pts20050315020 Technologie/Digitalisierung, Medien/Kommunikation

Elektromagnetische Strahlung auf der CEBIT- "Powerline Netzwerke"

ÖVSV warnt vor den möglichen Auswirkungen von PLC


Wien (pts020/15.03.2005/11:07) Wie schon zur CEBIT-2003 warnt der Österreichische Versuchssenderverband, der wirtschaftlich und politisch unabhängige Verband der österreichischen Funkamateure vor den möglichen Auswirkungen von Powerline Communication.

Da die PLC-Technologie zur Übertragung der Daten breitbandig Frequenzen unter 30Mhz auf ungeschirmten Stromleitungen verwendet, kommt es durch den Antenneneffekt zur ungewollten Abstrahlung der elektromagnetischen Radiostrahlung. Dies begrenzt die Reichweite dieser PLC-Netzwerke und entspricht auch nach Meinung des Fernmeldebüros für Oberösterreich und Salzburg "nicht dem Stand der Technik".

Schon im Oktober 2003 teilte die Behörde unter der Geschäftszahl 102413-JD/03 einem österreichischen Powerline-Netz-Betreiber mit, dass aufgrund vorliegender Messprotokolle, die durch den Betrieb von Power Line Communication verursachte Störung des Kurzwellenbandes einzustellen ist.

Internationale Studien, darunter eine Messkampagne der schweizer Regulierungsbehörde BAKOM stellten anhand von 4400 Messungen in Solothurn fest, "dass der Betrieb von Powerlinenetzwerken den Radioempfang im betroffenen Freuquenzbereich stark beeinträchtigen oder sogar unmöglich machen kann. Hohe Störstrahlung sei auch noch im Abstand von 50m festzustellen. Die Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass diese Geräte den grundlegenden Anforderungen der europäischen Richtlinien im EMV-Bereich nicht entsprechen und dass die HomePlug Powerline Alliance sich um eine Verbesserung der Spezifikation bemühen muss."
http://www.ofcom.ch/en/funk/elektromagnetisch/plc_solothurn/index.html

Auch Flugzeuge betroffen?
In einer gemeinsamen Stellungnahme von Wissenschaftlern des U.S. Naval Research Laboratory in Washington und des Wehrwissenschaftlichen Institutes in Münster (BRD) anlässlich des EMC Symposium, das am 13. bis 18 Februar in Zürich stattfand heisst es in einem veröffentlichtem Resümee: "Eine Beeinflussung von Funkkommunikation mit Flugzeugen auf den unteren Flugflächen durch Powerline wird definitiv stattfinden und generell besteht ein hohes Risiko einer ernsthaften Interferenz."

Der ÖVSV begrüßt Maßnahmen zum Schutz des internationalen Kurzwellenspektrums, insbesondere des Amateurfunkdienstes, wie sie beispielweise in Produkten des amerikanischen Herstellers Intellon durch eine Spektrum-Maske gesetzt werden.

Amateurfunk ist ein technisch - experimenteller Funkdienst, der in Österreich durch das Amateurfunkgesetz, einem Bestandteil des Fernmelderechtes, reglementiert ist. Weltweit genießen die Interessen von Funkamateuren aufgrund ihrer besonderen Leistungen im Hinblick auf technische Entwicklung und ihrer strukturellen Unterstützung in Not- und Katastrophenfällen den besonderen Schutz durch anerkanntes Völkerrecht. (Internationale Telekommunikations Union, ITU)
Informationen über den Amateurfunkdienst und die Leistungen von österreichischen Funkamateuren finden Sie auf der Homepage des Österreichischen Versuchsenderverband unter http://www.oevsv.at , nähere Informationen zum Thema PLC finden Sie unter http://www.powerline-plc.info

(Ende)
Aussender: DV des Österr. Versuchssenderverbandes
Ansprechpartner: DV des Österr. Versuchssenderverbandes
E-Mail: presseinfo.oevsv@a1.net
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