktuellen Forschungsstand informieren und vor Fehlinvestitionen bewahren", resümierte Rödler.

Dipl.-Ing. Dr. Raimund Mitterbauer von der Wirtschaftskammer Niederösterreich verwies auf den hohen Informationsbedarf bei den niederösterreichischen Unternehmen. "Jährlich nutzen über 200 Unternehmen die Möglichkeit, sich im Rahmen unserer Patent- und Datenbanksprechtage beraten zu lassen. Der Andrang zeigt, dass wir mit unseren Serviceangeboten richtig liegen", so Mitterbauer. Auch die Niederösterreichischen Landesregierung bestätigt den steigenden Informationsbedarf. Aus diesem Grund hat das Land mit der Wirtschaftskammer Niederösterreich die Beratungseinrichtung "TIP-Technologie- und InnovartionsPartner" ins Leben gerufen. Mag. Irma Priedl, von der Wirtschaftsförderung der Niederösterreichischen Landesregierung, referierte über Förderungsmöglichkeiten für F&E-aktive Unternehmen in Niederösterreich.

Thomas Röblreiter von der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) informierte die Unternehmer/innen über europäische und internationale Förderprogramme für KMU. Mag. Heinz Harb von der LBG Wirtschaftstreuhand referierte über steuerliche Erleichterungen und Anreize für Unternehmen mit Forschungsaktivitäten. "Durch die jüngste Gesetzesänderung können nun auch KMU von der steuerlichen Forschungsförderung profitieren. Für in Auftrag gegebene F&E-Projekte steht KMU ein Forschungsfreibetrag von 25 Prozent der Aufwendungen zu. Alternativ kann auch eine Forschungsprämie von 8 Prozent geltend gemacht werden", so Harb, der für eine Anhebung der Forschungsprämie auf zumindest 10 Prozent warb. Mag. Günter Schneider referierte über den "EU-Fördermittel-Ratgeber", einer Beratungsinitiative zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit heimischer KMU, und verwies darauf, dass die EU im Rahmen von Förderprogrammen mehrere Milliarden Euro zur Verfügung stellt, die jedoch von österreichischen Unternehmen kaum beantragt werden. Dr. Georg Buchtela vom Austria Wirtschaftsservice (AWS) schloss mit einem Vortrag über Verwertungsoptionen von Innovationen und Unterstützungsservices.

Steigende Patentanmeldungen in Österreich
Österreichweit wurden im Jahr 2004 beim Patentamt 3.581 Erfindungen angemeldet, 2.514 entfielen dabei auf Patente und 1.067 auf Gebrauchsmuster. Im Vergleich zum Jahr davor bedeutet das einen Anstieg von 4,6%. Vor allem bei den Patentanmeldungen ist in den vergangenen zehn Jahren eine erfreuliche Steigerung feststellbar, teilte Rödler mit. "Wir sind mit diesen Wachstumsraten zufrieden, glauben aber, dass noch viel zu tun ist, um den Informationsbedarf zu decken und die Forschungsquote weiter zu heben", so Rödler in Mödling.

Österreichs Erfindergeist im EU-Ranking
Im EU-Vergleich liegt Österreich - gemessen an den Patenten pro Million Einwohner - mit Platz 7 unter den Top 10 der F&E-freudigsten europäischen Nationen. Rödler gab jedoch zu bedenken, dass europaweit jährlich 60 Milliarden Euro wegen Doppelforschungen in den Sand gesetzt werden. Rund 1 Milliarde Euro an Fehlinvestitionen entfallen Schätzungen zufolge allein auf Österreich: "Wir müssen diesen Ressourcenverlust einschneidend reduzieren, denn gemäß dem Lissabonziel sind alle EU-Länder bis 2010 dazu verpflichtet, drei Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts in den Bereich Forschung und Entwicklung zu investieren."

Hintergrund
Die Veranstaltungsreihe "gedanken.gut.geschützt" des Österreichischen Patentamts wendet sich an innovative Unternehmen aus dem KMU-Bereich mit Forschungsabteilungen sowie an Unternehmens-, Rechts- und Technologieberater/innen. Partner der Veranstaltungsreihe sind das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit), die Austria Wirtschaftsservice GmbH (AWS), die Österreichische ForschungsförderungsgmbH (FFG), Microsoft Österreich und die LBG Wirtschaftstreuhand. In Niederösterreich wird die Kampagne von der Wirtschaftskammer Niederösterreich und von der Wirtschaftsförderung des Landes Niederösterreich unterstützt.

Weitere Fotos zur Niederösterreich Veranstaltung finden Sie kostenlos unter
http://www.fotodienst.at/browse.mc?album_id=310

Für weitere Informationen:

Dr. Andrea Scheichl
Österreichisches Patentamt
Öffentlichkeitsarbeit & Public Relations
Dresdner Straße 87, 1200 Wien
01/534 24 216
Email: andrea.scheichl@patentamt.at

(Ende)
Aussender: Temmel, Seywald & Partner Communications GesmbH
Ansprechpartner: Sandra Kienesberger
Tel.: 01/402 48 51-171
E-Mail: kienesberger@tsp.at
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