pte20181114023 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Einkorn ist bei Weizenunverträglichkeit besser

Im Gegensatz zu Brot- und Hartweizen, Dinkel sowie Emmer keine oder geringere Mengen an Eiweiß


Einkorn: für Menschen mit Weizenunverträglichkeit besser (Foto: leibniz-lsb.de)
Einkorn: für Menschen mit Weizenunverträglichkeit besser (Foto: leibniz-lsb.de)

Freising (pte023/14.11.2018/11:30) Die ursprüngliche Weizenart Einkorn enthält im Gegensatz zu Brotweizen, Hartweizen, Dinkel und Emmer keine oder deutlich geringere Mengen an Eiweißmolekülen, die im Verdacht stehen, Symptome einer Weizenunverträglichkeit auszulösen. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher des Leibniz-Instituts für Lebensmittel-Systembiologie an der TU München http://leibniz-lsb.de in ihrer neuen, in der Fachzeitschrift "Journal of Agricultural and Food Chemistry" publizierten Studie.

ATI hemmen Verdauungsenzyme

Bei den Eiweißmolekülen handelt es sich um alpha-Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATI), die im Getreidekorn enthalten sind. Sie schützen Pflanzensamen vor Fraßfeinden. Die ATI hemmen die Verdauungsenzyme (alpha-Amylase und Trypsin) von Insekten sowie Menschen und sind schwer verdaulich. Sie stimulieren dosisabhängig die Freisetzung entzündungsfördernder Botenstoffe und so das angeborene Immunsystem. Die Enzym-Inhibitoren verursachen nicht nur Darmbeschwerden. Auch Benommenheit, Müdigkeit, Gelenk- und Muskelschmerzen, Hautveränderungen und depressive Verstimmungen gehören zu den Symptomen. Nicht zuletzt sind die Inhibitoren als Auslöser für Weizenallergien bekannt.

"In unserer Studie haben wir insgesamt 40 moderne und ursprüngliche Sorten miteinander verglichen. Jeweils acht Sorten pro Weizenart. Das Besondere ist, dass alle untersuchten Getreide unter den gleichen geografischen und klimatischen Bedingungen gewachsen sind", verdeutlicht Erstautorin Sabrina Geisslitz. Alle gemessenen Unterschiede seien daher hauptsächlich auf Unterschiede im Erbgut der Pflanzen zurückzuführen und hätten so einen direkten Vergleich der Weizenarten beziehungsweise -sorten überhaupt erst möglich gemacht.

Wenig Enzym-Inhibitoren gefunden

Das Team hat alle Getreide-Proben mithilfe modernster Analysetechniken untersucht. In den Dinkel- und Emmer-Proben waren der Studie zufolge mit durchschnittlich etwa vier bis sechs Milligramm ATI pro Gramm Probenmaterial sogar größere ATI-Mengen enthalten als in den Brotweizen- und Hartweizen-Proben. Dagegen ließen sich in fünf der untersuchten Einkorn-Proben gar keine beziehungsweise in drei der Proben nur sehr geringe Mengen dieser Enzym-Inhibitoren nachweisen. "Hinsichtlich der Amylase-Trypsin-Inhibitoren scheint Einkorn für Menschen mit Weizenunverträglichkeit die bessere Wahl zu sein", heißt es abschließend.

(Ende)
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